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Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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unwahrscheinlich, dass seine Unternehmung legaler Natur war. Außerdem würde sich seine Spur nur schwer verfolgen lassen.
    »Nun ja«, meinte Denys mit einem Achselzucken, »wie ich schon gesagt habe, gibt es in puncto wagemutiger Taten ohnehin kaum noch etwas zu tun.«
    Der Takt Valliers sowie seine unerschöpfliche gute Laune waren der Grund dafür, dass Gavin den jungen Mann mochte. »Das ist zwar ein Irrtum, aber lassen wir das. Ich habe festgestellt, dass es mir selbst immer mehr widerstrebt, Leuten, die keine Manieren haben, welche beizubringen, wie die Bruderschaft es zu tun pflegte. Das kann allzu schlimme Folgen haben, die bisweilen sogar irreversibel sind.«
    »Das ist keine Frage des Mutes, nehme ich an.« Kerr blickte ihn unverwandt und mit einer gewissen Anteilnahme an, so dass die Feststellung in keiner Weise ehrenrührig wirkte.
    »Es geht eher um das, was man beabsichtigt, würde ich sagen. Wenn wir die Wahl haben, ob wir eine Fliege totschlagen oder zur Tür hinausscheuchen sollen, erledigen wir die Angelegenheit gewöhnlich auf die gängige Art und Weise. Und bedauern die arme Fliege, der es an Orientierung, Prinzipien und Wahlmöglichkeiten gebricht, die aber trotzdem sterben muss.«
    Kerr zog eine seiner Augenbrauen hoch. »Gleichwohl würdest du nicht wollen, dass sie dir in die Suppe scheißt.«
    Gavin lachte. Bevor er dazu kam, etwas zu erwidern, erklangen auf der Treppe die Schritte eines weiteren Besuchers. Gavin warf Nathaniel einen Blick zu, der die Achseln zuckte und schuldbewusst errötete, weil er die Haustür nicht abgeschlossen hatte, nachdem er Kerr Wallace eingelassen hatte. Das war nicht weiter schlimm, da ohnehin bald Schüler eintreffen würden. Trotzdem trank Gavin seinen Kaffee aus und erhob sich.
    Der Kavalleriestiefel tragende Besucher kam mit aggressivem Ausdruck in den blassblauen Augen ins Fechtstudio gestampft. Seinen Stock aus schwerem Silber, dessen Knauf die Form eines Hundekopfs hatte, hielt er wie eine Keule in der Faust, seine Kiefermuskeln traten hervor, weil er die Zähne zusammengebissen hatte. Ohne die anderen Männer zu beachten, steuerte er auf Gavin zu, als hätte er die Absicht, ihn niederzutrampeln.
    Gavin rührte sich nicht von der Stelle, während Alexander Nowgorodtschew den langgestreckten Raum durchmaß und auf ihn zukam. Gavin hielt es nicht für höflich, dem vorzugreifen, was Ariadnes Freund - den sie Sascha nannte, was auf große Vertrautheit zwischen beiden schließen ließ — hergeführt hatte. Außerdem konnte es sein, dass er sich irrte.
    Der Russe blieb stehen, setzte seinen Zylinder ab, den er wie einen Helm in den Arm nahm, und verbeugte sich, indem er die Hacken zusammenschlug. »Blackford. Ich habe etwas mit Ihnen zu besprechen. Unter vier Augen.«
    Gavin missfiel es, nur mit dem Namen angeredet zu werden. So etwas mochte unter Freunden angehen, aber unter Leuten, die sich kaum kannten, schmeckte das nach Herablassung und hörte sich so an, als rede ein Vorgesetzter mit seinem Untergebenen. Hinzu kam, dass der Gentleman den Versuch machte, Gavins andere Gäste fortzuschicken, ohne sie überhaupt zur Kenntnis genommen zu haben. Gavin war an die ausgesuchte Höflichkeit der französischen Kreolen gewöhnt, vor allem an die Aufmerksamkeit, die sie Fragen der Form und der Anrede schenkten, so dass das Verhalten des Russen besonders aus dem Rahmen fiel. Obwohl Gavin selbst das wenig ausmachte, ärgerte ihn die Nichtbeachtung seiner Freunde.
    »Sie werden bemerkt haben, dass ich Gäste habe, m onsieur. Gestatten Sie mir, sie Ihnen vorzustellen.« Er nannte ihre Namen, auch den von Nathaniel, der sich mit mehr Respekt verbeugte, als der Russe verdiente. Dann fuhr er fort: »Was ein Gespräch unter vier Augen angeht, nun, der dafür erforderliche Grad von Freundschaft existiert zwischen uns nicht und wird wohl auch nie existieren. Sagen Sie also, was Sie wollen, oder lassen Sie es, ganz wie es Ihnen beliebt. Es sei denn, Sie kommen von Madame Faucher. In dem Fall wäre ich sofort zu einem Gespräch unter vier Augen bereit.«
    »Sie würde mich nie zu Ihnen schicken«, entgegnete Nowgorodtschew in hochmütigem Ton.
    »Das könnte ich mir auch nur schwer vorstellen, da sie über ein großes Maß an gesundem Menschenverstand verfügt. Und trotzdem fällt mir kein anderer Grund dafür ein, dass Sie sich die Mühe machen, hierherzukommen.«
    »Sie bringen die Dame in Verlegenheit. Sie benötigt Ihre Dienste nicht mehr. Solange sie noch in Madame

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