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Kampf um die neue Republik

Kampf um die neue Republik

Titel: Kampf um die neue Republik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter & Carey Schweighofer
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»Jederzeit«, versicherte er ihr und ging.
    Als er fort war, lehnte sich Selby gegen die Wand und seufzte. Zum ersten Mal seit der Schießerei im Generatorraum war sie nun allein mit ihren Gedanken, und sie sah ständig Vartos Gesicht vor sich. Hatte er einfach unglaubliches Pech gehabt, dass er von den Sturmtruppen entdeckt worden war? Oder hatte man Claris »überzeugt«, alles über ihre Kollegen zu erzählen?
    Das brachte sie auf einen anderen Gedanken.
    Sie nahm den überflüssig gewordenen Ohrschmuck ab, hielt ihn in der Hand und betrachtete ihn nachdenklich.
    Claris musste geredet haben, schlussfolgerte sie. Da die Wanze nach ihrer Verhaftung so schnell und unerwartet unschädlich gemacht worden war, mussten die Imperialen genau gewusst haben, wonach sie zu suchen hatten. Sie betastete die glatte Wölbung des Metalls und spürte, wie sich die Spange leicht unter dem Druck bog. Dann betrachtete sie aus nächster Nähe das eingravierte Schnörkelmuster, das gleichzeitig als Lautsprecher diente.
    Sie erstarrte, als sie plötzlich Quarles Stimme hörte.
    Sie hielt sich das Gerät ans Ohr und spürte, dass ihre Hände mit einem Mal kalt wie Eis geworden waren. Aber nun hörte sie nichts mehr, nur das Rauschen ihres eigenen Pulsschlags. Sie runzelte die Stirn, dann drückte sie erneut vorsichtig auf den Ohrschmuck, so dass er sich leicht verbog. Und diesmal hielt der Kontakt, der sich im Empfänger gelockert und offenbar den Ausfall verursacht hatte. Sie horchte, während ihr mit jedem Wort kälter wurde.
    »... Tafno hat versprochen, innerhalb von sechs Stunden Verstärkung zu schicken«, sagte Ein gerade. »Mindestens zwei Dreadnaughts, vielleicht sogar mehr. Überreden Sie sie, so lange zu warten. Wenn die Rebellen eintreffen, können wir sie mit einer eigenen kleinen Flotte begrüßen. Damit wird die Aktion nicht ganz so einfach ablaufen, wie sie erwartet.«
    »Ja, natürlich, Eure Exzellenz«, sagte Quarle. »Aber wie soll ich sie überzeugen? Wir sind jetzt fast so weit, dass wir die Rebellenflotte rufen können. Ich müsste ihr einen guten Grund nennen, warum wir noch warten sollten.«
    Eine längere Pause. Selbys Kehle war wie zugeschnürt, so dass sie kaum noch atmen konnte. »Sagen Sie ihr, dass wir die Satellitenkommunikation unterbunden haben«, sagte der Gouverneur schließlich. »Aufgrund der terroristischen Gefährdung habe ich verfügt, dass vorläufig keine Subraumübertragungen nach draußen gehen. Sagen Sie ihr, dass die Satellitenrelais abgeschaltet wurden - aber dass es noch einen sehr alten, inoffiziellen Sender im Orbit gibt, der von Ihrem Großvater stammt und der in, sagen wir, sechs Stunden in Übertragungsreichweite kommt. Und dass nur Sie wissen, wie er zu aktivieren ist.«
    Ein kicherte ironisch. »Wissen Sie, Daven, auch wenn Sie den alten Mann gehasst haben, müssen Sie zugeben, dass Sie sich als Corlin Quarle Delds Enkel in einer einzigartigen Position befinden, um seine Visionen für Verkuyl Wirklichkeit werden zu lassen.«
    »Das ist das einzig Gute an diesem Familienerbe«, sagte Quarle. »Ansonsten würde ich lieber vergessen, dass der Tyrann jemals existiert hat.«
    »Niemand macht Ihnen seinetwegen einen Vorwurf«, sagte Ein. »Sie haben bereits mehr als genug für Verkuyl getan, als Ihr Großvater jemals zustande gebracht hätte. Man wird sich noch lange an Ihre guten Dienste für das Imperium erinnern.«
    Als Quarle um die Ecke kam, wartete Selby bereits auf ihn.
    Beim Anblick des Blasters, den sie auf seine Brust gerichtet hatte, hielt er inne. An ihrer Entschlossenheit schien kein Zweifel zu bestehen, also konzentrierte er sich auf ihr Gesicht. »Schwierigkeiten?«, fragte er.
    »Wie kommt es eigentlich«, sagte sie im Plauderton, »dass Corlin Quarle Delds Enkel auf der Seite des Imperiums steht, das ihm seine Heimat geraubt und sein Familienunternehmen zerstört hat?«
    Quarle kam ein paar Schritte näher. Der Blaster blieb unbeirrt auf ihn gerichtet.
    »BactaCo wurde kaum zerstört«, sagte er. »Im Augenblick haben wir sogar mehr Aufträge, als wir bewältigen können. Und mit der neuen Raffinerie steigern wir gleichzeitig die Produktion und den Gewinn.«
    »Ich verstehe«, sagte Selby. Obwohl sie entschlossen war, in dieser Angelegenheit genauso sachlich zu bleiben wie er, spürte sie, dass sie leicht die Augen zusammenkniff. »Dann ist es Ihnen gleichgültig, was das Imperium Verkuyl antut, solange Ihre Firma genügend Profit einstreicht.«
    Er hob wieder eine

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