Kampf um die neue Republik
nahezu tadellos.« Sie warf einen Blick auf das glänzende Holo-Programm. »Wie ist sein Name?«
»Jaalib Brandl.«
»Ich möchte ihn kennen lernen.« Sie wandte sich dem misstrauischen Socorraner zu und drückte sein Knie. »Du sprichst doch Isceranisch, nicht wahr? Rede mit dem Theaterbesitzer.«
Leise murrend erhob sich Deke von seinem Sitz und trat in den Gang. »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
Während des letzten Akts saß Fable die meiste Zeit mit dem Bild des Schauspielers im Schoß da und verglich es mit jedem Ausdruck seines jugendlichen Gesichts. Die Macht war mit ihm, und sie spürte, wie sie beinahe greifbar durch das Publikum strömte. Sie bewunderte die gefährlichen Parallelen zwischen der Realität und dem Stück, in dem ein junges Ratsmitglied langsam in die inneren Kreise der Regierung aufstieg und überall nur auf Korruption stieß. Im zweiten Akt hatte er eine Kampagne ins Leben gerufen, die den Verfall der Bürokratie beenden sollte. Doch als er seine Vision im dritten Akt ausdehnte, wurde er zu einem rücksichtslosen Autokraten, der all seine Feinde und jede widersprüchliche Meinung ausrotten wollte.
In der Schlussszene stand der Held nun allein in seiner zerstörten Welt, ohne Hoffnung, am Ende seines Lebens, ohne Familie oder Freunde. Bei seiner letzten Erklärung schaute er auf das Publikum, und als er Fable für einen kurzen Moment ansah, hielten seine Augen ihren Blick fest. Mit dem Todeshauch keuchte er: »In Ermangelung eines Imperiums. ging die Menschlichkeit verloren.«
Der Held brach auf der Bühne zusammen und starb unter tosendem Beifall. Fable war als eine der Ersten aufgesprungen und applaudierte enthusiastisch. Sie stimmte in die begeisterten Rufe des Publikums ein, als die Nebendarsteller auf die Bühne zurückkehrten, um sich zu verbeugen. Dann sah sie, dass Deke seitlich an der Wand stand und ihr winkte, ihm zu folgen.
»Komm schon!«, flüsterte Deke und führte sie durch eine Seitentür nach draußen. »Die meisten Schauspieler lassen sich noch eine Weile von den Zuschauern feiern, aber ein Bühnenarbeiter sagte mir, dass Brandl bereits auf dem Heimweg ist.«
»Da ist er!«, rief Fable, als die Tür hinter ihnen zuschlug. »Er ist es!«, sprudelte es aus ihr hervor. Sie hatte ihn am Kostüm erkannt. »Brandl!«, rief sie und schlitterte die vereiste Treppe hinunter. »Jaalib Brandl?«
Der Schauspieler hielt inne, als die junge Frau über das Eis auf ihn zurannte. Sie bewegte sich viel zu schnell und drohte bei jedem Schritt zu stürzen. Jaalib ließ seine Tasche fallen und kam ihr entgegen, als sie gefährlich aus dem Gleichgewicht geriet. Doch er konnte die junge Frau auffangen. »Alle Achtung -ein gelungener Auftritt!«, spöttelte er.
»Eine überaus gelungene Darbietung!«, entgegnete Fable. Sie errötete vor Verlegenheit, trat von ihm zurück und kicherte nervös. Schließlich versuchte sie ihre Unsicherheit durch ein Lächeln zu überspielen. »Wo haben Sie gelernt, ein Schwert auf diese Weise zu führen?«
»Ein Schauspieler muss über eine Vielzahl exotischer Fähigkeiten verfügen«, erwiderte Jaalib grinsend. »Nur so ist in diesem Beruf eine lange und dauerhafte Karriere gewährleistet.« Er hob seine Tasche auf und flüsterte: »Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen. morgen steht mir ein langer Flug bevor, Miss.«
»Fable. Fable Astin.«
»Gute Nacht, Miss Astin.« Sein Lächeln wurde noch eine Spur intensiver. »Fable.«
»Gute Nacht«, seufzte Fable und sah, wie die Umrisse seines Gewandes in der Dunkelheit des Theaterhofs verschwanden. Mit klappernden Zähnen starrte sie noch eine Weile in die Finsternis.
»Komm jetzt, Fable!«, beklagte sich Deke. »Hier draußen ist es eiskalt. Lass uns zum Schiff zurückgehen.«
Der Druck in Fables Lungen nahm rapide zu. Ihr Infiltrationsteam war in die Enge getrieben worden, und nun suchte sie verzweifelt nach einem Ausweg aus der Bauröhre. Sie lagen fünfzehn Minuten hinter ihrem Zeitplan zurück und hatten eine Ladung Thermaldetonatoren dabei, die in weniger als vierzig Minuten zünden würden - ob sie sich zuvor in Sicherheit gebracht hatten oder nicht. Wenn sie das Zielgebiet nicht bald erreichten, würde niemand überleben, der die Mission zu Ende führen konnte.
Fable streckte einen Arm aus und tippte Arecelis auf die Schulter. Als sich der Coynite umdrehte, verzerrten sich seine Gesichtszüge und verwandelten sich in das harte, kantige Kinn von Vialco, dem dunklen Jedi, dem sie später in
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