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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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schlimm, dass sie nicht einmal vor ihrer Leibgarde darüber sprechen wollte.
    Ich holte den Striegel heraus. »Durrik hat seine Gewürzkommode abgeholt und Preltar seine Aussteuertruhe und er hat noch ein paar andere Stücke bezahlt. Zeiber hat mir eine Belohnung angeboten, aber ich habe sie abgelehnt.«
    »Das hört sich ganz nach Erfolg an.« Krystal löste den Sattelgurt und hob den Sattel auf den Bock. »Du hast ganz recht daran getan, von Zeiber nichts anzunehmen.«
    »Es ist uns nicht schlecht gegangen in der letzten Zeit. Wegel hat sogar ein paar seiner Schnitzereien über Jahunt verkaufen können.«
    »Jahunt?«
    »Der Hausierer. Früher hat er für Ginstal hausiert, der nun nach Hrisbarg zurückgegangen ist. Jahunt sagte, Ginstal sei ein gelernter Bergwerksmeister.«
    »Die Eisenerzbergwerke waren schon geschlossen, bevor ich geboren wurde«, rief Jinsa von der Mitte des Stalles herüber.
    »Sogar bevor ich geboren wurde und das will was heißen«, fügte Dercas hinzu. »Was gibt's zum Abendessen?«
    »Essen? Mach erst mal deinen Gaul fertig und wasch dich, bevor du ans Essen denkst«, riet ihm Perron. »Hier gibt es immer etwas Gutes. Und es ist genug für alle da, selbst wenn du dir zuerst nimmst.«
    Jinsa kicherte.
    »Ein Mann muss wissen, was wichtig ist. Gutes Essen, gute Pferde ... und Barrel ist übrigens kein Gaul.«
    »Genug jetzt«, sagte Perron ruhig.
    Haithen sattelte ihr Pferd ab, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Ich spürte ihr Unwohlsein durch den ganzen Stall, wie auch Krystals. Wie die Frauen damit fertig wurden, wusste ich nicht, und ich war froh, dass ich den Schmerz und das Unbehagen nicht am eigenen Leib spüren musste. Als Außenstehender war es schon unangenehm genug, besonders wenn zwei Frauen in dem gleichen Zustand waren.
    Nachdem ich das Pferd fertig gestriegelt hatte, trat ich hinter Krystal und rieb ihr den Rücken, besonders den unteren Teil.
    »Das tut gut.«
    »Schön.«
    Rissa stellte ein scharfes, dampfendes Hammelgericht mit Nudeln und frischem Brot auf den Tisch, gerade als wir vom Waschen kamen.
    »Riecht gut.« Dercas leckte sich die Lippen.
    Jinsa starrte ihren Kameraden an.
    »Bitte, nehmt Platz«, forderte Krystal die Garde auf.
    Ich setzte mich und lud uns beiden jeweils eine Portion auf die Teller, dann reichte ich die Nudeln weiter an Wegel. Wegel langte ordentlich zu. Wenn ihm das nur nicht zu viel wurde. Dercas zeigte ebenfalls keine Hemmungen.
    »Es wäre nett von euch Männern, wenn ihr uns etwas übrig lassen würdet«, zischte Haithen mit scharfer Stimme.
    Ich starrte auf meinen Teller.
    »Dich habe ich nicht gemeint damit, Meister Lerris.«
    »Das ist auch besser so«, bemerkte Rissa, »ihr sitzt schließlich an seinem Tisch.« Sie legte den zweiten Laib Brot in den Korb.
    Alle schwiegen.
    »Ich bin lieber hier als in Ruzor.« Jinsa strich sich das kurze Haar aus der Stirn.
    »Ist es dort am Meer nicht kühler?«, fragte ich.
    »Nicht sehr, und es ist feucht. Man schwitzt ständig, aber nichts trocknet. Die Kleidung riecht moderig, wenn man sie nicht dauernd wäscht, aber die nasse Wäsche trocknet nie richtig.« Sie schüttelte sich.
    »Das schöne Ruzor am Meer«, warf Krystal ein. »Die Lebensmittel vor dem Verderben zu schützen ist eines der größten Probleme, mit denen Yelena zu kämpfen hat. Neben der Beschaffung.«
    »Wie geht es ihr?« Ich brach mir ein Stück Brot ab und reichte den Korb Wegel, der sich unter Haithens strengem Blick nur eine kleine Scheibe nahm.
    »Yelena? Wie wir alle hat sie zu viel zu tun und dafür zu wenig Zeit zur Verfügung. Ich glaube, sie vermisst die Feldzüge. Ihre knappe Freizeit verbringt sie ausschließlich mit Kampftraining.«
    »Das sollte ich vielleicht auch tun.« Ich trainierte zwar ein wenig, doch noch immer fühlte ich mich aus der Übung, besonders jetzt, wo Tamra nicht da war, um mich auf Trab zu halten.
    »Ihr zwei ... alle reden nur von Waffen und Vorbereitung. Viele Jahreszeiten werden vergehen, bis irgendein Kaiserreich Kyphros erobern wird. Denn das steht schon im Buch Ryba: Niemand wird Kyphros einnehmen.« Rissa brach ihre Rede abrupt ab, als Perron ihr einen scharfen Blick zuwarf.
    »Prophezeiungen taugen nur so viel wie diejenigen, die sie in die Wirklichkeit umsetzen.« So weit die Meinung des schlaksigen Soldaten hierzu.
    »Dabei sind wir ziemlich gut«, bellte Dercas.
    »Wenn es ums Essen geht, mit Sicherheit«, fügte Jinsa hinzu.
    Weder Krystal noch ich hatten dazu viel zu sagen und so zogen

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