Kampf um die neue Republik
»Dann könnte es von Jostrian sein. Die Firma benutzt einfache Schlösser, damit niemand den elektronischen Kode scannen kann.«
»Also sind uns die Hände gebunden?«
»Das habe ich nicht gesagt«, erwiderte sie. »Halten Sie hier Wache. Ich werde mal schnell im kleinen Elektronikladen da drüben verschwinden.«
»Und dann?«
Sie tätschelte seine Hand. »Vertrauen Sie mir.«
»Ich hatte Recht«, sagte Isard, während sie die Tasten des Computers im Unterschlupf bearbeitete. »Die Luftgleiter der Verteidigung wurden in der Tat gegen unsere Freundin Savich in den Einsatz geschickt.«
»Wird sie namentlich erwähnt?«, wollte Hal wissen.
Isard warf ihm einen verächtlichen Blick zu. »Selbstverständlich. Sie hat freundlicherweise sogar ihre Identitätsdaten und ihr Persönlichkeitsprofil in die Datenbank überspielt. Wenn Sie weiterhin so dumme Fragen stellen, Horn, werde ich Ihnen den Mund verbieten.«
Hal biss sich fest auf die Zunge, während sich Isard verärgert wieder dem Computer zuwandte. Ihre Laune hatte sich im Laufe des Tages zunehmend verschlechtert, und als sie hatten feststellen müssen, dass der gemeinsame Bekannte von Arkos und dem Geschäftsführer des Continuum Void ebenfalls abgehauen war, hatte ihr das den Rest gegeben. Ihre Wut, Verzweiflung und Mordlust brodelten dicht unter der Oberfläche, und es kostete sie eine Menge Kraft, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten.
Und wenn nicht bald etwas geschah, vermutete Hal, würde sich ein Teil dieser Mordlust über einen CorSec-Inspektor ergießen, der zufällig in der Nähe war und den sie allmählich als nicht mehr allzu nützlich betrachtete.
Er schluckte, und die Bewegung seines Kehlkopfs ließ ihn die unnachgiebige Klammer um seinen Hals mit aller Deutlichkeit spüren. Was im Namen von Vaders Schneider befand sich überhaupt auf den gesuchten Datenkarten?
Dann piepste das Komlink an seinem Gürtel.
Isard fuhr herum, als wäre sie von einem Insekt gestochen worden. »Was ist das?«, wollte sie wissen.
»Mein Komlink«, sagte Hal.
»Ich weiß, dass es Ihr Komlink ist«, gab sie eisig zurück, glitt vom Sessel und ging zu ihm. »Wer weiß, dass Sie hier sind?«
»Nur Colonel Nyroska«, sagte Hal und nahm das Gerät in die Hand. »Darf ich den Anruf entgegennehmen?«
»Natürlich«, sagte sie und kam noch einen Schritt näher. »Vielleicht hat er eine Spur zu Savich gefunden.«
Hal nickte und schaltete das Komlink ein. »Horn.«
»Hallo, Inspektor«, meldete sich eine fröhliche weibliche Stimme. »Hier ist Moranda Savich. Wie geht es Ihnen?«
Hal spürte, dass ihm der Atem stockte. »Wie haben Sie meine Frequenz herausgefunden?«
»Ach, stellen Sie sich nicht dümmer, als Sie sind!«, tadelte sie ihn. »Sie haben sich bei der Einreise nach Darkknell registrieren lassen. Bedauerlicherweise hat Ihre imperiale Freundin es nicht getan, zumindest nicht unter einem Namen, mit dem ich etwas anfangen kann. Ist sie zufällig bei Ihnen?«
»Ich bin hier«, sagte Isard mit eisiger Ruhe. »Sie haben meine Datenkassette?«
»Klar«, sagte Moranda. »Und Sie haben mein Geld? Der Preis beträgt eine Million, in imperialer Währung.«
Hal warf einen flüchtigen Blick auf Isards Gesicht und fragte sich, ob sie kurz vor der Kernschmelze stand. Aber zu seiner Überraschung blickten ihre Augen so gelassen wie nie zuvor. Nachdem sie jetzt endlich einen möglichen Ansatzpunkt hatte, war ihr Zorn völlig verflogen und hatte einer durch und durch professionellen Haltung Platz gemacht.
»Ihre Preisvorstellungen sind ziemlich inflationär«, sagte Isard. »Ich biete Ihnen hunderttausend.«
Moranda schnaufte hörbar. »Das ist ein ziemlich mickriges Angebot, selbst für eine Imperiale. Wenn Sie nicht mitspielen wollen, bin ich überzeugt, dass ich einen anderen Interessenten finde.«
»Zum Beispiel Colonel Nyroska?«
»Zum Beispiel Colonel Nyroska«, sagte Moranda in anerkennendem Tonfall. »Richtig - manchmal vergesse ich, wie geschickt die Imperialen darin sind, offizielle Computersysteme anzuzapfen. Sie konnten nicht zufällig feststellen, ob es ihm schon gelungen ist, die Million zusammenzukratzen?«
»Er hat erste Erkundigungen eingezogen«, bestätigte Isard gelassen. »Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass Sie lieber mit mir ins Geschäft kommen möchten.«
»Ich beabsichtige, mit dem Meistbietenden ins Geschäft zu kommen«, konterte Moranda. »Trotzdem bin ich überzeugt, dass der Imperiale Geheimdienst mehr bieten kann als ein
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