Kampf um die neue Republik
dürften sich weitere Aufnahmen von ihr befinden.« Sie unterstrich ihre Antwort mit einem weiteren Schuss, der heißes Metall über Hals Jacke tropfen ließ.
»Moranda Savich ist eine Meisterin der Tarnung. Das heißt, Sie werden sie niemals finden. Das größere Problem dürfte allerdings sein, dass Trabler sie wahrscheinlich getötet hat. Ich vermute, Sie haben ihn deshalb losgeschickt, damit er sich bei der hiesigen Polizei oder in den Kliniken erkundigt, ob sie irgendwo eingeliefert wurde. Aber das ist nicht geschehen, was bedeutet, dass sie immer noch da draußen ist und wahrscheinlich Helfer gefunden hat.«
»Und warum sollten diese Umstände Sie am Leben erhalten?«
»Weil ich sie kenne. Ich habe ihre Spur auf einem halben Dutzend Planeten verfolgt. Ich weiß, wie sie vorgeht. Ich weiß, wie sie in den unterschiedlichsten Maskierungen aussieht. Ohne mich werden Sie sie niemals finden - oder erst dann, wenn es zu spät ist.« Er betonte die letzten Worte, um die Agentin unter Druck zu setzen. Denn ihre verzweifelten Maßnahmen hatten ihm verraten, dass Zeit bei der Wiederbeschaffung dessen, was Moranda gestohlen hatte, eine wichtige Rolle spielte. »Wenn Sie ihr genügend Zeit lassen, wieder zu Atem zu kommen, erhält sie die Gelegenheit, ihr Diebesgut an die Rebellen zu verkaufen.«
»Ich weiß nicht, ob ich mich darauf verlassen kann, dass Sie mir wirklich helfen.«
»Oh, entschuldigen Sie, aber eigentlich bin ich es, der misstrauisch sein sollte, wenn ich bedenke, dass Ihr Assistent soeben versucht hat, mir das Genick zu brechen.« Hal schüttelte den Kopf. Paranoia! Para-Imp-noia! Immer das Gleiche! »Ob Sie es glauben oder nicht, aber ich will Moranda endlich dingfest machen. Mit Ihrer Hilfe stehen die Chancen nicht schlecht, mein Ziel zu erreichen. Meine Alternative besteht darin, Sie zu erschießen und zu hoffen, dass mein Gesicht nicht auf einem Steckbrief des Imperiums landet. Wenn ich Ihnen helfe, sagen Sie einfach, Trablers Tod sei ein Unfall gewesen, dann sind wir beide aus dem Schneider.«
»Sie haben natürlich Recht. Sie würden niemals ungestraft davonkommen, wenn Sie mich ermorden.« Ihre Stimme nahm einen sehr zuversichtlichen Tonfall an, der Hal einen kalten Schauder verursachte. »Ich bin Ysanne Isard, die Tochter des Direktors des Imperialen Geheimdienstes. Meine Familie würde Sie und all Ihre Angehörigen bis zum Ende aller Tage jagen.«
»Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.« Hal seufzte, aber so leise wie möglich. Es hätte kaum schlimmer kommen können, oder?
»Auch Ihre weitere Vermutung stimmt. Ich bin auf der Jagd nach einem Kurier der Rebellen. Er hat.«
»Nein! Sagen Sie mir nicht, was er gestohlen hat. Wenn ich es weiß, müssen Sie mich töten.« Er schloss kurz die Augen. »Ich bin nur hier, um eine Diebin zu fangen. Sie hat das, was Sie suchen. Ich bekomme die Diebin, Sie bekommen das Diebesgut zurück, ohne dass ich erfahren muss, worum es sich handelt.«
»Sehr gut. Und sehr klug von Ihnen.« Sie zögerte einen Moment, und Hal schüttelte sich, ohne genau zu wissen, aus welchem Grund. »Sie haben mich beinahe überzeugt, dass ich Ihnen vertrauen kann. Aber da ich hier und jetzt keine gründliche Überprüfung Ihrer Zuverlässigkeit unternehmen kann, möchte ich unsere Zusammenarbeit an eine Bedingung knüpfen.«
»Und die wäre?«
Ein dünner, schwarzer Gegenstand rutschte über den Boden und entrollte sich. Er sah aus wie ein Miniaturgürtel mit schwarzer Schnalle, und Hal erkannte ihn sofort als Strangulator. Wenn man ihn jemandem um den Hals legte, konnte man per Funkbefehl bewirkten, dass sich das Band zusammenzog. Dadurch wurde die Blutzufuhr zum Gehirn unterbunden, und der Betroffene verlor das Bewusstsein. Strangulatoren wurden häufig dazu eingesetzt, die Bewegungsfreiheit von Zwangsarbeitern einzuschränken. Das Halsband empfing das regelmäßige Signal einer zentralen Steuereinheit, und wenn der Gefangene eine bestimmte Entfernung überschritt, zog es sich automatisch zusammen, was jeden Fluchtversuch auf nachhaltige Weise verhinderte.
Hal hob es auf und wog es in einer Hand. »Sie haben die Steuereinheit und können jederzeit den Todesbefehl geben?«
»Entweder das, oder mein Steuersignal verstummt. Das Band zieht sich in jedem Fall zusammen. Wenn Sie weder einen Schlüssel noch eine Vertrauensperson haben, die es gewaltsam entfernt, werden Sie kurz nach mir das Zeitliche segnen.«
Hal war ganz und gar nicht darauf erpicht, das Band
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