Kampf um die neue Republik
sich die Verriegelung, und die Türhälften glitten auseinander. Fable zog sich die Decke bis zum Kinn und schluckte besorgt. Sie atmete auf, als Jaalibs Gesicht hereinschaute.
»Die Morgenmahlzeit ist bereit«, brummte er.
»Ich komme sofort.« Als sich die Tür wieder geschlossen hatte, sprang sie aus dem Bett und kleidete sich eilig an. Sie verzichtete auf ihre Pilotenjacke und zog sich nur das feine Leinenhemd über, dessen lose Enden über ihre Leggings hingen. Im dunklen Korridor vor ihrem Zimmer wartete Jaalib auf sie. »Hier entlang.«
Der süße Duft nach Würstchen und Gebäck drang in ihre Nase, und ihr Magen knurrte begeistert. Sie war sich schmerzlich ihres Hungers und der Verärgerung des jungen Schauspielers bewusst, während sie darauf wartete, dass er am kleinen Tisch Platz nahm. Hinter ihm standen mehrere große Öfen an der Wand. Fable wartete, bis Jaalib den ersten Bissen genommen hatte, dann füllte sie ihren Teller begierig mit dampfender Brühe und mehreren Würstchen.
Während nur das Klappern des Geschirrs zu hören war, blickte sie auf und stellte fest, dass Jaalib sie anstarrte. In seinen Augen stand eine tiefe Verachtung. Sie waren die einzigen Personen, die sich in der einfachen Küche aufhielten. »Wo ist Lord Brandl?«, flüsterte sie und hoffte, dass er sie ignorierte.
»Sie hätten nicht hierher kommen sollen!«
Verärgert über seinen groben Ton warf Fable ihre Gabel auf den Teller. »Warum haltet Ihr Euch nicht einfach heraus?«
»Er wird Ihnen nicht helfen«, knurrte der Schauspieler. »Auch andere sind gekommen. Genau wie Sie. Packen Sie Ihre Sachen, dann bringe ich Sie zu Ihrem Schiff zurück.«
»Ich habe gefragt, wo er ist«, zischte Fable mit vorsätzlicher Gehässigkeit.
»Er ist in den Hügeln«, gab Jaalib endlich zu. »Er wartet auf Sie.«
»In den Hügeln?«, fragte sie, obwohl sie den Mund voll heißer Brühe hatte.
»Auf dem Friedhof.«
Draußen in der kalten Dämmerung rasten Sturmwolken über den Himmel. Fable zitterte und wünschte sich, sie hätte ihre Pilotenjacke mitgenommen, während sie die Arme um den Oberkörper schlang und der Wind durch ihr Haar und den dünnen Stoff ihres Hemdes fuhr. Sie lief durch die Gartenlandschaft aus Stufen und Veranden und erreichte den hinteren Hof des Theaters. Sie brauchte keine genaueren Richtungsangaben, um der düsteren Ausstrahlung Lord Brandls zu folgen. Sie ging einen Weg entlang, der aus Kovit heraus- und über eine Reihe von kahlen Kuppen und grasbewachsenen Hügeln führte. Auf der höchsten Erhebung blieb sie stehen und sah auf das Feld aus Wachszylindern. Es waren hunderte, die auf schlanken, im weichen Boden verankerten Sockeln standen. Metallkugeln balancierten auf jedem Zylinder, so dass sie wie Kerzen mit kleinen blauen Flammen aussahen.
Auf dem gegenüberliegenden Hügel stand Brandl mit dem Rücken zu ihr am Fuß eines gewaltigen Sarkophags. In den Deckel war das Bild einer Frau graviert worden, einschließlich einer sorgfältigen Darstellung des Gewandes, in dem sie zur Ruhe gebettet worden war. »Der größte Feind eines Jedi ist der Jedi selbst«, verkündete Brandl. »Die größten Konflikte kommen stets von innen. Unsere Meister unterrichten und tadeln uns«, fuhr er zögernd fort, »und befehlen uns, der Vernunft zu folgen und nicht unseren Gefühlen.«
»Ihr zweifelt?«, fragte Fable und trat zwischen die Wachszylinder.
»Wo Rauch ist, ist auch Feuer.« Brandl richtete sich auf und starrte sie eine Weile mit erhobenem Kinn an. »Vialco ist ein Feigling. Seine Taktik ist reine Illusion, der nur jene zum Opfer fallen, deren Geist schwach ist.«
Fable tat die mögliche Beleidigung mit einem Schulterzucken ab. »Aber er ist mächtig.« Sie schüttelte reumütig den Kopf und sagte leise: »Ich kann ihn nicht besiegen. Zumindest glaube ich nicht, dass ich es kann.«
»Die Niederlage ist keine Alternative, sondern eine bewusste Entscheidung. Sie werden es nie wissen, bevor Sie es nicht versucht haben.«
»Es zu versuchen ist nicht gut genug! Ich muss es schaffen, sonst,«
»Sonst könnte er es schaffen, Sie auf die dunkle Seite zu locken? Woher wollen Sie wissen, dass ich es nicht versuchen werde?«
Fable lief ein kalter Schauder über den Rücken. »Ich weiß es nicht.«
»Die größten Erfolge erreicht ein Schüler durch die Nachfolge«, erklärte Brandl, »eine Nachfolge, die die Vernichtung des Meisters erforderlich macht. Das ist es, was die dunkle Seite uns lehrt. Aber Sie dürfen
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