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Kampf um die Ewigkeit

Kampf um die Ewigkeit

Titel: Kampf um die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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ihres ausgestreckten Zeigefingers. In einiger Entfernung war, wenn man durch einen Canon blickte, eine Ebene zu sehen. Und auf dieser Ebene stand das größte Bauwerk, das Modyun jemals gesehen hatte. Bevor er noch Gelegenheit hatte, sich diese Struktur genauer anzusehen, war der Wagen an dieser Kerbe in den steilen Fels vorbeigerollt.
    Aber Modyun hatte genug gesehen. »Das muß das Schiff sein«, sagte er.
    Er erzählte ihr von seinen vier Tierfreunden und deren bevorstehenden Start zu einem fernen Sternensystem. Er schilderte ihr die Sympathie dieser Freunde, die an seine Tür gekommen seien, um sich schüchtern zu erkundigen, welcher Art das Urteil sei. Und ihre Erleichterung, als sie erfuhren, daß seine Strafe sie nicht daran hindern würde, auch weiterhin mit ihm in Verbindung zu bleiben.
    »So haben sie mit mir gegessen und mich auch besucht«, sagte er. »Nur heute sind sie hinausgefahren, weil sie sich auf den Start vorbereiten müssen.«
    Später, als das Fahrzeug in die Stadt hineinrollte, zeigte Modyun Soodleel die verschiedenen Sehenswürdigkeiten: die Appartements für Gäste, die Wohnungen der ständigen Stadtbewohner, ein Kommissariat, eine Ladenstraße … Er war sich dabei eines mitteilsamen Gefühls bewußt. Er war auch irgendwie stolz, so als ob eine Person, die so viele Plattheiten kannte, besser war als jemand, der keine Ahnung davon hatte. Was ihn überraschte, war Soodleels Interesse an diesen kleinen Einzelheiten, die doch – bei Licht gesehen – so unwichtig waren. Sie lenkte die Unterhaltung auf jenes »hochherrschaftliche Viertel«, das vor langer Zeit nur für Menschen reserviert war.
    »Glaubst du, daß diese Wohnungen noch immer unbenutzt sind?« fragte sie.
    »Wir werden sehen«, sagte Modyun und deutete auf eine Anhöhe. »Sie stehen dort zur rechten Hand.«
    Das von Soodleel ausgewählte Haus hatte eine Terrassengarten, der bis zum Haus reichte, das aus fünf miteinander verbundenen Ovalen bestand. Jedes Oval hatte eine andere Farbe. Der Gesamteindruck war grausam, doch Soodleel liebte diese Bauform auf den ersten Blick. Weil es ihre Idee gewesen war, sich das alles anzusehen, war Modyun einverstanden. Er nannte dem Computer des Wagens seinen menschlichen Namen und befahl ihm, den Wagen die steile Auffahrt zum Vordereingang des Hauses hinaufzusteuern.
    Als sie ausgestiegen waren, fuhr der Wagen sofort weiter.

 
11
     
    Sie waren an ihrem Bestimmungsort eingetroffen, doch Modyun wußte noch immer nicht, was er tun sollte. Ob ich auf ihren Vorschlag eingehe?, fragte er sich.
    Das Ende seiner Affenidentität?
    Der Nunuli hatte ihn gewarnt. Und was Modyun störte, war die Möglichkeit, daß der Nunuli tierische Befehlsempfänger auf die beiden Menschenwesen hetzen konnte. In diesem Fall mußten sie entscheiden, welche Formen ihrer Verteidigungsmethoden zur Anwendung kommen sollten.
    Er wandte sich Soodleel zu, um zu fragen, ob sie auch schon an so etwas gedacht habe. Da sah er sie auf den Zaun am Rand des Fahrwegs zugehen. Und dahinter lag die Stadt Hulee, die noch größer war, als er angenommen hatte. Die Frau lehnte sich über den Zaun und blickte auf die Stadt herab. Modyun blieb stehen, wo er war, aber er konnte Soodleel ziemlich gut und unauffällig beobachten.
    Noch etwas fiel ihm auf: Dies war das höchste Haus, und sie hatten von ihrer Bergspitze einen sensationellen Blick, den besten von ganz Hulee. Selbst die fernen Wolkenkratzer schienen, von dieser Stelle aus betrachtet, kleiner zu sein.
    Er dachte: Vielleicht gefällt ihr die Höhe mehr als die Farbe? Traf das zu, dann war er beeindruckt.
    Es kam ihm in den Sinn, etwas zu tun, denn er war ja der Mensch mit den größeren Erfahrungen.
    Was?
    Er blickte herum. Der Wagen hatte sie gegenüber der Tür abgesetzt. Der Fahrweg führte am Haus vorbei und verschwand dann auf der rechten Seite. Anscheinend beschrieb die Auffahrt einen vollen Kreis, denn das Fahrzeug war weiter unten aufgetaucht und dann wieder zurückgeschwungen.
    Ihm fiel etwas an dem Haus auf. War es schon bewohnt, so war nichts festzustellen. In der Nähe hörte man keinen Laut, sah man keine Bewegung. Nun, vielleicht war doch etwas zu hören: die in den Sträuchern raschelnde Nachmittagsbrise. Welkes Laub fegte über den zeitlosen Plastikfahrweg. Eine Lerche sang erstaunlich laut.
    Modyun ging zum Eingang. Soodleel hatte sich umgedreht. Er nannte dem Türcomputer seinen richtigen Namen – und Soodleel kam auf ihn zu. Modyun drückte die Klinke nieder und

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