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Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Herriots Stadthaus wohnt, werden Sie jeglichen Besuch dort unterlassen.«
    »Wie gefällig von mir«, gab Gavin in gedehntem Ton zurück, »besonders da ich vermute, dass die Dame gar nichts von dieser Anweisung weiß.«
    »Ich spreche für sie.«
    »Wofür Sie schon einmal getadelt worden sind, wenn ich mich recht entsinne. Wollen Sie das wirklich noch einmal riskieren?«
    Der Russe wurde vor Wut purpurrot im Gesicht. »Um
    Sie loszuwerden, würde ich das mit Freuden noch tausend Mal riskieren.«
    »Wieso denn das? Welche Ansprüche auch immer Sie auf die Dame erheben mögen - von meiner Seite droht Ihnen keine Gefahr.« Gavins Stimme war leise, enthielt jedoch einen warnenden Unterton.
    »Sie schmeicheln sich selbst, indem sie etwas suggerieren«, antwortete Nowgorodtschew mit einem Zucken seines Schnurrbarts. »Das Urteilsvermögen der Dame ist besser, als Sie unterstellen.«
    »Überdies sind ihre Anforderungen geringer, da sie verwitwet ist und deshalb vor einer neuen gefühlsmäßigen Bindung zurückscheut. Das kann ich verstehen. Sie auch?« Aus den Augenwinkeln beobachtete Gavin, wie Kerr Denys einen fragenden Blick zuwarf, der jedoch lediglich die Achseln zuckte. Nathaniel hingegen schien zu verstehen, worum es bei dem Wortwechsel ging.
    »Besser als Sie, da ich ihr schon gedient habe, als ihr Mann noch lebte.«
    »Nur gedient? Mehr war da nicht? Wie nachlässig von Ihnen. Oder wie klug von ihr.«
    »Sie beleidigen mich.« Ariadnes Kavalier atmete schnaufend durch die Nase, ein Laut, der die gespannte Stille zerriss, die im Studio herrschte.
    »Oh, ich stelle lediglich Spekulationen an. Wollen Sie mir das vielleicht verübeln?« Es war klar, dass der Russe gekommen war, um ein Duell herbeizuführen. Die Frage war, warum er nicht einfach seine Karte auf den Tisch geknallt hatte und wieder gegangen war. Mit der Bemerkung, die Gavin soeben gemacht hatte, versuchte dieser auf indirekte Weise, die Antwort herauszufinden.
    »Nur, wenn Sie sich im Laufe dieser Unterrichtsstunden ... danebenbenommen haben.«
    Gavin verschränkte die Hände hinter dem Rücken, ohne im mindesten die Selbstbeherrschung zu verlieren. »Sie wollen wissen, ob sie sich klug verhalten hat? Über meine Angelegenheiten pflege ich nicht zu diskutieren. Da Sie bei ihr ja gut angesehen sind, können Sie sich sicher denken, was zwischen uns vorgefallen ist.«
    »Diese Diskretion kommt ein wenig spät, Engländer. Statt sie zu beschützen, haben Sie ihren guten Ruf besudelt, um Kundschaft für Ihr elendes kleines Fechtstudio zu bekommen. Es würde mich nicht überraschen, wenn Sie ihr zu der Männerkleidung geraten hätten, die sie gestern Abend getragen hat.«
    »Die haben Sie also gesehen«, sagte Gavin in einem Ton, dem man seine Verärgerung nicht anmerkte. Zumindest glaubte er das.
    »Nachdem Sie gegangen waren. Sie war immer noch ein wenig erhitzt. Es dürfte wohl kaum einen Zweifel daran geben, wobei ich Sie gestört hätte, wenn ich früher gekommen wäre.«
    Ebenso wenig konnte es einen Zweifel daran geben, dass der Russe darauf aus war, eine Herausforderung zum Duell zu erhalten. Der Grund dafür lag auf der Hand. Als Beleidigtem stünde ihm die Wahl der Waffen zu, was ihm vermutlich zum Vorteil gereichen würde. Es wäre töricht, ihm in die Falle zu gehen. Gleichzeitig hatte jedoch eine vorsichtige Taktik all ihren Reiz verloren.
    »Sie verleumden die Dame und mit ihr auch mich«, stellte Gavin in gelassenem Ton fest. »Wenn meine Freunde hier sich bereiterklären, als meine Sekundanten zu fungieren, schlage ich vor, die Angelegenheit zu einer
    Zeit und an einem Ort zu regeln, die zwischen ihnen und den von Ihnen Beauftragten zu vereinbaren sind.«
    Nathaniel starrte ihn mit weit aufgerissen Augen an. »Monsieur Gavin! Ich kann doch nicht... Ich meine, Sie wollen doch nicht wirklich mich haben!«
    »Keinen anderen.« Gavin lächelte seinen Lehrling kurz an.
    »Sehr gut«, sagte der Russe voller Genugtuung. »Ich glaube, die Wahl der Waffen liegt bei mir. Da ich bei der Kavallerie ausgebildet wurde, ziehe ich einen Kampf zu Pferde und mit Säbeln vor. Es steht Ihnen frei zu beten, bevor oder nachdem Sie Ihre Angelegenheiten in Ordnung gebracht haben, monsieur. Sie können natürlich auch beides tun.«
    Ein sehr guter Ratschlag, dachte Gavin bei sich, während er beobachtete, wie Nowgorodtschew sich umdrehte und aus dem Studio stapfte.
    Der Mann aus Kentucky erhob sich und trat zu Gavin. »Eine ziemlich große Fliege, würde ich

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