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Kampf um die Ewigkeit

Kampf um die Ewigkeit

Titel: Kampf um die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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zurückkehren?« fragte Modyun verblüfft. »Und um welch ein Versprechen handelte es sich?«
    »Das haben Sie nicht gesagt.«
    Modyun ließ sich langsam auf das Bett sinken. »Hört sich wie Amnestie an«, murmelte er. »Eine Bewußtseinstrübung. Ich werde behutsam vorgehen müssen, wenn ich diese Schranke durchbrechen will.«
    »Meinen Sie – Hypnose?« fragte Dooldn leichtbeklommen.
    Modyun nickte nachdenklich. »Sie müssen an meiner Verteidigungslinie vorbeigekommen sein.« Er konnte seine Enttäuschung und Verwunderung darüber schlecht verhehlen. »Ich will verdammt sein! Aber das ist ihre Methode der Kontrolle. Sie injizieren einem einen bestimmten Gedanken ein, der posthypnotisch wirksam wird – und dann sitzt man fest.«
    Er wollte schon gehen, als er sich wieder an den Gedanken erinnerte, mit dem er aufgewacht war. »Ich sollte mich eigentlich umbringen«, sagte er und verbesserte sich: »Nein! Ich muß vielmehr dafür sorgen, daß Soodleel und ich allein bleiben. Die menschliche Rasse ist nun mal zum Aussterben verurteilt. Es ist sinnlos, sich diesem Prozeß entgegenzustemmen …« Er konnte nicht mehr weitersprechen, saß auf der Bettkante und versuchte, seine wirren Gedanken zu ordnen. »Soodleel … Ihr behauptet, sie hierher gebracht zu haben. Wo ist sie dann?«
    Die Tiermenschen warfen sich vielsagende Blicke zu und schüttelten dann die Köpfe.
    »Junge, bei diesem Burschen ist wirklich nichts mehr zu retten«, sagte Dooldn mit aufrichtigem Bedauern.
    Und dann sagte Roozb, als rede er mit einem Begriffsstutzigen: »Drehen Sie sich doch mal um, Modyun, und sehen Sie, wer da im Bett liegt.«
    Modyun drehte sich langsam um und fragte sich, wie er so unachtsam hatte sein können. Er brauchte einige Zeit, um sich an den Gedanken zu gewöhnen, daß er mit Soodleel Rücken an Rücken gelegen hatte! Weil er sich nach dem Erwachen sofort aufgerichtet und die Beine aus dem Bett geschwungen hatte, hatte er sie nicht bemerkt.
    Unglaublich!
    Doch jetzt konnte er die Frau betrachten.
    Sie harte noch immer das gleiche goldene Haar. Ihr Gesicht war unverändert geblieben, seit dem Augenblick, als er sie zum erstenmal gesehen hatte. Selbst im Schlaf strahlte sie eine enorme Lebendigkeit aus.
    Er fragte sich, ob er jemals so lebendig ausgesehen hatte. Zum erstenmal kam ihm ein derartiger Gedanke. Wie wirkte er auf Personen, die ihn betrachteten? Er schien von jener Eigenschaft befallen zu sein, die man unter »Eitelkeit« verstand.
    Ohne einen Blick von der Frau zu lassen, fragte er: »Stimmt etwas nicht mit ihr?«
    »Sie erzählten uns, daß sie bewußtlos sei. So machten wir eine Tragbahre und trugen Sie darauf hierher.« Der Sprecher war Narrl. »Und seitdem hat sich nichts an ihr verändert.«
    Modyun kam aus dem Staunen nicht heraus. »Und ich habe gestern nacht so gesprochen, als ob ich alles gewußt hätte? Warum habe ich sie nicht aufgeweckt?«
    Es stellte sich heraus, daß er gezögert hatte, in den natürlichen Prozeß des Erwachens einzugreifen. Er hatte geglaubt, daß sie bald von allein aufwachen würde.
    »Es sieht so aus«, sagte er verblüfft, »als hätte ich gestern nacht genau gewußt, was ich tat. So ist es besser, wenn ich jetzt nichts überstürze.«
    »Wir sollten eine Art Kriegsrat halten, finde ich«, sagte Roozb.
    Das sollten wir tun, dachte Modyun.
    Eine Stunde später hatten sie gegessen und saßen im Kontrollraum zusammen. Ihre Stimmung war ziemlich düster.
    Modyun atmete einmal tief ein und aus und sagte: »Jetzt erinnere ich mich. Ich sehe mich zu jener Tür gehen. Ich werde jetzt meine Erinnerungen wachrufen und versuchen, euch zu schildern, was wirklich geschehen ist …«

 
34
     
    Als Modyun durch die offene Tür eintrat, erhob sich ein Nunuli, der – direkt der Tür gegenüber in ungefähr fünf Schritten Entfernung – an einem Schreibtisch gesessen hatte.
    »Hier unterschreiben«, sagte er.
    Er hielt ein Schreibinstrument in die Höhe, es sah wie ein Federhalter aus, und deutete mit der anderen Hand auf etwas, das wie ein Gästebuch aussah.
    Modyun war gleich neben der Tür stehengeblieben. Er widerstand seinem Impuls, sofort das zu tun, was der Nunuli von ihm verlangte. Er blieb zunächst stehen, wo er stand, und blickte herum. Der Raum war nicht sehr groß, doch dafür um so höher. Die Wände schienen aus dem gleichen weißen Plastikmaterial zu sein wie die draußen angelegten Wege und Zäune. Es waren zwei Türen zu sehen, die Tür, durch die er eingetreten war, nicht

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