Kampf um die neue Republik
Runde in Angriff zu nehmen. Fett tat es beinahe Leid, dass es bald so weit war. Die Plänkeleien vor dem Entscheidungskampf waren stets eine interessante Abwechslung, vor allem, wenn der Ausgang seiner Mission völlig gewiss war.
Denn Boba Fett verlor nie.
»Was hast du dir dabei gedacht, Rivo?« Xarran saß im bequemen Repliledersessel hinter einem Schreibtisch, der es an Größe mit den meisten Landgleitern aufnehmen konnte.
Rivo hatte ihm gegenüber auf einem wesentlich kleineren Stuhl Platz genommen. Seine Augen schienen etwas Interessantes auf dem Fußboden entdeckt zu haben. »Geld«, murmelte er nach einer Weile. Dann nahm er endlich Blickkontakt mit seinem Bruder auf. »Was sonst? Die Gier hat mich geblendet, Gaege. Ich hätte niemals gedacht, dass Jabba in der Lage wäre, die Lücke in seiner Datensicherung auf mich zurückzuführen.«
»Und du bist nicht auf die Idee gekommen, dass jemand wie Jabba der Hutt auf die Dienste geschickter Slicer zurückgreifen könnte? Ich habe dir immer wieder gesagt, dass deine Selbstüberschätzung eines Tages dein Untergang sein wird. Nicht wahr? Es mag sein, dass du sehr gut bist, aber es wird immer jemanden geben, der noch besser ist. Und das gilt in jedem Fall, ob man nun Slicer, Soldat oder Kopfgeldjäger ist.«
»Das Komische ist, dass ich gar nicht vorhatte, Jabbas Daten zu hacken. Es war reiner Zufall. Aber als mir klar wurde, worüber ich gestolpert war, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen.«
»Du würdest niemals eine Gelegenheit, schnelles Geld zu machen, ungenutzt verstreichen lassen«, sagte Xarran seufzend. »Vor allem, wenn diese Gelegenheit nicht mit ehrlicher Arbeit verbunden ist.«
»Ich bin nicht gekommen, um mir deine Moralpredigten anzuhören, Bruder. Ich bin gekommen, weil ich Hilfe brauche.« Er blickte durch das Transparistahlfenster auf die üppigen Wälder von Vryssa. »Obwohl es nicht danach aussieht, als wäre dies der geeignete Ort.«
Das Gesicht des Generals zuckte leicht. »Vielleicht hast du mehr Glück, wenn du dich allein nach draußen wagst. Lass dich nicht aufhalten. Du kannst jederzeit gehen.«
»Ja, ich habe wieder einmal Mist gebaut. Ich bitte dich um Verzeihung, Gaege, Ich weiß, dass du dir alle Mühe gibst. Allerdings kann ich es immer noch nicht glauben, dass ich auf der Flucht vor Boba Fett bin.«
»Du hast einem der gefährlichsten Verbrecherlords der Galaxis brisante Informationen gestohlen und sie an den Meistbietenden verkauft. Wie viel Geld hat Jabba durch dich verloren?«
»Über einhundertfünfzigtausend Credits. Aber ich glaube gar nicht, dass es ihm ums Geld geht, sondern nur ums Prinzip. Der Hutt will an mir ein Exempel statuieren. Und was Jabba will, bekommt Jabba auch.«
»Dich wird er jedenfalls nicht bekommen, Bruder. Ganz gleich, wie viele Kopfgeldjäger er schickt.«
»Glaubst du wirklich, dass du Fett aufhalten kannst?«
»Der Mann ist gut. Sehr gut. Aber ich erkenne jetzt seine Strategie, und ich weigere mich, weiterhin nach seinen Regeln zu spielen. Ich werde keine Truppen mehr nach draußen schicken. Wenn er dich will, muss er zu uns kommen. Und glaub mir, niemand kann den >Todeszaun< durchdringen. Ich habe ihn auf maximale Spannung setzen lassen. Die Energie ist so hoch, dass der winzigste Funke genügt, einen Bantha innerhalb von Sekunden zu grillen.« Xarran lächelte mit dünnen Lippen. »Niemand kommt hier heraus. Und niemand kommt herein.«
Über Vryssa war es Nacht geworden.
Fett hockte in den Büschen, nur zwanzig Meter von der Begrenzung der Basis entfernt. Die zehn Meter hohe Mauer, die den Komplex umgab, schien zu leben. Die Elektrizität entlud sich in knisternden blauen Blitzen, die wie sich windende Schlangen über die Oberfläche tanzten.
Die Stelle, die der Jäger ausgesucht hatte, lag ein gutes Stück vom nächsten Eingangstor entfernt, obwohl auch hier ständig Sturmtruppler über die befestigten Stege hinter dem Zaun patrouillierten. Wachtürme säumten den Steg im Abstand von etwa hundert Metern, und die Sicherheit wurde durch Flutlichter, Sensoren und Droiden gewährleistet. Gegenwärtig befand sich Fett ungefähr mitten zwischen zwei Wachtürmen. Fünfzig Meter waren ein guter Abstand, aber er glaubte nicht, dass er ausreichend war, um sich unbemerkt Zugang verschaffen zu können.
Fett aktivierte sein internes Komlink. Es wurde Zeit für etwas Ablenkung.
Die Sklave I raste röhrend über die Bäume heran und näherte sich der Basis mit Höchstgeschwindigkeit. Die
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