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Kampf um die Ewigkeit

Kampf um die Ewigkeit

Titel: Kampf um die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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hinausgegangen. Er hörte auf dem dicken Teppich ihre gedämpften Schritte. Dann wurde eine weiter entfernte Tür geöffnet und geschlossen.
    Später.
    Als die Dämmerung anbrach, suchte Modyun die Speiseküche auf und aß etwas. Anschließend ging er hinaus, um nach der Frau Ausschau zu halten. Er sah den sich zur Stadt hinunterschlängelnden Fahrweg. Die ganze Länge war nicht sichtbar, aber die Straßenbeleuchtung brannte, und so konnte er feststellen, daß Soodleel nirgendwo zu sehen war.
    Er erinnerte sich, daß sie nicht gern in einer öffentlichen Verpflegungsstelle aß, und dachte: Sie wird bald Hunger bekommen und dann wiedererscheinen.
    Er kehrte ins Haus zurück und legte sich hin. Er hatte sich im Verlauf seiner Arrestzeit daran gewöhnt. Einige Stunden später war es Zeit zum Schlafengehen.
    Noch immer keine Soodleel.
    Nun gut, dachte er.
    Aber er war tolerant. Sicher sah sich die Frau an ihrem ersten Tag die Stadt an, wie er es getan hatte. Er dachte auch an ihren Bewegungstrieb, der sie anscheinend noch immer beherrschte.
    Er kleidete sich aus, ging ins Bett und schlief ein.
    Irgendwo in der anbrechenden Nacht war eine Explosion zu hören.
     

 

 
12
     
    In einer Zeitspanne, die nur den Bruchteil einer Sekunde dauerte, indizierten alle Geister hinter der Barriere eine beratende Kommunikation. Und Modyun war in diese intime Wechselbeziehung eingeschlossen.
    Jeder hatte sofort das Bewußtsein einer Drohung und zwei Alternativen: Widerstand oder nicht. Und nur Modyun hatte in solchen Angelegenheiten eine Vorentscheidung zu treffen.
    Seine Politik der passiven Befolgung der Hyänenmenschen- und Nunuliregeln war die einzige definitive Möglichkeit. Und während dieses schicksalhafte Millionstels eines Augenblicks, in dem sie noch etwas hätten tun können, das eine natürliche Reaktion beeinflußt haben würde, war schon alles vergeblich.
    Niemand hätte sagen können, wie diese natürliche Reaktion ausgefallen wäre. Es hätte etwas getan werden können, aber dieser Augenblick war für alle Zeiten vorbei.
    Im absolut vorletzten Moment war die Andeutung eines Sinns, bei dem sich alle Gemüter gegenseitig zu sagen schienen: »Adieu, Freunde.« Dann …
    Sofortige Leere.
    Modyun saß aufrecht im Bett und sagte: »Großer Gott!«
    Und als er diese Worte gesprochen hatte, waren Millionen von Sekundenbruchteilen vorbei.
    Er mußte aus dem Bett gesprungen sein und das Licht angeschaltet haben. Denn als er klarer denken konnte, stand er in einem hellen Wohnzimmer. Dann spürte er, daß sein rechtes Bein zuckte und sich in einem geschwächten Zustand befand. Dann gaben beide Beine nach; er stürzte auf eine Seite, bewegte die Beine ein wenig und zitterte stark.
    Dabei konnte er nicht einmal mehr richtig sehen. Eine merkwürdige Verschwommenheit des Blickfelds, die ihren Ursprung in einer Serie Spannungen zu haben schien, die von seinem Körper in das massive motorische System seines Gehirns ausstrahlten.
    Um Himmels willen, was ist geschehen? dachte er.
    Er spürte Hitze aus seiner inneren Quelle. Seine Augen, sein Gesicht, sein Körper wurden warm und brannten schließlich. Es war erstaunlich.
    Wasser …
    Er gierte nach einer kühlenden Flüssigkeit und stolperte in die Speiseküche. Das Glas in seiner Hand zitterte, das Wasser schwappte über, als er es an seine Lippen hob. Aber er spürte, wie ihm die kühle Nässe über das Kinn, seine nackte Brust und dann die Beine herunterlief.
    Diese Nässe und Kühle stabilisierte seine Gedanken, so daß er wußte, was er fühlte, Wut.
    Ein alles in sich einschließendes Gefühl, das sich auf das Objekt seiner Wut konzentrierte.
    Weil die Wut Bewegung in sich hat, rannte er ins Schlafzimmer zurück und begann sich anzukleiden. Dieser Vorgang war eine Art Stop. So staute sich die Wut in ihm. Dann war er schon draußen und rannte die Auffahrt entlang.
    Erst als er die erste Straße erreichte – ein freier Wagen rollte schon auf ihn zu –, kam ihm die verspätete Erkenntnis, daß Soodleels Geist im Augenblick der Katastrophe nicht aktiv gewesen war. Die Verwunderung über ihre Abwesenheit blieb während der restlichen Wegstrecke zu seinem Bestimmungsort in ihm wach.

 
13
     
    Mit Ausnahme der Straßenbeleuchtung und der hellen Gebäude war noch alles dunkel, als sein Wagen vor dem Computerzentrum stoppte.
    Modyun stieg verhältnismäßig langsam aus. Es war eine gewisse Zeit verstrichen, und der Druck seiner Wut hatte erheblich nachgelassen. Er hatte sogar damit

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