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Kampf um die neue Republik

Kampf um die neue Republik

Titel: Kampf um die neue Republik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter & Carey Schweighofer
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Khoehng die größte«, sagte Brandl im Brustton der Überzeugung. »Die Rolle des Edjian-Prinzen ist die schwierigste, und wer sie als Schauspieler verkörpert. dem ist der Ruhm gewiss.«
    »Wie alt warst du? Als du sie zum ersten Mal gespielt hast?«
    »Ich war fast dreißig, bevor Otias mir überhaupt erlaubte, den Part zu lesen.« Brandl schnaufte in herzlichem Vergnügen. »Du bist ein junger Mann, Jaalib.« Er legte tröstend eine Hand auf Jaalibs Schulter und flüsterte: »Du wurdest für diese Rolle geboren. Lass dir Zeit hineinzuwachsen.«
    Fable erkannte Brandls Profil und lief langsam durch den Mittelgang zur Bühne. Sie hatte die Hände verschämt vor dem Körper verschränkt, als sie seinen neugierigen Blick erwiderte und von seinen Augen gemustert wurde. »Lord Brandl.«, sagte sie stockend und starrte in die Schatten.
    »Fable!«, zischte Jaalib. Er sprang von der Bühne und stürmte auf sie zu. Sein Gewand bauschte sich hinter ihm. »Was machen Sie hier?«
    Fable hörte seine Stimme wie aus weiter Ferne. Sie spürte den harten Druck seiner Finger an ihrem Handgelenk, aber sie spürte keinen Schmerz. Sie war in seinem durchdringenden Blick gefangen und konnte sich nicht rühren. Seine Präsenz war überwältigend, und Fable war zutiefst vom düsteren Charme dieses großartigen Mannes fasziniert, der selbst ein tragischer Held war, der vom Strom eines unvorstellbaren Dramas fortgerissen wurde.
    Sie betrachtete zaghaft seine noble Stirn, die sanfte Krümmung seiner Nase, seinen Mund und das herrschaftliche Kinn. Lachfältchen säumten seine dünnen, blassen Lippen und gingen nahtlos in die straffen Wangen über. In das lockige schwarze Haar waren ein paar silberne Strähnen eingewoben, die Brandls ernstes Gesicht beschatteten. An seiner rechten Schläfe wölbte stumpfes Narbengewebe die ansonsten glatte Haut und zog sich bis zum Rand des Auges hin. Auch das Auge war schwer in Mitleidenschaft gezogen worden - es war nur noch eine gelbliche Kugel ohne Pupille oder Iris.
    »Fable!«, rief Jaalib und schüttelte sie.
    »Jaalib«, sagte Brandl leise, »reiß dich zusammen! Jedes Publikum, auch wenn es nur aus einer Person besteht, sollte stets mit Respekt behandelt werden.«
    Jaalib starrte sie an. »Sie hätten nicht hierher kommen dürfen!«
    Fable erwiderte kurz seinen Blick, dann zog sie sich zurück. Sie wollte nicht zugeben, dass sie ihm nicht widersprechen konnte.
    »Eine Bewunderin, Jaalib?«
    »Ja, Vater, aber sie wollte gerade gehen.« Bevor Jaalib sie davon schicken konnte, spürte er, wie die Hand seines Vaters ihn zurückhielt.
    Die Unschuld in den eingeschüchterten Augen der jungen Frau zog Brandl an, so dass er sich ihr schließlich näherte. Zögernd streichelte er Fables weiche Wange und hob sachte ihr Kinn an, damit sie ihn ansehen konnte. Erstaunt von der Kraft ihrer Augen lächelte Brandl liebenswürdig. »Hier gibt es keine Schwäche«, flüsterte er mit einem narzisstischen Grinsen. Er kniff zweifelnd die Augen zusammen, als er ihre bandagierte Hand nahm und ihre kalten Fingern mit seinen wärmte. »Die dunkle Seite lockt mit der Aussicht auf leichten Gewinn, aber er kostet stets seinen Preis. Leidenschaft gibt es nicht umsonst.«
    Fable schluckte und bemühte sich, ihre Stimme wiederzufinden. »Ich. ich.«, stammelte sie. »Lord Brandl, ich brauche Euch, um.«
    »Wählen Sie Ihre Worte mit Bedacht, junge Frau, aber vergeuden Sie keine Zeit damit, sie zu zählen.« Er wandte sich an Jaalib und schob sie sanft in Richtung seines Sohnes. »Jaalib, bring unseren Gast in ein bequemes Zimmer. Die junge Dame wird über Nacht bleiben.«
    Mit zornig hochgezogenen Schultern führte Jaalib sie durch den breiten Gang und verließ mit ihr den großen Zuschauersaal.
    Ein grässlicher Krampf im Bein holte Fable ins Bewusstsein zurück. Sie fuhr panisch vom Bett hoch und suchte in den Schatten nach Anzeichen einer Bewegung. Sie zog ihr Lichtschwert unter dem Kissen hervor und nahm Kampfhaltung ein, während sie darauf wartete, dass das unsichtbare Phantom zuschlug. Aber es gab keine Schatten, gegen die sie hätte kämpfen können - außer ihrem eigenen. »Kein Alptraum?« Sie fühlte sich immer noch etwas steif nach der Enge des X-Wing, doch ansonsten überraschend gut und ausgeruht. Mit einem leisen Schnauben setzte sich Fable wieder aufs Bett. »Kein Alptraum!«, seufzte sie erleichtert auf. Ihr Optimismus war jedoch nur von kurzer Dauer - bis jemand an die Tür klopfte. Im nächsten Moment öffnete

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