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Kampf um die Ewigkeit

Kampf um die Ewigkeit

Titel: Kampf um die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Treppe hinunterstieg, fiel ihm ein, daß er eine simple Situation auf eine recht komplizierte Weise löste.
    Ich nehme an, dachte er seufzend, als er die zweite Treppenflucht von dreiunddreißig hinunterstieg, daß die Leute so etwas einmal vor langer, langer Zeit berücksichtigen mußten, als es Wettbewerbe, Schliche und Intrigen gab.
    Als er die dritte Treppe hinunterging, war er sich einer deutlichen Abneigung gegen sein Leben außerhalb der Barriere bewußt. Vielleicht sollte er tun, was der Nunuli ihm vorgeschlagen hatte: einfach zurückkehren und all diesen hier herrschenden Wahnsinn vergessen.
    Auf der vierten Treppe dachte er jedoch: Ich habe es Doda versprochen, und abgesehen davon wird in einigen Wochen Soodleel kommen.
    So blieb ihm nichts anderes übrig, als die restlichen dreißig Stockwerke zurückzulegen.
    Und er brachte sie hinter sich.
    Als er unten in der Halle eingetroffen war, hatte er einen Entschluß gefaßt.
    Demgemäß indizierte er Bewußtheit.

 
8
     
    Frieden durchdrang das All – mit kleinen Störungen hier und da.
    Modyun nahm seine Einheit mit dem ganzen Universum wahr – die Störungsbezirke abgesehen: das Dazwischenschieben, die Wechselwirkungen, die attackierenden Energien der Gewalt. Oder gewalttätige Absichten. Welten, Verbindungen, Dunkelheiten, glitzernde Strähnen und Ströme harten, hellen Silbers vibrierten in der sonst friedlichen Weite um ihn herum.
    Er nahm wahr, daß die Tiermenschen friedfertige Gimpel waren. Es gab so viele von ihnen, daß ihr guter Wille die Leere ausfüllte.
    Die Hyänenmenschen produzierten in seiner Wahrnehmungswelt eine kuriose Mischung größtenteils ziemlich einfältiger Geschöpfe. Das Glänzende mit den Strähnen der Dunkelheit verschlungene verriet nicht, wie aus ihnen die herrschende Gruppe geworden war. Aber es bestand kein Zweifel, daß sie ihre Rolle ausfüllten. Und so ging von ihnen eine Aura sanfter Aggression aus. Und daraus war eine Herausforderung geworden, ja, eine Starrheit und Strenge. Aber es war nichts wirklich Ernstes.
    Die führenden Häupter der Hyänenmänner hatten eine andere Färbung. Das Wissen machte sie hochmütig. Um diese wissenden Individuen waren Wolken jener selbstbewundernden Partikel und Ausstrahlungen. Sie fühlten sich absolut sicher. Eine Sicherheit, die dem Bewußtsein entstammte, daß die Nunuli allmächtig waren. Demzufolge waren jene, durch die die Nunulis herrschten, absolut unangreifbar.
    Positionsstolz verwoben mit einer zeitlosen Euphorie – das Gefüge des Raums war in eine Anzahl besonderer Strukturen verzerrt. Weit über tausend, zuviele, um alle zählen zu können; eine Oberklasse der Hyänenmänner. Und um jedes Individuum war ein Aggressivität andeutendes Muster …
    Doch die echte Störung kam von dem einzelnen Nunuli. Er war von einer schwarzen Wolke umgeben, einem undurchsichtigen Schleier. Diese Schwärze bezog ihre Kraft aus einer Quelle, die sich zwar in der Nähe befand, aber nicht genau zu lokalisieren war. Die daraus sprudelnde Kraft verblüffte selbst Modyun ein wenig.
    Das war Ylem, der Urstoff.
    Ich habe bei dem Feind eine sehr wichtige Entdeckung gemacht, dachte er.
    Sein Bewußtsein schärfte sich bei diesem Gedanken. Er wies das Feindkonzept zurück. Das ganze innere Gefüge der Friedensphilosophie verneinte diese Frage. Es gab keine Feinde. Es gab nur Personen, die durch ihre Aktionen wiederum Reaktionen auf sich zogen.
    Diese Reaktionen, die sie selber provoziert hatten, bezeichneten sie dann als von einem Feind herrührend.
    Aber der wahre Feind war in dem Impuls, war in der Störung, die sie veranlaßte, das zu tun, was eine Reaktion auslöste.
    Keine Reaktion – kein Feind.
    Aus diesem Grund, beschloß Modyun, werde ich in mein kleines Appartement zurückkehren, keine Probleme wälzen, keine Reaktionen hervorrufen – bis zum nächsten Dienstag, wenn ich vor Gericht erscheine. Das ist eine sehr friedfertige Reaktion auf die Vorladung, die mir ausgehändigt wurde.
    Und er richtete sich auch genau danach und verließ sein Appartement nur dann, wenn er zum Essen ging.

 
9
     
    Neben der Tür stand ein Mann, der eine Namenskarte mit der Beschriftung »Gerichtsdiener« trug. Dieser Hyänenmann prüfte Modyuns Vorladung und sagte dann: »Treten Sie ein, Sir.«
    Modyun betrat einen großen Raum und blickte verwundert herum. Direkt vor ihm war ein langer Tisch. An diesem Tisch saßen, hinter kleinen Fensterchen, ungefähr ein Dutzend Hyänenfrauen. Und vor jedem dieser

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