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Kampf um die neue Republik

Kampf um die neue Republik

Titel: Kampf um die neue Republik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter & Carey Schweighofer
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selber in die Hand zu nehmen.
    Er musterte sie mit intelligenten grünen Augen. »Sie sind also die zwei Bieter von GalFactorial«, sagte er, als sie den Turbolift bestiegen, der sie zu ihren Zimmern im fünften Stock brachte. »Ihre Firma hat den Ruf, gute Arbeit zu liefern. Aber.« Er hob eine Augenbraue, als sich der Lift in Bewegung setzte. ». wie mir zu Ohren gekommen ist, haben Sie beim Bau der Raffinerie auf New Cov das Budget überschritten. Stimmt das?«
    »Natürlich nicht«, sagte Selby. Plötzlich war sie dankbar, dass der Geheimdienst sie zwar über die olfaktorischen Aspekte der Bacta-Herstellung im Unklaren gelassen, sie jedoch bestens über ihre fiktive Hintergrundgeschichte informiert hatte. »Als die Anlage bereits zur Hälfte fertig gestellt war, beschloss der Kunde, ein anderes Lüftungssystem zu installieren, damit die Fabrik keine Abgase in die Umwelt entlässt. Es war klar, dass eine Änderung zu diesem Zeitpunkt sehr umständlich war, aber der Kunde bestand darauf. Also wurde das Budget angepasst und genehmigt.« Sie bedachte ihn mit einem unverbindlichen professionellen Lächeln. »Schließlich blieben die Kosten sogar unterhalb der neu genehmigten Obergrenze.«
    »Ich verstehe«, murmelte Quarle. »Das freut mich zu hören. Seine Exzellenz ist stets von kreativen Ideen zur Kostendämpfung angetan.«
    Selby warf ihm einen aufmerksamen Blick zu, da sie nicht genau wusste, wie diese Bemerkung gemeint war. Sie beschloss, das Thema zu wechseln. »Falls die Frage gestattet ist - wie viele andere Firmen nehmen an der Ausschreibung teil?«
    Wieder hob er eine Augenbraue. »Sie sind neugierig auf Ihre Mitbewerber?«
    Eigentlich nicht, dachte sie. Eher besorgt um unschuldige Zivilisten. Obwohl sie in der Menge weniger auffielen, wollte sie sich keine Sorgen um die Sicherheit der Bieter machen müssen. Die Mission war sorgsam geplant worden und sollte möglichst ohne Blutvergießen ablaufen, aber man musste immer damit rechnen, dass es zu Unfällen kam.
    »Ein wenig«, antwortete sie laut. »Ich habe mich sogar gefragt, ob wir die Gelegenheit erhalten, dem Gouverneur persönlich unser Angebot zu unterbreiten. Es ist stets vorteilhafter, wenn man einem interessierten Kunden die Zahlen im direkten Gespräch erläutern kann.« Sie sah ihm in die Augen und hielt seinen Blick fest. »Auch für unsere Kunden ist es auf diese Weise angenehmer.«
    »Aha«, sagte Quarle und neigte wissend den Kopf. Er hatte die versteckte Botschaft verstanden. Offenbar kam es häufiger vor, dass ein Bieter seinen Wunsch zum Ausdruck brachte, sein Angebot durch Bestechung interessanter zu machen. »Zufällig werden Sie Seiner Exzellenz am späteren Abend begegnen können, und zwar anlässlich eines besonderen Empfangs, der für die Bieter abgehalten wird. Und jene, die den Wunsch verspüren.« Er zögerte kurz. »... ihr Angebot persönlich mit Gouverneur Ein zu diskutieren, können dort einen privaten Termin mit ihm vereinbaren. Wäre Ihnen vielleicht morgen recht?«
    Selby überlegte. An diesem Abend wollte Claris den Mitgliedern des Widerstands von Verkuyl helfen, Sprengsätze rund um den Hauptsendeturm des Planeten anzubringen, während ihre Kollegen im Palast ihre ebenso explosiven Pläne in die Tat umsetzten. Morgen würde sie die Flotte rufen und die einzige Möglichkeit ausschalten, mit der die Imperialen einen Hilferuf senden konnten, wenn sie Zugang zum Büro von Gouverneur Ein erhielt, um ihm das »bestechende Angebot« der Neuen Republik zu unterbreiten.
    Und da Seine Exzellenz ein fähiger Politiker war, der die Kunst des Überlebens beherrschte, würde er sich den überzeugenden Argumenten einer schlagkräftigen Flotte im Orbit beugen und ihr Angebot selbstverständlich akzeptieren.
    Sie sah Quarle lächelnd an. »Morgen wäre ausgezeichnet«, sagte sie. »Ich freue mich schon darauf.«
    Und wenn nicht die Notwendigkeit bestanden hätte, auf der Hut zu bleiben, wäre es ihr vielleicht sogar gelungen, sich zu entspannen und zu vergnügen - zumindest ein wenig. So dachte Selby, als sie und Vartos an jenem Abend in den offenen Hof des Palasts traten, wo der Empfang stattfinden sollte. Bisher waren die zweifelhaften Reize des Planeten seinem Ruf als hinterletzte Provinzwelt gerecht geworden, doch ihre bestens ausgestatteten Zimmer und das bevorstehende große Fest besaßen das Potenzial, ihre Ansichten zu ändern.
    Das schwüle Säuseln entspannter Jizz-Musik empfing sie, und das Büfett auf dem langen Tisch an der

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