Kampf um die neue Republik
anzulegen, aber die Frau zu erschießen und sein restliches Leben auf der Flucht zu verbringen, schien dazu im Augenblick die einzige Alternative zu sein. »Mit einem Lichtschwert müsste es möglich sein, es zu zerschneiden.«
»Vielleicht, aber es gibt keine Jedis mehr. Wir leben im Zeitalter der imperialen Gerechtigkeit, Hal Horn.«
»Dessen bin ich mir sehr wohl bewusst.« Hal legte den Strangulator an, schloss die Schnalle und versteckte das Band unter seinem Hemdkragen. Er warf die Waffe auf den Boden und erhob sich langsam. »Ich stehe zu Ihren Diensten.«
Isard kam aus ihrer Deckung und zeigte ihm kurz die Steuereinheit, dann steckte sie den Blaster ein. »Wir setzen unsere Suche an der Stelle fort, wo wir uns zum ersten Mal begegnet sind.«
»Machen Sie sich keine Illusionen. Arky dürfte längst das Weite gesucht haben. Er hat viel früher als ich erkannt, dass Sie zum Imperialen Geheimdienst gehören.« Hal lächelte. »Wir sollten uns lieber noch einmal im Continuum Void umsehen. Es ist die einzige Bar, die Gralish-Schnaps auf Lager hat, und Moranda ist ganz versessen auf dieses Zeug. Nachdem sie beinahe über die Klinge gesprungen ist, wird sie das unwiderstehliche Bedürfnis nach einem kräftigenden Schluck verspüren. Deshalb sollten wir dort mit unserer Suche weitermachen.«
Zwischenspiel auf Darkknell 4. Teil
von Timothy Zahn
»Was soll das heißen?« Isards ohnehin schon kalter Tonfall fiel tief unter den Gefrierpunkt, als sie sich ein paar Zentimeter weiter über die Theke des Continuum Void beugte. »Er war vor zwei Stunden hier. Auf diesem Randzonen-Dreckklumpen kann er seitdem nicht weit gekommen sein! Wo ist er jetzt?«
»Ich weiß es nicht, Agentin Glase«, stammelte der nervöse Devaronianer, der auf der anderen Seite des Tresens stand und genauso weit zurückwich, wie sich Isard vorwärts bewegt hatte. »Der Imperator sei mein Zeuge, dass ich es wirklich nicht weiß. Ich kann Ihnen nur sagen, dass er vor einer halben Stunde einen Anruf erhielt, mir sagte, ich solle für den Rest des Tages die Bar übernehmen, und davon stürmte, als wäre ihm Vader höchstpersönlich auf den Fersen. Mehr weiß ich nicht. Ich schwöre es.«
»Das klingt glaubwürdig«, murmelte Hal, der neben Isard stand und sich mit allen Sinnen auf den Devaronianer konzentrierte. Diese Spezies war relativ leicht zu durchschauen, wenn man wusste, worauf man achten musste. Und Hal kannte sich damit aus. »Ich würde sagen, unser Freund hat es sehr eilig, ein paar unerledigte Arbeiten zu Ende zu bringen.«
»Er hat keine Ahnung, was wirklich unerledigte Arbeiten sind«, sagte Isard ätzend. Ihre glühenden Augen fixierten immer noch den bedauernswerten Barkeeper. Aber ihr Tonfall hatte sich ganz leicht verändert. Zumindest Hal konnte erkennen, dass sich ihr Zorn nun nicht mehr gegen den Devaronianer richtete, sondern gegen Moranda. Gegen Moranda und ihren vorläufig noch unbekannten Komplizen.
Und dieser Punkt machte Hal allmählich Sorgen. Es war kein Problem, wenn es sich um einen Verbrecherkollegen handelte, sei es ein alter Freund oder jemand, den sie erst jetzt kennen gelernt hatte. Auch das war nicht ungefährlich, aber die meisten Typen, die sich in der Unterwelt herumtrieben, waren relativ eindeutigen psychologischen Profilen zuzuordnen. Unter den gegebenen Umständen war es jedoch sehr gut möglich, dass ihr Verbündeter ein Mitglied der Rebellen war.
Und das war eine ganz andere Schublade. Wie der kürzlich verstorbene und von niemandem betrauerte Trabler angedeutet hatte, traten Rebellen in den unterschiedlichsten Tarnungen auf, und ihre Motive umfassten das komplette Spektrum von Opportunisten bis hin zu Fanatikern. Gewöhnliche Kriminelle vermieden es nach Möglichkeit, Vertreter des Gesetzes zu töten, sofern es nicht unabdingbar war. Allein schon, um nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Fanatiker hingegen strebten geradezu danach, durch den Einsatz von Gewalt Berühmtheit zu erlangen.
Es wäre schon schlimm genug, wenn irgendein Rebell mit lose sitzendem Blaster ihm ohne triftigen Grund in den Rücken schoss.
Viel schlimmer wäre jedoch, wenn ein Rebell stattdessen Isard erschoss. Dann würde Hal als Letztes ihre Leiche betrachten dürfen, während der Strangulator langsam das Leben aus ihm herausquetschte.
»Gut«, sagte Isard schließlich und unterbrach Hals deprimierenden Gedankengang, während sie sich langsam wieder aufrichtete. »Wenn sie ihm eine Geschichte erzählt hat, auf
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