Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kampf der Ehre (Band 4 im Ring der Zauberei) (German Edition)

Kampf der Ehre (Band 4 im Ring der Zauberei) (German Edition)

Titel: Kampf der Ehre (Band 4 im Ring der Zauberei) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
Vom Netzwerk:
verfehlt. Als sie jünger war, hatte sie Jahre damit verbracht mit den königlichen Bogenschützen zu trainieren, und sie war so treffsicher gewesen!
    Obwohl sie den Bogen seit Jahren nicht mehr in Händen gehalten hatte, war sie davon ausgegangen, dass sich daran nichts geändert hatte. Doch dem war nicht so. Vielleicht war es, weil sie nun älter war – oder das Geschick, das sie einst mit dem Bogen hatte, hatte sie einfach verlassen.
    Gwen setzte den Bogen ab, atmete tief und genoss ihre Umgebung. Sie war hierher gekommen, um einen klaren Kopf zu bekommen, ihre Gedanken von Thor abzulenken. Krohn fauchte und sprang in den Wiesen herum. Er jagte ein Kaninchen und sie musste bei seinem Anblick lächeln. Er war ihr treuer Begleiter gewesen seit Thor sie verlassen hatte; ihn ständig um sich zu haben, ließ sie ununterbrochen an Thor denken und gab ihr ein Gefühl von Sicherheit. Sie liebte Krohn als würde er ihr gehören. Sie konnte fühlen wie er auf sie aufpasste, und war ihm dankbar dafür. Sie konnte mitansehen, wie er jeden Tag ein Stückchen heranwuchs und langsam zu einem ausgewachsenen Leoparden wurde. Manchmal sah sie ihn an und fürchtete sich, bis er zurückblickte und sie die Liebe in seinen Augen sehen konnte.
    Gwen sah hinaus über diesen wunderschönen Herbsttag, sah die Wolken ziehen, das Wiegen der Bäume im Wind, und die Blumenwiese schien förmlich zu leben wenn der Wind die Farben zunächst in die eine und dann in die andere Richtung bog. Während sie den Horizont betrachtete, dachte sie an Thor. Er war irgendwo da draußen, in einem Dorf, und half beim Wiederaufbau. Sie fragte sich, was er wohl gerade tat. Als sie ihn verabschiedet hatte, hatte sie die Starke gespielt, doch innerlich brach es ihr das Herz. Sie sehnte sich danach, ihn wieder zu sehen. Sie vermisste ihn mehr als Worte beschreiben konnten, und wünschte sich mehr als alles andere, dass er jetzt, in diesem Augenblick, hier bei Ihr sein könnte.
    Gwen fühlte auch ein immer stärker werdendes Verlangen, diesen Ort zu verlassen. Sie fühlte sich hier seit dem Anschlag auf ihr Leben und seitdem die Nevaruns hier erschienen waren, um sie mitzunehmen, nicht mehr sicher. Sie fühlte ein gewisses Maß an Sicherheit hier im Schloss ihrer Mutter, wo sie Ihre Zeit in Abgeschiedenheit von den anderen verbrachte, hier in den Hügeln, weit weg vom Schloss des Königs. Auch Krohn gab ihr ein Gefühl von Sicherheit und das Bewusstsein, dass Thor bald zurück sein würde. Sie konnte es kaum abwarten, bis er zurückkam und sie diesen Ort gemeinsam für immer würden verlassen können. In der Zwischenzeit betete sie, dass Godfrey den Beweis finden würde, den sie brauchten um Gareth ein für alle Mal zu Fall zu bringen. Wenn er das konnte, würde sie nicht von hier weg gehen müssen. Doch Gareth schien unbezwingbar, und sie hatte Zweifel ob sie jemals in der Lage sein würden, ihn abzusetzen.
    Gwen sah Thors Gesicht vor ihrem inneren Auge und erinnerte sich an den Augenblick als er sie angesehen hatte und sie etwas fragen wollte. Und dann hatte sie sehen können, wie ein Anflug von Angst über seine Züge huschte. Sie fragte sich was es war. Wollte er um ihre Hand anhalten? Ihr Herz schwoll bei dem Gedanken. Es gab nichts, was sie sich mehr wünschte. Doch sie konnte nicht verstehen, warum er sie noch nicht gefragt hatte. Waren seine Gefühle nicht so stark wie ihre?
    Gwen betete, dass das nicht der Fall war. Sie legte ihre Hand auf den Bauch und erinnerte sich an Argon’s Worte. Sie fühlte sich tatsächlich von Tag zu Tag etwas stärker, konnte mit jeder Faser ihres Körpers spüren, dass sie Thors Kind in sich trug. Ein geheimnisvolles, mächtiges Kind.
    Gwendolyn hörte ein Geräusch, wandte sich um, und konnte in der Ferne einen einzelnen Mann durch die Felder auf sie zukommen sehen. Sie erkannte seine gedrungene Statur, seinen gebeugten Rücken und sein ausgeprägtes Humpeln – Steffen. Sie hatte eine Ihrer Wachen nach ihm geschickt, hatte aber nicht gewusst, ob er kommen würde.
    Sie freute sich wahnsinnig, dass er kam. Gwen vergaß die, die gut zu ihr waren niemals – besonders nicht die, die ihr Leben gerettet hatten – und wollte Steffen für seine Güte belohnen. Ihr missfiel der Gedanke, dass er in den Bedienstetenquartieren arbeiten musste, besonders nach allem, was er für sie getan hatte. Es war einfach nicht gerecht. Er war ein guter Mann, der wegen seiner Äußeren Erscheinung falsch eingeschätzt wurde. Und sie musste zugeben,

Weitere Kostenlose Bücher