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Kampf um die neue Republik

Kampf um die neue Republik

Titel: Kampf um die neue Republik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter & Carey Schweighofer
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meinem Großvater. Also glauben Sie nicht, Sie könnten uns einen Gefallen tun, wenn Sie uns befreien.«
    Es stimmte, dass die Arbeiter nie gegen die Mitgliedschaft im Imperium protestiert hatten.
    Bevor die Neue Republik in den vergangenen zwei Jahren das Imperium aus dem Galaktischen Kern verdrängt und Coruscant siegreich erobert hatte, hatte es überhaupt keine Widerstandsbewegung auf Verkuyl gegeben. Während der Information über den Einsatz hatte Selby den Eindruck gewonnen, dass die Arbeiter möglicherweise völlig zufrieden gewesen wären, auf ewig dem Imperium zu dienen, wenn nicht zwei neue Entwicklungen eingetreten wären. Erstens konnte sich das Imperium immer weniger um kleinere Welten wie Verkuyl kümmern, während es an Stärke und Einfluss verlor; und zweitens hatte der Verlust eines größeren medizinischen Lieferanten auf Chennis im vergangenen Jahr dazu geführt, dass die Unruhestifter der Neuen Republik auf verschiedene andere Firmen in imperialer Hand angesetzt worden waren, um deren Arbeiter aufzuwiegeln.
    Und auf Verkuyl war erfolgreich Unruhe gestiftet worden.
    Aber das bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Arbeiter gar nicht frei sein wollen, sagte sich Selby. Nur, dass wir sie dazu ermutigen mussten, sich zur Revolte zu entschließen.
    Sie sah Quarle an. »Wenn das Imperium gezwungen wird, sich von Verkuyl zurückzuziehen, stehen Sie vermutlich bereit, um den größten Anteil der Firma zu erben. Wie können Sie dagegen etwas einzuwenden haben?«
    Er schüttelte den Kopf. »Sie verstehen es einfach nicht! Ich will nur das Beste für Verkuyl - nicht das Beste für mich, sondern das, was der Firma und dem Planeten am meisten nützt. Und ich glaube, dass es meiner Welt im Augenblick auf der Seite des Imperiums am besten geht.«
    »Die Arbeiter sind anderer Meinung.«
    »Die Arbeiter sehen den großen Zusammenhang nicht«, gab Quarle zurück. »Sie sind eben Arbeiter und keine Verwalter. Im Moment sehen sie nur die Versprechungen der Neuen Republik und folgen ihnen wie Nerfs, die in den Melkstall gelockt werden. Die Unabhängigkeit...« Aus seinem Mund klang es wie ein Schimpfwort. »Sagen Sie mir, wo es keine Arbeiter gibt, die davon träumen, ihr eigener Chef zu sein. Aber sie haben nicht die leiseste Ahnung, was sie mit dieser Freiheit anstellen sollen. Ohne die Führung des Imperiums würden sie ihre Firma ruinieren - und damit die Grundlage ihres Lebensunterhalts. Sofern sich das Bacta-Kartell nicht unverzüglich diesen Leckerbissen schnappt. Was würde ihre Unabhängigkeit dann noch bedeuten?«
    »Sie wären frei«, sagte Selby.
    »Ja - sie würden frei verhungern!«, erwiderte er verbittert.
    Sie hob den Blaster.
    »Selby, überlegen Sie sich, was Sie tun«, sagte er warnend. »Der Gouverneur weiß, was gespielt wird. Sie können nicht mehr gewinnen, aber wenn Sie jetzt aufgeben, garantiere ich Ihnen, dass man Sie nicht behelligen wird.«
    Er trat einen Schritt vor und blickte ihr forschend ins Gesicht. »Bitte, Selby! Sie kommen hier nicht mehr heraus. So muss es nicht enden.«
    Vor ihrem geistigen Auge sah Selby, wie Vartos von einem Sturmtruppler in Schach gehalten wurde. Sie dachte an Claris und die Horrorgeschichten, die jeder Geheimdienstagent kannte - über das Schicksal, das sie in den Händen der imperialen Inquisitoren erwartete. Sie dachte an Quarle, der das Vertrauen seines Volkes missbrauchte, wenn er das tat, was er für das Beste hielt, und der genau wusste, dass es für viele den sicheren Tod bedeutete.
    Schwarz oder weiß, Freund oder Feind, rief sie sich ins Gedächtnis. In diesem Job war kein Platz für feinere Unterscheidungen.
    »Doch, so wird es enden«, sagte sie und schoss.
    Vierunddreißig Stunden später lehnte sich Selby gegen die steinerne Brüstung auf dem Dach des Palastes und blickte zu den Flammen eines Freudenfeuers hinunter, das die Menschen auf der Straße entzündet hatten. Sie dachte, dass ihre Stimmung eigentlich besser sein sollte, nachdem sie trotz des Scheiterns ihrer Pläne doch noch den Sieg errungen hatte.
    Sie horchte auf den Jubel der Feiernden und fragte sich, warum sie nicht wie gewohnt mit Erleichterung und Zufriedenheit reagierte, wenn sie eine Mission erfolgreich abgeschlossen hatte. Sie zweifelte nicht daran, dass die Neue Republik richtig gehandelt hatte. Verkuyl war befreit, und BactaCo gehörte wieder den einheimischen Arbeitern. Ein Volk, das in Leibeigenschaft lebte, sei es durch ein Imperium oder einen Wirtschaftsdiktator, musste

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