Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kampf um die Ewigkeit

Kampf um die Ewigkeit

Titel: Kampf um die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
den Jaguarmann an – »könnten es doch ganz allein mit einem ganze Dutzend Hyänenmänner aufnehmen! Wie kommen die eigentlich dazu, uns zu sagen, was wir zu tun haben?«
    Modyun musterte die beiden kräftigen Tiermenschen. Ihre Gesichter waren gerötet, und man sah ihnen an, daß sich an ihrem Körper Haßgefühle bildeten. Und Modyun dachte: Die Wildheit verbirgt sich wirklich nur unter einer dünnen Oberfläche. Er war überrascht, aber …
    Nun, es war besser, künftig mehr auf das zu achten, was man sagte. Anscheinend durfte man diese Kreaturen nicht in Erregung versetzen, weil sie sich dann gleich in Schwierigkeiten stürzten, ohne lange zu überlegen.
    »Beruhigt euch, Kollegen«, sagte er laut. »Wir wollen uns nicht selbst aufputschen. Worum es sich auch handelt, so wichtig ist es nicht.«
    Einen Moment später blieben sie stehen, Ihre Gesichter wirkten wieder ruhiger. Dooldn griff nach dem Dokument in Roozbs Hand. »Sehen wir es uns einmal in Ruhe an«, sagte er.
    »Moment mal«, wandte der Bärenmann ein, aber er reagierte zu langsam. Sein Freund hatte die Vorladung schon in der Hand und faltete sie auseinander.
    Der Inhalt des Dokuments schien dem Jaguarmann für einen Augenblick die Sprache zu verschlagen. Dann las er laut: »›Kriminalpolizeiliche Vorladung.‹«
    »Kriminell?« fragte Narrl.
    Alle vier Tiermenschen zogen sich wie ein Mann von Modyun zurück. Dann standen sie in einiger Entfernung da und starrten ihn an.
    In ihren Gesichtern spiegelte sich Verwunderung.
    »Wie kann ich ein Krimineller sein«, sagte Modyun, »in einer Welt, in einer Welt, in der es keine Verbrechen gibt?«
    »Tja«, sagte Roozb. »Er hat recht. Was könnte er getan haben?«
    »Nun, ich habe keine Ahnung …« Das war der Fuchsmann, dessen Stimme skeptisch klang. »Wenn die Hyänenmänner in ihm einen Kriminellen sehen, dann wird das wohl auch so sein …«
    Modyun sagte zu Dooldn: »Sie haben da die Vorladung. Wie heißt der Text?«
    »Lies mal vor«, sagte Roozb.
    Der Jaguarmann hielt das Blatt ins Deckenlicht und sprach mit seiner sanften, tiefen Stimme: »Die Anklage lautet … Ja, hier steht’s … ›Zerstörung einer computergesteuerten Schließvorrichtung, gewaltsames Eindringen in eine Passantenwohnung …‹« Er blinzelte. »Das hört sich nicht wie ein schweres Verbrechen an, finde ich.« Er blickte wieder auf das Blatt herab. »Dann geht daraus hervor, daß Sie vor einem Richter erscheinen müssen. Am nächsten Dienstag … Und bis zu diesem Zeitpunkt … hören Sie sich das an … werden alle ehrlichen Bürger angewiesen, mit dem Angeklagten keinerlei Kontakte zu pflegen. Ehrliche Bürger, das sind wir. Und darum« – er sah Modyun kopfschüttelnd an – »werden Sie bis zum nächsten Dienstag zwangsläufig ein Einzelgänger sein müssen.«
    Er faltete die Vorladung hastig zusammen und gab sie Modyun zurück. Alle Anzeichen seiner kurzen Rebellion vor wenigen Minuten waren verschwunden. »Nun, Leute«, sagte er, »dann verschwinden wir wohl am besten.« Und zu Modyun: »Wir sehen uns dann am nächsten Dienstag wieder, Kollege.«
    Er ging davon, gefolgt von Narrl, der ihm zum Abschied zwanglos zuwinkte. Roozb und Ichdohz zögerten. Der Bärenmann grunzte unschlüssig: »Man kann einen Freund, der in Not geraten ist, nicht so ohne weiteres verlassen.«
    Modyun hatte die Entscheidung getroffen, seine Freunde nicht in seine eigenen Angelegenheiten hineinzuziehen. »Wir werden uns dann am nächsten Dienstag sehen«, sagte er nur.
    Das schienen die Worte gewesen zu sein, die der Bärenmann und Nilpferdmann hatten hören wollen. Sie waren sichtlich erleichtert und schüttelten ihm fast dankbar die Hand. Dann eilten sie hinter ihren beiden Kollegen her.
    Als Modyun, der in die gleiche Richtung ging, den Lift erreicht hatte, war von den vier Tiermenschen nichts mehr zu sehen. Er entdeckte sie nicht einmal in der weiteren Umgebung. Als der nächste Lift ankam, sah Modyun, daß er leer war. Auch das war erstaunlich. Er wollte schon hineingehen, als ihn die völlige Leere eines Bezirks, in dem noch vor fünf Minuten ein Haufen Personen gewesen waren, stutzig machte und irgendwie warnte.
    Dann werde ich lieber zu Fuß nach unten gehen, dachte er. Ich darf nicht vergessen, daß der Nunuli ein verschlagener Typ ist.
    Es wäre natürlich sein Pech gewesen, wenn gerade dieser Lift mit ihm darin unterwegs steckenblieb. Und um zu entkommen, hätte er dann noch ein paar Gesetze übertreten müssen …
    Als Modyun die erste

Weitere Kostenlose Bücher