Kampf um die neue Republik
Wichtiges zu erledigen.«
»Das glaube ich kaum«, rief jemand rechts neben Hal.
Er drehte sich um. In Begleitung zweier uniformierter Offiziere der Verteidigung kam Colonel Nyroska auf sie zumarschiert. Alle drei hatten ihre Blaster gezogen. »Colonel Nyroska«, begrüßte Hal ihn mit einem Nicken. »Was führt Sie hierher?«
»Ich komme wegen Ihrer Freundin, Inspektor Horn«, sagte Nyroska und blickte über Hals Schulter. »Wir müssen ein längeres und ausführliches Gespräch führen.«
»Meine Freundin?« Hal runzelte die Stirn und drehte sich zu Allyse um.
Aber sie stand nicht, wie er erwartet hätte, mit der erschrockenen oder niedergeschlagenen Miene einer ertappten Verbrecherin da. Ihre Haltung war vielmehr aufrecht und stolz, und ihr Gesicht zeigte einen beinahe überheblichen Ausdruck. »Meinen Glückwunsch zu Ihrem ausgezeichneten Timing, Colonel«, sagte sie mit einer Stimme, die zu ihrem Gesicht passte, und deutete auf Isard.
»Da ist die von Ihnen gesuchte Diebin und die von mir gesuchte Agentin der Rebellen. Verhaften Sie sie.«
Eine Sekunde lang war Isard völlig verdutzt über die Dreistigkeit dieser Frau. »Was zum.!«, stammelte sie. »Sie kleines. Fassen Sie mich nicht an!«, fauchte sie, als einer von Nyroskas Männern nach ihrem Arm greifen wollte. »Kommen Sie keinen Schritt näher! Keiner von Ihnen!«
Sie schob eine Hand unter ihre Jacke und erstarrte mitten in der Bewegung, als sich plötzlich alle drei Blaster auf ihr Gesicht richteten. »Sie begehen einen großen Fehler, Colonel«, sagte sie mit gezwungener Ruhe. »Einen Riesenfehler. Ich bin Ysanne Isard, Agentin des Imperialen Geheimdienstes.«
»Wenn das so ist«, erwiderte Nyroska ruhig, »können Sie sich bestimmt ausweisen.«
»Natürlich«, sagte sie. Sie griff in eine andere Jackentasche. Dann hielt sie inne, und ihr Gesicht veränderte sich. Schließlich riss sie den Kopf herum und sah Allyse an. »Geben Sie ihn mir zurück!«, fauchte sie. »Meinen Ausweis. Her damit!«
»Ein netter Versuch«, sagte Allyse herablassend und hob die Arme. »Sie dürfen sich gerne davon überzeugen, Colonel, dass ich nichts bei mir trage, das ihr gehören könnte. Aber wenn Sie uns in Ihre Einsatzzentrale führen, lasse ich durch mein Personal die Identitätsdaten übermitteln, von denen Sie sprachen.«
Isards Unterkiefer klappte herunter. »Sie wollen was tun?«
»Mich ausweisen«, sagte Allyse und warf Isard einen eiskalten Blick zu. »Sehen Sie, Colonel, ich bin nämlich die Geheimdienstagentin Ysanne Isard.«
»Jetzt ist Schluss mit diesem Unsinn!«, regte Isard sich auf. »Horn, erklären Sie dem Colonel, wer ich bin.«
»Inspektor Horn?«, forderte Nyroska ihn auf.
Hal zögerte. »Sie hat mir tatsächlich erzählt, dass sie Ysanne Isard ist«, räumte er ein. »Aber der einzige Ausweis, den sie mir zeigte, war auf den Namen Katya Glase ausgestellt, eine Mitarbeiterin der Sicherheitsbehörde von Darkknell.«
»Ach ja?«, sagte Nyroska in scharfem Tonfall, als er Isard nun mit neu erwachtem Interesse betrachtete. » Sich fälschlicherweise als Mitarbeiter einer polizeilichen Behörde auszugeben, gilt auf Darkknell als schweres Vergehen. Ist diese Frau zufällig die Person, die Ihnen dieses höchst illegale Halsband angelegt hat?«
Hal griff nach dem Strangulator und konnte ihn ohne Schwierigkeiten abnehmen. »Ja«, sagte er und reichte ihn an den Colonel weiter.
Isards Augen brodelten wie zwei Vulkanschlote. »Sie sind tot, Horn. Tot!«
»Ich kann nur sagen, was ich weiß«, erklärte Hal. »Alles Weitere müssen Sie selbst beweisen.«
»So ist es«, keuchte sie. »Also gut, Colonel, Sie haben gewonnen. Gehen wir in Ihre Zentrale, um die Angelegenheit aufzuklären.« Sie warf Allyse einen Blick zu. »Aber wir gehen alle.«
»Selbstverständlich«, sagte Nyroska gelassen. »Darauf bestehe ich sogar.«
Bail Iblis wartete noch fünf Minuten, nachdem Moranda und die anderen den Schauplatz verlassen hatten. Erst dann näherte er sich vorsichtig dem zurückgelassenen Landgleiter und stieg ein. Nichts geschah, als er sich zeigte. Wie es schien, hatte niemand ihn auch nur zur Kenntnis genommen. In den folgenden zwei Minuten mühte er sich im engen Innenraum ab, bis er endlich die Verkleidung der Seitentür entfernt hatte.
Und dahinter kamen tatsächlich die Datenkarten zum Vorschein. Dazwischen lag eine weitere, die im Gegensatz zu den anderen mit den offiziellen Insignien des Imperiums versehen war. Zweifellos Ysanne Isards
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