Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kampf um die Ewigkeit

Kampf um die Ewigkeit

Titel: Kampf um die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
ihn bestimmt gewesen war. Was die Stimme betraf, so dachte er über die Worte nach und zog Parallelen zu der Umgebung, in der er sich befand.
    Er hatte schon im Augenblick seines Eintretens eine Körperwärme gespürt, die Gegenwart eines anderen Lebewesens. Nur eine Person. Ungefähr vier Schritte vor dem Sessel und ein wenig links. Ein schwacher, fremder Geruch erfüllt den ganzen Raum. Die Person, die diesen Geruch verströmte, mußte stehen und von einer Stelle gesprochen haben, die sich ungefähr einen halben Meter über Modyun befand.
    Stand dieses Mitglied des Komitees auf einem Podium? Modyun hatte nicht diesen Eindruck und schloß daraus, daß dieser Zouvgite ein Gigant sein mußte.
    Interessant!
    Modyun ahnte, daß das Komiteemitglied ihn aus der pechschwarzen Dunkelheit anstarrte. Weil er ihn selbst nicht sah, konzentrierte er sich auf das, was gesprochen worden war.
    Bin ich das Opfer jener spontanen Überzeugungskraft, den man den Zouvgiten nachsagt?
    Wie Modyun sich erinnerte, hatte die Stimme des anderen Wesens einen Klang, wie er ihn noch nie gehört hatte. Und natürlich war in der Bezeichnung »fangen lassen« eine sensationelle Direktheit.
    Seine gespannte Selbstüberprüfung endete. Bis jetzt ist noch alles in Ordnung, dachte er, bis jetzt hat mich noch niemand angerührt.
    Bei diesem Gedanken überkam ihn eine andere Gefühlsregung: Enttäuschung. Immerhin war diese Begegnung mit einem Komiteemitglied nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte: einen Dialog von Mann zu Mann. Die Geschwindigkeit des Beginns, die Dunkelheit, der ganze Rahmen überhaupt, all das hatte schon – er mußte es zugeben – eine teleskopische Wirkung auf ihn gehabt. In einer derartigen Situation und Gegenüberstellung begann man nicht am Anfang, sondern befand sich gleich mitten im Höhepunkt des Themas.
    »Bedauerlicherweise«, sagte Modyun, »habe ich Ihren Worten und Ihrer ganzen Haltung entnommen, daß Sie nicht die Absicht haben, Ihre Pläne bezüglich der Eroberung der Galaxis aufzugeben.«
    Die erste Antwort des Zouvgiten bestand darin, daß er näherkam und in der Dunkelheit auf den Menschen im Sessel herabblickte. Und die zweite Antwort lautete:
    »Offenbar liegt hier ein Mißverständnis vor. Wir haben keine Eroberungspläne. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?«
    Modyun lehnte sich zurück und erinnerte sich jetzt, daß es sinngemäß die gleichen Worte waren, die der Nunuli im Raumschiff gesprochen hatte. Zu jener Zeit hatte er sich die Konsequenzen dessen vorgestellt, was dieses Dienstvolk tat: Sie eroberten zugunsten der Zouvgiten einen Planeten nach dem anderen. Auf der Erde waren die Menschen verschwunden, Gunya war erbarmungslos attackiert worden.
    Er fand abrupt seine Stimme wieder, führte diese Tatsachen aus und schloß: »Ich habe den Eindruck gewonnen, daß diese Methoden bei Zehntausenden von anderen Planeten zur Anwendung gekommen sind.«
    »Was wir tun, sind keine Eroberungen«, sagte der Zouvgite. »Wir löschen nur die Entwicklung falscher Lebensformen aus. Sobald auf einem Planeten die korrekte Entwicklungslinie wiederhergestellt ist, gestatten wir einige Zeit lang ungestörtes Wachstum – unter Beaufsichtigung selbstverständlich, aber schließlich ohne jede Einmischung. Doch keine Einbildungskraft kann so etwas als ›Eroberung‹ bezeichnen.«
    Betäubt öffnete Modyun den Mund und schloß ihn wieder. Was sollte er dazu sagen? Er hatte eine Erklärung bekommen.
    Um Himmels willen, dachte er. Eine Attacke auf alle, die das evolutionäre Spießrutenlaufen auf ihrem Planeten überstanden hatten.
    Es war ein erstaunliches Konzept.
    Nicht einmal zu dem Zeitpunkt, als der Mensch die Tiere modifizierte, war er auf diese Idee gekommen. Und später, als die Menschen, angespornt von den Nunulis, sich selbst modifizierten, war das nur der Höhepunkt einer Drohung, die sich bereits auf dem trüben Strom der sogenannten natürlichen Auslese abgezeichnet hatte.
    »Aber unter welchen Aspekten wurde diese rassische Manipulation vorgenommen?« fragte Modyun. »Es muß doch einen Grund gegeben haben.«
    »Auf jedem Planeten«, sagte der Zouvgite, »entwickelten wir die Lebensform mit der von Natur aus längsten Lebenserwartung. Können Sie sich etwas Besseres vorstellen als die Langlebigkeit?«
    Die Stimme verstummte.
    Modyun wartete höflich. Das Wesen mußte ein wenig deutlicher werden.
    Als mehrere Sekunden vergangen waren, verriet ihm das regelmäßige Atmen der Kreatur, daß keine weitere Erklärung

Weitere Kostenlose Bücher