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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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sich nicht so einfach gestaltete, denn der Boden bewegte sich und polterte nun ununterbrochen. Dayala errichtete einen Schild auf der Hangseite des Sees und Justen fing an, die Ordnungs-Rohre zu verschließen. Verschließen?
    Der Boden wölbte sich nun gewaltig.
    Die Hamoraner drängten immer weiter und das erste Sonnenbanner und einige Späher konnte ich bereits mit bloßem Auge erkennen. Ein schwerer Schleier legte sich vor die Sonne, sodass sie durch die Nebelschicht flimmerte, ohne Hitze zu schicken.
    Der See dampfte nun so stark, dass die Oberfläche nicht mehr zu sehen war, nur noch Dunstwolken und Wasserdampf. Ich schwitzte und wischte mir den Schweiß von der Stirn.
    Noch außer Sichtweite sammelten sich die Hamoraner, schließlich ritten zwei Späher um die Kurve und den Berg herauf. Sie bewegten sich nur im Schritttempo.
    Sie schienen alles genau erkunden zu wollen. Der eine zeigte genau auf mich, so glaubte ich, obwohl ich hinter dem Baum versteckt stand. Doch sein Wink galt dem siedenden Wasser. Der andere deutete auf den Dampf, der aus dem Bach stieg.
    Sie ritten nur so weit, dass sie den See sehen konnten. Beide wischten sich über die Stirn und drehten sich um. Ich dehnte meine Sinne aus, um zu erfahren, was geschehen würde.
    Das Beben verstärkte sich und ein Sonnenspäher musste sich an der Mähne festkrallen, um nicht vom Pferd zu fallen. Das andere Ross bäumte sich auf, doch taumelte es auf halbem Weg nach oben und fiel wieder auf alle vier Beine.
    Wolken aus Dampf und Hitze hüllten den See ein, das Wasser kochte nun sprudelnd. Ich spürte ein großflächiges Becken unter dem Wasser, gefüllt mit Chaos und Ordnung. Es strömte eine Hitze aus, sodass ich glaubte, meine Stirn wäre voller Brandblasen.
    Der Boden hob und senkte sich und Dunst und Nebel verdichteten sich so stark, dass die Sonne nicht mehr hindurchdrang.
    Alle Pferde wieherten aufgebracht, bäumten sich auf und schlugen um sich.
    Eine hohe Pinie über der Straße brach und stürzte langsam in den kochenden See.
    Das Chaos und die Hitze unter dem See wurden stärker und dann ... Justen gab seine Ordnungs-Rohre frei.
    Die Erde unter der Straße wölbte sich, gefährliche Risse zogen sich durch den Lehm und Dampf zischte heraus.
    Dayala hielt mit aller Kraft den Schild zwischen uns und dem See aufrecht.
    Mit ohrenbetäubendem Getöse, lauter als ein berstender Berg, schossen Dampf, brodelnder Schlamm, rotglühendes Gestein, heiße Lavaströme und kochendes Wasser aus dem Erdinnern. Ein Teil davon kam uns und Dayalas Schild gefährlich nahe, doch dann strömte alles den Berg hinab.
    Bäume wurden entwurzelt, Felsblöcke wurden wie aus Steinschleudern in die Schlucht hinabgeworfen. Lose Äste und zersplitterte Baumstämme rissen Pflanzen, Steine, Soldaten, Tiere und Wagen mit sich.
    Die Explosion von Hitze und Dampf, Fels und Eisenschmelze ließ keine Zeit für Schreie, die mit dem Poltern und Grollen der gnadenlosen Zerstörung wetteifern konnten.
    Eine grelle Weiße flackerte aus dem Inferno, eine Weiße des Todes.
    Ich saß auf dem Felsblock und hielt meine Augen geschlossen. Dann rappelte ich mich auf. Ich öffnete die Augen und tausend Messer stachen darauf ein, obwohl diesmal nicht ich derjenige gewesen war, der Ordnung und Chaos gelenkt hatte.
    Im Boden rumorte es weiter und wo vorher der See sich ausgebreitet hatte, tat sich nun ein tiefes Loch auf. Lava strömte noch immer den Berg herab, Dampf stieg aus dem Loch und der Bach rann in den riesigen Abgrund.
    Ich trat zurück, damit die Hitze mein Gesicht nicht verbrannte, und versuchte das Ausmaß der Zerstörung festzustellen. Auf einer Strecke von zwei Meilen existierte keine Straße mehr, nur kochender Schlamm, Steine und Holztrümmer bedeckten den Boden. Der Bach kochte, oder was davon noch übrig war, und das Wasser würde sich vermutlich auch auf längere Sicht nicht abkühlen. Oben auf den Hügeln hatte die Hitze die Blätter an den Ästen versengt und die Rinde der Baumstämme, zurück blieben nur bleiche Knochen, die aus dem Schlamm und dem durchweichten Boden wuchsen.
    Damit hatten wir die zweite Hauptroute nach Kyphros blockiert; lediglich in den Mittleren Osthörnern gab es noch eine gangbare Strecke. Nur ... das hamorische Heer würde sich von diesem Schlag nicht so schnell erholen.
    Meine Sinne sagten mir, dass auch nicht einem einzigen Hamoraner die Flucht vor Justens und Dayalas Zerstörungswelle gelungen war. So weit ich feststellen konnte, hatte jedoch keiner der

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