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Kampf um die Ewigkeit

Kampf um die Ewigkeit

Titel: Kampf um die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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er keine andere Reaktion als die nüchterne Feststellung, daß etwas Unerwartetes eingetroffen war.
    Die Minute verging.
    Dann wurde irgendwo außerhalb seines Gesichtskreises eine Tür geöffnet.

 
6
     
    Nur für einen Moment sah das Wesen, das durch eine Metalltür eingetreten und dann aus dem Maschinenarsenal aufgetaucht war, menschlich aus. Es trug eine Kleidung, die seinen Körper und seine Arme bedeckte. Es hatte auch zwei Arme und zwei Beine, deren Haltung an Menschenarme erinnerte.
    Modyuns zweiter wichtiger Eindruck war, daß dieses Wesen eine eigenartige blaugrüne Kopfbedeckung und ein Paar blaue Handschuhe trug, die aus einem seltsamen Gewebe gearbeitet waren.
    Aber dann erkannte Modyun, daß diese Erscheinung keine Kreatur irdischen Ursprung war. Was wie eine farbige Kopfbedeckung aussah, war in Wirklichkeit eine Masse kleiner Fühler, die aus seinem Kopf und seinem Gesicht herausragten. Ansonst war das Gesicht glatt und hatte einen glasigen Schimmer.
    Und was wie ein Anzug ausgesehen hatte, war eine graugrüne Haut, die an einigen Stellen bläulich aussah. Die Kreatur trug überhaupt kein Bekleidungsstück.
    Obwohl Modyun noch nie einen Nunuli gesehen hatte, erkannte er ihn aufgrund seiner früheren Studien. Tatsächlich war das der berühmte Fremde, der vor ungefähr fünftausend Jahren erstmals auf die Erde gekommen war.
    Ein Nunuli …
    Die Kreatur stand nun vor Modyun. Sie war ungefähr ein Meter achtzig groß und schien in ihrer Art eher klein zu sein. Der Erdbewohner, Modyun, überragte das Wesen um gut sechzig Zentimeter.
    »Was haben Sie vor?« fragte Modyun.
    Die Arme und Hände wurden aufwärts geführt, die erstaunlich genaue Imitation einer menschlichen Geste, einer Art Achselzucken vielleicht.
    »Es ist alles getan«, sprach der Nunuli. »Es wird nichts mehr benötigt. Dieser Planet ist erobert.«
    Die Stimme, die diese Worte sprach, war sanft, aber nicht weich. Die Worte selbst wurden in der Universalsprache der Erde und ohne jeden Akzent zu Gehör gebracht. War ein Akzent vorhanden, so handelte es sich um eine kaum feststellbare lokale Variante.
    Modyun hatte die Situation ausgewertet. »Wie sehen Ihre Pläne für mich und die anderen Menschenwesen aus?« fragte er.
    »Pläne? Wir haben keine. Denn was könntet ihr gegen uns unternehmen? Nichts.«
    »Wir haben unsere Gedankenkontrollsysteme«, sagte Modyun.
    »Wie viele seid ihr?«
    »Ungefähr tausend«, gab Modyun zögernd zu. Für einen Moment – nur für einen Moment – beeindruckte ihn diese geringe Anzahl.
    »Als wir erstmals hierher kamen«, sprach der Nunuli, »gab es fast vier Milliarden menschlicher Wesen. Das hätte gefährlich werden können. Aber jetzt kann ich Ihnen sagen, daß wir nichts dagegen haben, wenn diese tausend menschliche Wesen tun und lassen, was ihnen beliebt. Sie können sich auch gegen uns zur Wehr setzen, das steht ihnen völlig frei. Doch warum sollten sie uns belästigen, wenn wir sie in Frieden lassen?«
    Modyun dachte mit einem Gefühl der Erleichterung darüber nach. In seinen Muskeln und Nerven hatte sich eine Spannung gestaut, und die dadurch hervorgerufene Beeinflussung seines Geistes war überwältigend gewesen.
    Schließlich sagte er: »Aber warum habt ihr uns alle ›erobert‹? Was wollt ihr mit einem Planeten machen, der so vielfältig ist und derart zahlreiche Lebensformen aufweist?«
    »Was mit diesem Planeten geschehen wird«, sagte der Nunuli förmlich, »wissen wir noch nicht. Es ist noch nicht entschieden. Aber eine Entscheidung wird bei der künftigen Versammlung des Komitees getroffen werden.« Die Kreatur machte die bekannte achselzuckende Geste, spreizte Hände und Arme und fügte hinzu: »Es ist manchmal schwierig, diese Angelegenheit auf die Tagesordnung des Komitees zu setzen.«
    »Aber warum habt ihr uns erobert?« fragte Modyun hartnäckig.
    Der Nunuli behielt seinen förmlichen Tonfall bei. »Unser Auftrag war, die herrschende Gruppe zu erobern, und dann sollte über das weitere Schicksal des Planeten entschieden werden. Unsere Methode der Eroberung der Erde bestand darin, den menschlichen Wesen Verbesserungen ihrer Körper und Gehirne anzubieten. Ihre Vorfahren waren so beeindruckt, daß sie wegen ihrer neuen Fähigkeit vergaßen, daß allmählich die Tendenz, sich in eine philosophische Existenz zurückzuziehen, den Vorrang gewann. Im Verlauf dieses Prozesses waren die menschlichen Wesen bald bereit, ihre Zivilisation den Tieren und Insekten zu überlassen und freiwillig

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