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Kampf um die neue Republik

Kampf um die neue Republik

Titel: Kampf um die neue Republik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter & Carey Schweighofer
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Augenbraue, und sie musste den heftigen Drang unterdrücken, seinen gelassenen Gesichtsausdruck gewaltsam zum Verschwinden zu bringen. »Mit diesem Profit werden die Arbeiter ernährt und eingekleidet, Selby. Das ist der Zweck einer Firma - Güter oder Dienstleistungen zu einem guten Preis anzubieten.
    Wem sie es anbietet, spielt keine Rolle. Bilden Sie sich nicht ein, dass es in den Tagen meines Großvaters anders war, und glauben Sie nicht, dass die Motive Ihrer Neuen Republik humaner sind. Wenn es um die Wirtschaft geht, zählt in erster Linie die Vermehrung des Kapitals.«
    »Wenigstens ist Ihr Großvater auf ehrliche Weise zu seiner Firma gekommen«, gab sie zurück. »Er hat den Planeten gekauft, die Raffinerien gebaut und die Arbeiter hergebracht. Er hat niemandem seinen Besitz gestohlen, wie es im Namen des Imperiums geschehen ist, und er hat die Arbeiter nicht versklavt. Er.«
    »Verschonen Sie mich mit dieser Rebellenpropaganda«, unterbrach Quarle sie schroff. »Auch er hat es getan - und zwar viel schlimmer. Er hat es im Namen des freien Handels getan. Als das Imperium diese Welt übernahm, bekamen die Arbeiter erstmals etwas zurück, statt nur dafür zu schuften, dass sich der Gewinn meines Großvaters vergrößert.«
    Er schwieg, um Atem zu holen und sich wieder zu fassen. »Wissen Sie, wie er die Arbeiter nach Verkuyl gelockt hat?« Nun sprach er etwas ruhiger weiter. »Vergessen Sie nicht, dass es in der Zeit vor dem Imperium war. Die Leute suchten Arbeit, und sie waren zu fast allem bereit. Sie ließen sich sogar in die Sklaverei verkaufen. Und genau das taten sie. Für den Flug hierher und für das Privileg, in den Raffinerien meines Großvaters arbeiten zu dürfen, unterschrieben sie Zehn-Jahres-Verträge, in denen ihnen versprochen wurde, nach Ablauf dieser Zeit einen Anteil an der Firma zu erhalten, die mit ihrer Hilfe aufgebaut worden war. Mein Großvater bezeichnete es als Solidargemeinschaft«, setzte er verbittert hinzu, »aber es war Sklaverei.«
    Selby sagte nichts. Wer einen Solidarvertrag abschloss, war zwar nicht sein eigener Chef, der tun und lassen konnte, was er wollte, aber Sklaverei war es auch nicht. Beide Parteien stimmten der Vereinbarung freiwillig zu, und am Ende.
    »Nach Ablauf des Vertrages waren die meisten Arbeiter so hoch verschuldet, dass ihnen selbst der Aktienanteil kaum etwas nützte«, sagte Quarle. »Nachdem sie ausgezahlt wurden und ihre Gläubiger zufrieden gestellt hatten, war nicht mehr genug Geld übrig, um von hier wegzukommen. Also blieben sie.«
    Selby runzelte die Stirn. »Wie konnten sie so viel Schulden machen?«
    »Durch den Einkauf in den firmeneigenen Geschäften«, sagte er. »Die meisten Arbeiter hatten Familien mitgebracht oder nach ihrer Ankunft geheiratet und Familien gegründet. Mein Großvater sorgte für Grundnahrungsmittel und Unterkunft -Suppenküchen und Baracken -, aber alles andere kostete extra. Und zwar eine ganze Menge. Als das Imperium beschloss, BactaCo zu verstaatlichen, waren neunzig Prozent der Arbeiter so hoch verschuldet, dass sie am Zahltag gar keine Credit-Gutscheine mehr bekamen. Ihr Gehalt wurde direkt mit ihren Schulden verrechnet.«
    Er lächelte bitter. »Wenn die Republik die Arbeiter wirklich befreien will, hätte sie es vor fünfundzwanzig Jahren tun sollen.«
    Schweigen. »Was geschah, als das Imperium den Planeten übernahm?«, fragte sie schließlich.
    Quarle verzog den Mund. »Zumindest eines muss man dem alten Corlin zugute halten. Als man ihm seine Credits streitig machen wollte, sollte sie auch kein anderer bekommen. Nachdem er durchschaut hatte, dass das Imperium nicht nur die Firmengeschäfte überwachen wollte, sondern dass er völlig ausgebootet werden sollte, hat er die Firmenunterlagen gelöscht. Kundenlisten, Produktionsberichte, Lieferverträge.«
    »Und die Personalakten der Arbeiter.« Sie nickte, als sie verstand. »Also wusste das Imperium gar nichts von seinen Knebelverträgen.«
    »Richtig«, sagte er. »Als das Imperium den Planeten übernahm, war Verkuyl plötzlich nicht mehr der kleine Firmenplanet, der von einem strengen Tyrannen geführt wurde, sondern wurde zu dem, was diese Welt von Anfang an hätte sein sollen: ein Ort, an dem die Bewohner leben und arbeiten konnten. In den vergangenen zwanzig Jahren haben wir die Bevölkerung verdreifacht und die Bacta- Produktion vervierfacht. Und die Gewinne sind um tausend Prozent gestiegen. Verkuyl geht es unter dem Imperium wesentlich besser als unter

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