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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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überlegt hatte. »Unter dem Golf befindet sich eine große Menge an elementarem oder fast elementarem Chaos. Die Eisenadern verlaufen unterirdisch vom Inland hinaus in den Golf. Das Wasser ist dort verhältnismäßig seicht ... soweit ich das feststellen kann.«
    »Wenige Meilen vom Ufer entfernt nur ungefähr fünfzig bis sechzig Ellen tief, geht man weiter hinaus, wird es etwa hundert Ellen tief und dann allmählich noch tiefer.«
    »Wenn ihr« – ich sah meinen Vater an – »du und Tamra, die Stürme heraufbeschwört und Justen so viel Ordnung wie nur möglich aufbringt, kann ich vermutlich das Chaos in Ordnungs-Kanäle und damit auf die hamorische Flotte lenken, so wie es mir Justen in den Osthörnern vorgemacht hat.«
    Tamra sah einen Moment verwirrt drein, doch dann nickte sie.
    »Aber wir brauchen einen Ort, von dem aus wir alles beobachten können.«
    »Es gibt eine ebene Fläche auf den Klippen in der Nähe des westlichen Endes der Mauer«, wusste Tante Elisabet. »Man kann von dort den Golf und den Hafen überblicken.«
    »Ziemlich vage und unbestimmt das Ganze«, bemerkte Justen, »aber große strategische Entscheidungen gibt es ohnehin nicht zu fällen. Noch etwas?«
    Weiter fiel mir nichts dazu ein. Jetzt, da ich es ausgesprochen hatte, hoffte ich nur, dass ich das Chaos auch wie geplant heraufholen konnte.
    Um in den Ratssaal zu gelangen, mussten wir etwa dreihundert Ellen über den smaragdgrünen Rasen und die gepflasterten Wege wandern, die Krystal, Tamra und ich vor mehr als drei Jahren verlassen hatten.
    Einige künftige Gefahrenbrigadiere saßen auf Bänken und Mauern.
    »Dunkelheit! Einer der großen Magier, der in Schwarz ...«
    »Die in Grau ... sind das Graue Magier?«
    »Die Schwertkämpferin ... sie muss eine hohe Offizierin sein ...«
    Ich warf einen Blick zu Krystal. »Beeindruckend siehst du aus.«
    »Nur für die, die leicht zu beeindrucken sind.«
    Ich sah jedoch genau, wie sie mit stolzgeschwellter Brust dahinschritt, genauso wie ich.
    Der Warteraum vor dem Ratssaal war mehr als groß genug für uns alle. Ein junger Mann und eine junge Frau in Schwarz standen vor den geschlossenen Doppeltüren.
    Mein Vater ging auf sie zu. »Ich bin Gunnar vom Institut, wir sind zu einer Zusammenkunft mit dem Rat geladen.«
    »Gestattet mir nachzusehen, ob sie bereit sind.« Der Mann schlüpfte durch die Tür und kehrte sogleich zurück. »Der Rat wünscht Euch zu sehen«, verkündete er mit einem Lächeln und hielt die Tür auf.
    Die Frau lächelte Tamra vorsichtig zu.
    Meine Mutter, Elisabet, Sardit und die Soldaten blieben im Warteraum zurück. Weldeins Hand verirrte sich an das Heft seines Schwertes. Tamra zog eine Augenbraue hoch und er atmete tief ein.
    Ich ließ Justen und meinen Vater vor und hielt wie Tamra den Stab fest in der Hand. Der Raum hatte eine beträchtliche Größe, wirkte jedoch trotz der großen Fenster und der hohen Decke irgendwie beengend. Jeder Gegenstand im Ratssaal schien dunkel zu sein: schwarze Tische, dunkelgrauer Steinboden, makellos sauber, sogar die Rahmen der Bilder, die einen silberhaarigen Mann und eine rothaarige Frau zeigten, hatte jemand schwarz gestrichen.
    Die Gründer wirkten trotz ihrer hübschen und klaren Züge traurig. Der Maler hatte die Dunkelheit hinter Creslins Augen eingefangen. Vielleicht waren die Bilder nach Creslins Erblindung gemalt worden, vielleicht auch nicht.
    Mein Vater nickte den drei Ratsmitgliedern hinter dem Tisch, die sich bei unserem Eintreten erhoben hatten, nur kurz zu. Sie blieben stehen.
    Mein Vater richtete sich auf. »Mich kennt Ihr ja ... das ist Justen, von dem Ihr sicherlich schon viel gehört habt. Dayala, stellvertretend für die Druiden in Naclos. An Tamra, Krystal und meinen Sohn Lerris erinnert Ihr Euch vermutlich noch.«
    »Der Rat hat um Eure Hilfe gebeten, Meister Gunnar und Justen, und um Tamras und Lerris'. Ich bin Heldra.« Die schmalgesichtige Frau deutete zu den anderen beiden hinter dem Tisch. »Das ist Maris, er vertritt die Händler im Rat, und das ist Talryn, der die Bruderschaft repräsentiert.«
    Ich kannte Talryn bereits, er war breitschultrig, klein und stämmig wie früher, allerdings trug er nun Schwarz. Als ich ihn das letzte Mal gesehen hatte, war er in Silbergrau gehüllt gewesen. Bei Maris handelte es sich um einen schmalen Mann mit einem dichten Bart, welchen er zupfte, als er uns zunickte.
    »Wir begrüßen die Unterstützung des Großen Waldes«, meinte Heldra, ihre Augen auf Dayala

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