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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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nachdenklich.
    »Ja ... natürlich.« Krystal diente schließlich dem Autarchen als Kommandantin und kein Ersuchen oder keine Einladung von Seiten des Rates aus Recluce konnten daran etwas ändern.
    »Sie wird dich gehen lassen«, sagte Tamra. »Sie ...«
    Justen berührte Tamras Arm und sie verstummte.
    »Gibt es noch etwas, das wir dem Autarchen mitteilen sollten?«, fragte Krystal.
    »Ich denke, da weißt du mehr als wir«, antwortete mein Vater mit einem Lächeln.
    Ich nickte, seine Worte klangen einfach besser als es meine je würden.
    Wir verließen den kleinen Speisesaal und gingen durch den Flur auf den Hof. Mein Magen knurrte.
    »Lerris ...«
    »Entschuldige, aber ich habe seit dem Frühstück nichts gegessen.«
    »Wirklich?«
    »Ich war so beschäftigt.«
    Wir überquerten den Hof.
    »Was hast du denn getan? Du warst in der Stadt, nicht wahr?«
    »Ich habe mich nützlich gemacht, dem Schiffsausrüster beim Wiederaufbau seines Hauses geholfen. Woher weißt du das?«
    »Ich habe es gefühlt. Warum ...« Sie verstummte.
    »Dayala hat etwas gesagt über das Vollbringen von guten Taten, ohne dafür Lob zu erwarten ... ganz gelingt es mir noch nicht, aber ich werde es noch hinkriegen.«
    »Oh, Lerris.« Doch ihre Worte waren liebevoll – und auch die dahinterliegenden Gefühle.
    Kasee hielt sich nach Auskunft des obersten Wachoffiziers im alten Arbeitszimmer auf, also gingen wir den holzgetäfelten Flur entlang zum Warteraum. Lange mussten wir allerdings nicht dort ausharren.
    Kasee saß hinter einem alten, runden Tisch, umgeben von alten Bücherregalen und noch älterem Wissen. Ihre Haare schienen ungekämmt und ein Tintenfleck zierte ihre Wange, ihre Tunika wirkte verschlissen; dieses Bild gab keine rechte Herrscherin ab. Sie deutete auf die Stühle auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches.
    Wir setzten uns und ich geduldete mich, denn das meiste musste zwischen Krystal und dem Autarchen besprochen werden.
    »Ich habe gehört, ein Schiff aus Recluce ist in Ruzor eingetroffen«, sagte Kasee.
    »Es überbrachte eine Nachricht vom Schwarzen Rat.«
    »Offensichtlich nicht für mich.«
    »Nein, für Gunnar, sie bitten ihn um jede erdenkliche Hilfe, Justen, Lerris und Tamra eingeschlossen.« Krystal sprach langsam und klar. »Der Schwarze Rat glaubt, dass die Hamoraner gegen Recluce vorgehen werden, bevor sie einen erneuten Eroberungsversuch in Candar starten.«
    »In diesem Fall wünsche ich ihnen alles Gute. Ich nehme an, du wirst gehen, Lerris?«
    »Ich weiß noch nicht.«
    Krystal griff nach meiner Hand und drückte sie. Ich erwiderte den Druck.
    Der Autarch rieb sich die Stirn. »Ich vermute, dass diese Geschichte auch mich auf irgendeine Weise betreffen wird?«
    »Ja. Lerris muss gehen, das heißt wir gehen beide.«
    Für lange Sekunden herrschte Schweigen im Arbeitszimmer. Ich hielt den Atem an und fühlte, dass Krystal dasselbe tat.
    »Willst du wirklich alles aufgeben, um Lerris an einen Ort zu begleiten, wo ihr beide den Tod finden könnt?«, fragte Kasee.
    »Er war auch bereit, es für mich zu tun – und für Euch«, erwiderte Krystal. »Außerdem müsst Ihr die Hamoraner nicht mehr länger fürchten, wenn wir sie jetzt schlagen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob mir das Wort ›länger‹ gefällt.« Die Stimme des Autarchen klang trocken. Sie strich sich eine Strähne des nun fast silbernen Haares aus der Stirn, wodurch ein weiter Tintenfleck zum Vorschein kam.
    »Keine Lösung ist von langer Dauer, ganz gleich, was Magier und Herrscher auch darüber denken«, sprudelte es aus mir heraus.
    »Der Tod ist etwas sehr Dauerhaftes, junger Lerris.«
    Damit brachte sie mich zum Schweigen und ich neigte den Kopf.
    »Glaubst du wirklich, dass du etwas gegen diese hamorische Flotte ausrichten kannst?«, fragte sie mich.
    »Ich muss es versuchen.« Ich zuckte die Schultern.
    Kasee schürzte die Lippen und wandte sich an Krystal. »Wen soll ich dann zum Kommandanten ernennen?«
    »Ihr könntet Subrella nehmen.«
    Kasee lächelte. »Sie wird deine Aufgabe übernehmen, bis ihr zurückkommt.«
    Kasee wollte damit zeigen, dass sie fest an unsere Wiederkehr glaubte.
    »Wenn jemand Wunder vollbringen kann, dann ihr zwei.« Sie runzelte die Stirn. »Nehmt euch Soldaten zu eurem Schutz mit. Ich werde sie bezahlen. Eine vernünftigere Geldanlage gibt es für mich nicht.« Dann fügte sie noch mit einem traurigen Lächeln hinzu: »Versucht, heil zurückzukommen. Ich habe schon genug Kommandanten verloren.«
    »Wir

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