Kampf um die neue Republik
Kommen Sie so schnell wie möglich!«
»Wir machen uns sofort auf den Weg«, versprach Nyroska. Nach seinem letzten Wort wurde die Verbindung getrennt.
»Nun?«, wandte er sich an Barclo.
»Könnte eine Finte sein«, sagte Barclo und blickte stirnrunzelnd auf seine Instrumente. »Andererseits konnte ich ihn ungefähr in dieser Gegend lokalisieren. Ich würde sagen, es könnte sich lohnen, der Sache nachzugehen.«
»Einverstanden«, sagte Nyroska und konsultierte den Computer. Er hielt inne, dann tippte er wieder etwas ein. »Was zum.?«
»Was ist passiert?«
»Meine Truppen«, sagte Nyroska und zeigte auf den Computer. »Sie wurden geschlossen zum Raumhafen geschickt.«
»Was? Wieso?«
»Ich weiß es nicht.« Nyroska hämmerte auf die Tasten ein.
»Sie haben gefälschte Befehle erhalten. Es gibt keine andere Erklärung. Der General hätte sie niemals abgezogen, ohne mich vorher zu informieren. Aber die Befehle haben das korrekte Genehmigungsprotokoll.« Er fluchte. »Und die Truppen halten befehlsgemäß Funkstille. Ich kann sie nicht erreichen.«
Er sprang auf. »Ich wette zehn zu eins, dass unsere Datendiebin für diese Verzögerungstaktik verantwortlich ist«, knurrte er. »Aber ich werde mich nicht aufhalten lassen. Holen Sie Thykele von der Außendienststelle, dann machen wir uns auf den Weg.«
»Sie meinen, es genügt, wenn wir nur zu dritt sind?«, fragte Barclo und nahm seinen Blaster aus einer Schublade.
»Es muss genügen«, sagte Nyroska grimmig, überprüfte seinen eigenen Blaster und steckte ihn wieder ein. »Diesmal entkommt sie uns nicht!«
Sie hatten die Boutique verlassen und überquerten die Straße, als sich Hals Komlink erneut meldete. »Soll ich den Anruf beantworten?«, fragte er.
»Dürfte besser sein«, knurrte Isard. Sie nahm seinen Arm und führte ihn zum geparkten Landgleiter. »Vielleicht ist Savich noch nicht mit ihren Spielchen fertig.«
Hal zog das Gerät hervor und sah sich dabei automatisch in der Umgebung um. Beim Publikum des Cafes hatte es einige Wechsel gegeben, seit sie die Boutique betreten hatten, und einen halben Block entfernt wurde ein Lastgleiter von ein paar Kubaz entladen, aber darüber hinaus schien sich nichts Entscheidendes verändert zu haben. »Horn.«
»Hallo, Inspektor«, antwortete ihm Morandas Stimme. »Ich wollte mich nur vergewissen, ob Sie und Ihre Imp-Freundin immer noch dabei sind.«
»Wir arbeiten daran«, bestätigte Hal.
»Gut«, sagte Moranda fröhlich. »Ich wollte Ihnen sagen, dass ich inzwischen mit Nyroska geredet habe. Er ist bereit, mir zwei Millionen zu zahlen.«
»Ach, tatsächlich?«, mischte sich Isard ein und starrte auf das Komlink in Hals Hand, als wäre es mit einem Bildschirm ausgestattet, auf dem sie Moranda sehen könnte. Einer der Kubaz-Arbeiter ließ mit lautem Krachen eine Kiste auf die Straße fallen. »Jetzt hören Sie mir zu, Sie kleine wandelnde Leiche!«, fauchte sie. »Und sperren Sie die Ohren weit auf!«
Sie feuerte eine Breitseite detaillierter Drohungen ab, eine Litanei, der Hal unter normalen Umständen schon aus professionellem Interesse seine ganze Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Aber jetzt hörte er ihr überhaupt nicht zu. Isard, die sich ganz auf ihren Zorn, ihren Stolz und ihre Drohungen konzentrierte, war offenbar völlig entgangen, dass das Krachen der Kiste als schwaches Echo von Morandas Komlink übertragen worden war.
Was bedeutete, dass sich Moranda irgendwo in der Nähe aufhalten musste.
Langsam und sorgfältig ließ Hal seinen Blick über die Umgebung wandern. Er musterte jedes sichtbare Gesicht und suchte in Fenstern und Eingängen nach weiteren. Dann bemerkte er eine Frau, die in etwa fünfzehn Metern Entfernung an einem Tisch des Cafes saß. Er sah ihr Gesicht im Profil, während sie mit einem Krug an den Lippen gedankenverloren auf die fernen Berge blickte, die sich hinter der Stadt erhoben. Sie hatte die richtige Größe und Figur, aber er konnte deutlich erkennen, dass sie kein Komlink in den Händen hielt. Es sei denn, sie hatte das Gerät am Kragen oder einer anderen Stelle befestigt.
»Ich habe verstanden, was Sie mir sagen wollen«, unterbrach Moranda Isards Wortschwall. »Ich erkläre Ihnen jetzt, auf welchem Weg Sie sich zum Lagerhaus begeben sollen. Hören Sie genau zu und unterbrechen Sie mich nicht.«
Sie nannte eine Reihe von Straßen, Ecken, Kreuzungen und Umwegen. Gleichzeitig stellte die Frau am Cafetisch ihren Krug ab, stand auf, kramte etwas Geld aus ihrer
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