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Kampf um die Ewigkeit

Kampf um die Ewigkeit

Titel: Kampf um die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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begonnen, die Situation kritisch und analysierend zu betrachten.
    Er hatte wie ein Kind reagiert, so schien es ihm.
    Nichtsdestoweniger betrat er zielstrebig das Gebäude. Er wußte allerdings nicht genau, was er – nach allem, was geschehen war – unternehmen sollte.
    Der Nunuli, der jetzt hinter der Computermaschinerie hervorkam, war ein anderer – nicht die Kreatur, mit der er sich schon einmal unterhalten hatte.
    »Ich bin wenige Minuten nach der Explosion auf der Erde eingetroffen«, sagte dieses neue Individuum, »und direkt hierher gekommen. Ich nehme an, daß Sie das auch getan haben.«
    Der Nunuli stand auf dem freien Platz vor einem niedrigen Metallgeländer, das sich vor der gigantischen Computermaschinerie befand. Er unterschied sich sogar physisch von seinem Artgenossen. Er war größer, vielleicht auch älter und hatte eine leicht gebeugte Haltung.
    Die Entdeckung, daß es sich bei diesem Wesen um einen Neuankömmling handelte, der für das Geschehen nicht direkt verantwortlich zu machen war, ließ Modyuns Wut noch mehr verrauchen. Plötzlich schien es ihm in erster Linie wichtig zu sein, die Verwirrung zu klären.
    »Was ist mit Nummer eins?« erkundigte er sich.
    »Er verabschiedete sich gestern abend mit der menschlichen Frau«, war die Antwort.
    »Vor der Explosion?« In Modyuns Stimme kam sein Erstaunen zum Ausdruck.
    »Natürlich. Ein Spezialagent des Komitees arrangierte die Explosion.«
    Wenigstens die Person, die ich haben will, dachte er und fragte grimmig: »Und wo ist er?«
    »Er verschwand ungefähr eine halbe Minuten nach der Explosion.« Der Nunuli legte eine Pause ein. »Der Zeitplan war so abgestimmt, daß keiner die Absicht des anderen kannte. Das Komitee ist in solchen Fällen wegen seiner unfehlbaren Logik bekannt.«
    »Oh! – Und wie sieht Ihre Rolle in diesem Geschehen aus?«
    »Ich bin der Ersatz-Nunulimeister der Erde.«
    Das war alles sehr verwirrend.
    »Diese ganze Sache strapaziert meine Nerven«, sagte Modyun. »Ich habe das Gefühl, daß ich etwas gegen Sie unternehmen muß …«
    Störte den Nunuli dieser Hinweis, so zeigte er es nicht. »Zum Beispiel was?« fragte er vorsichtig.
    »Ich sollte Ihnen irgendeine Strafe aufdiktieren.«
    »Die wäre?« fragte der Nunuli gereizt.
    »Es gibt eine alte Redewendung«, sagte Modyun. »›Zahn um Zahn‹.«
    »Diese Auffassung stünde in einem direkten Gegensatz zu Ihrer Philosophie. – Und abgesehen davon«, fügte der Fremde hinzu, »welch einen Nutzen hätten Sie davon?«
    »Die Wahrheit.« Modyun war nicht in Verlegenheit zu bringen.
    Sein Gefühl, etwas tun zu müssen, wurde von der offensichtlichen Logik der Situation gesteuert.
    Der Nunuli fuhr fort: »Tatsache ist, daß sie nicht einmal den Versuch machten, sich zu verteidigen. Warum sollten Sie sich zu irgendeiner Aktion verpflichtet fühlen?«
    Modyun mußte an seine eigene unglückselige Rolle denken. Die Menschen hätten handeln müssen, aber sie hatten versagt. Es war schwierig, solch ein komplexes geistiges Phänomen auf den richtigen Nenner zu bringen, denn er war für dieses fatale Zögern im entscheidenden Moment verantwortlich zu machen. Wie würde sich das auswirken?
    Neben anderen Dingen verlagerte es die Verantwortung in einem bestimmten Grad von den Nunuli auf ihn selbst. Doch diese Überlegungen waren lächerlich, denn die Katastrophe war vorbei, und aus diesem Grund waren Vorwürfe nur noch Zeitverschwendung ohne jeden Nutzen.
    Er dachte plötzlich an andere Aspekte dieser Angelegenheit. »Was war das Motiv des Komitees zu dieser Handlungsweise?« fragte er.
    »Nummer eins hat es Ihnen gesagt. Sie drohten eine Störung zu werden.«
    »Aber das war ich – nicht sie. Ich sehe da keinen logischen Zusammenhang. Warum jene zerschlagen, die nicht einmal daran dachten, die Barriere zu verlassen?«
    »Woher sollen wir wissen, was Sie in Betracht ziehen oder nicht? Sie sind jedenfalls herausgekommen. Das Komitee wußte eben, daß der Rest der menschlichen Rasse eine Menge Schwierigkeiten verursachen konnte. So fand man die für diesen Fall beste Lösung.«
    »Zugegeben, was Sie sagen, hat einen gewissen Sinn – von ihrem Standpunkt aus betrachtet.« Modyun zögerte. »Aber Ihre und die Absichten der anderen geben mir zu denken. Es erhebt sich die Frage: Soll ein Wesen wie Sie, das mit einem Komitee assoziiert ist, das einer solcher Tat fähig ist, in Freiheit leben, um ähnliche Vernichtungen, derer Sie offensichtlich fähig sind, auch in Zukunft

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