Kampf um die neue Republik
der Kommandostation begegnen würden. »Hättest du dich der Leidenschaft hingegeben, könnte er noch am Leben sein«, verspottete er sie. »Mit deinen Gefühlen kannst du jetzt nichts mehr für ihn tun.«
Sie riss das Lichtschwert aus dem Gürtel und stürzte sich auf ihn. Sie täuschte einen Hieb nach links vor, um die Waffe geschickt nach unten zu ziehen und auf die rechte Seite zu bringen.
»Das wars, Mädchen! Zorn ist Beherrschung. Deine Furcht ist die Macht. Und deine Macht ist groß, Kleine.« Seine Stimme hallte durch die Dunkelheit und überflutete ihr Bewusstsein. »Du hast die ersten kleinen Schritte zur ultimativen Ekstase gemacht. Jetzt wach auf und öffne dich der wahren Macht.«
Er ist in meinem Zimmer!, dachte Fable hektisch, während sie mit dem Alptraum kämpfte. Das Lichtschwert flammte in ihrem Griff auf und verbrannte ihre Hand, worauf sie es zu Boden fallen ließ. Als die Waffe auf die Metallplatten knallte, wachte Fable auf und stellte fest, dass sie mitten in ihrer Kabine stand. Entsetzt zuckte sie zusammen, als sie ihre versengte Handfläche sah. Sie ging zu Boden und rollte sich Schutz suchend zusammen. Sie wiegte sich hin und her und bemühte sich verzweifelt, die Schmerzen zu unterdrücken. Die junge Jedi öffnete sich der Macht, doch das pulsierende Brennen der Wunde wurde nicht geringer. Und sie spürte auch nicht wie gewohnt den inneren Frieden, wenn sie die Macht einsetzte.
Fable tastete nach dem Lichtschalter neben ihrer Koje und drückte die verletzte Hand an ihren Körper. Sie hob ihr Lichtschwert vom Boden auf und warf es gegen den Spiegel. Glasscherben regneten durch das kleine Quartier. Sie taumelte zur Hygieneeinheit, trat auf den Sensor und unterdrückte einen Schrei, als kühle, feuchte Luftstrahlen über die kauterisierte Wunde strichen. Die lindernden Strahlen hüllten sie und ihre Tränen ein, dann brach sie am Boden zusammen. In einem einzigen Augenblick der Trauer hatte sie den Pfad des Lichts verlassen, hatte sie die Richtung ihrer Zukunft verändert. Sie hatte sich selbst verraten, ihre Liebe zu den Jedi und die Lehren ihrer Mutter.
Auf dem Tisch neben ihrem Bett stand das dümmlich grinsende Holoporträt ihrer Mutter. In den Spiegelscherben sah Fable ein ganz ähnliches Gesicht, nur jünger und glatter. Aber die Züge hatten etwas ausgesprochen Düsteres - ihre Züge.
»Fable!« Sie hörte den panischen Unterton in Dekes Stimme, als der Socorraner durch die Luke in ihre Kabine stürmte. Sie erhob sich vom Boden und ließ sich von ihm langsam zur Pritsche führen. »Was ist geschehen?«, keuchte er und begutachtete die hässliche Wunde in ihrer Hand.
»Er war es«, flüsterte Fable. »Er war hier.«
»Wer?«, wollte der Socorraner wissen und umwickelte die Verbrennung mit einem sterilen Verband.
»Vialco. Zumindest nennt er sich so.« Sie zuckte zusammen, als der Schmerz in ihrer zarten Haut stärker wurde. »Er kommt zu mir. Um mich auf die dunkle Seite zu ziehen. Und ich kann mich nicht gegen ihn wehren!«
Deke, der sich nicht mit den wahren Problemen einer Jedi auskannte, knurrte: »Du weißt, dass ich dir jederzeit zur Seite stehe. Was soll ich tun, Captain?«
Sie verbarg ihr erschrockenes Gesicht im Schatten ihres langen Haars und flüsterte: »Deke, du musst für mich alles über Jaalib Brandl herausfinden. Hast du Zugang zur Einwohnerdatenbank?«
»Zugang haben und Zugang bekommen sind zwei verschiedene Sachen, aber für mich ist es kein großer Unterschied. Wie könnte dir das helfen, Fable?«
»Bitte, Deke, ich kann es jetzt nicht erklären«, hauchte sie, während sie das eifersüchtige Funkeln in seinen Augen wahrnahm.
Deke nickte und stand auf. »Ich mache mich an die Arbeit.
Der Raumhafen von Iscera versank immer tiefer in schwerem Schnee, der sich in dicken Schichten auf die Rümpfe der Frachter legte, die auf den äußeren Landeplätzen standen. Der ständige Schneefall schränkte die Sichtweite erheblich ein und behinderte Fables Bemühungen, an den internen Andockplätzen in der Nähe etwas zu erkennen. »Was hast du gefunden?«, fragte sie und setzte sich auf den Kopilotensessel. Eine Schale mit Suppe wärmte ihre gesunde Hand und gab ihrem erschöpften Körper ein wenig Kraft zurück.
»Nichts Ungewöhnliches«, sagte Deke seufzend. Er starrte auf den Bildschirm, über den die Daten rollten. »In den Einwohnerdatenbanken steht nicht allzu viel. Jaalib Brandl, siebzehn Jahre alt, mit zwölf Jahren verwaist. Keine bekannten Verwandten
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