Kampf um die neue Republik
später verwirkt sein. Entweder weil sich meine Nützlichkeit erschöpft hat oder weil ich zu einem Ärgernis geworden bin.
Diese Erkenntnis ließ ihn keineswegs in Panik geraten. Hal machte sich zwar durchaus Sorgen, und die Vorstellung gefiel ihm ganz und gar nicht, dass er seine Frau und seinen Sohn nie wieder sehen sollte, aber seine innere Ruhe war stärker als seine Gefühle. Er erinnerte sich an die Zeit, als er kaum älter als sechs Jahre gewesen war: Er hatte einen Wutanfall bekommen, weil sein Lieblingsspielzeug kaputtgegangen war. Sein Vater hatte ihn mit nach draußen genommen und ihm gesagt, dass er seine Gefühle nicht auf so unbeherrschte Weise herauslassen durfte, weil er damit das Universum in Unordnung brachte. Dann hatte sein Vater ihm die ersten einfachen Übungen beigebracht, wie er sich beruhigen konnte. Schließlich war Hal diese Disziplin in Fleisch und Blut übergegangen.
Mit deren Hilfe beruhigte er sich auch jetzt, als Glase den Gleiter vor der Tür eines kleinen Hauses parkte. Sträucher schirmten es vor den anderen Häusern in der Nachbarschaft ab. Ein schmaler Weg verlief links neben dem Haus und schien zu einer Straße hinter dem Grundstück zu führen. Hal hatte sofort den Eindruck, dass es als sicherer Unterschlupf für Agenten diente. Er konnte sich zwar vorstellen, dass jemand von der Darkknell-Sicherheitsbehörde es als Einsatzzentrum benutzte, aber die Tatsache, dass es so isoliert lag - obwohl es sich mitten in der Stadt befand -, gab ihm ein ungutes Gefühl.
Glase schloss die Tür auf und trat zuerst ein. Dann ging sie voraus, durch einen schmalen Korridor und die Küche zu einem Anbau auf der Rückseite des Hauses. »Hier entlang. Dort liegt mein Büro.«
Hal blieb ihr dicht auf den Fersen. In der Küche drehte sie sich zu ihm um und sagte etwas, aber ihr Versuch, seine Aufmerksamkeit abzulenken, funktionierte nicht ganz. Eine halbe Sekunde, bevor Trabler hinter einer Tür hervorkam und nach Hals Genick griff, spürte er seine Anwesenheit und handelte.
Hal ging in die Knie und beugte sich vor, wodurch Trabler gezwungen war, sich zu strecken, um ihn nicht aus dem Griff zu verlieren. Als der imperiale Agent fester zudrücken wollte, richtete Hal sich plötzlich wieder auf. Sein Hinterkopf schlug in Trablers Gesicht und verursachte knirschende und knackende Geräusche - und Hal war überzeugt, dass sie nicht aus seinem eigenen Schädel kamen. Trabler schrie auf und ließ ihn los, um sein verletztes Gesicht mit den Händen zu bedecken. Hal wich nach rechts aus und schlug mit dem rechten Bein nach Trablers Füßen. Der große Kerl schwankte, stieß gegen einen Tisch und stürzte zu Boden.
Hal schob eine Hand in Trablers Jacke und zog den Luxan-Penetrator heraus. Er entsicherte die Waffe mit dem Daumen und feuerte einen schnellen Schuss auf Glase ab. Sie duckte sich, ihren eigenen Blaster bereits in der Hand, und schoss zurück. Der Energiestrahl zertrümmerte einen Teller im Regal knapp hinter Hals Kopf. Hal sprang nach rechts und landete in der Hocke auf dem Boden. Hinter ihm hatte Trabler, dessen Gesicht nur noch eine blutige Maske war, ein Vibromesser aus dem Stiefel gezogen und richtete sich wieder auf. Hal zielte auf sein Herz und brannte ein Loch hinein, dann wich er weiter zurück, um in die Deckung der Lebensmittelkühleinheit zu gelangen.
Glase feuerte einen Schuss ab, der problemlos die Einheit durchdrang. »So können Sie sich nicht schützen.«
»Das habe ich auch nicht erwartet.« Hal zog das Holo mit Morandas Porträt aus der Tasche und warf es auf den Fußboden mitten in der Küche. Er wartete einen Moment, damit Glase sah, was es war, dann zerschmolz er es mit einem Schuss zu einem glühenden Klumpen. »Aber vielleicht so.«
»Was versprechen Sie sich von dieser Demonstration?«
»Geheimdienstagenten bilden sich ständig ein, sie wären allen anderen weit überlegen, aber ich verdiene meinen Lebensunterhalt damit, Wahrheit und Lüge auseinander zu halten. Also war es für mich nicht besonders schwierig, darauf zu kommen, dass Sie nach etwas suchen, das von einem Agenten der Rebellen gestohlen wurde. Und zwar von diesem blonden Jungen. Aber dann wurde es ihm von einer Diebin abgenommen. Jetzt hat sie es, und das war ihr Holo.«
»Und Sie glauben, nur weil Sie das Holo zerstört haben, muss ich Sie am Leben lassen, damit Sie sie identifizieren können?« Ihr Gelächter hallte durch die Küche. »In den Haftbefehlen, die Sie nach Darkknell mitgebracht haben,
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