Kampf um die neue Republik
erkennen, was wirklich los ist, Vater? Du hast mich auf eine unglaublich brisante Mission geschickt - eine Mission, mit der du nur einen Agenten betrauen konntest, in den du absolutes Vertrauen setzt. Gleichzeitig war es eine Mission, die unweigerlich zur Folge gehabt hätte, dass dieser Agent im Fall des Versagens getötet wird, und genau das war von Anfang an dein Plan.«
»Unsinn!«
»Ganz und gar nicht.« Ysanne ließ ein Lächeln um ihre Lippen spielen. »Dein Plan war nämlich erfolgreich, Vater. Die Informationen, deren Diebstahl du veranlasst hast, wurden an die Rebellen weitergeleitet. Wir wissen, dass du die Finger im Spiel hattest. Ich habe Fingerabdrücke und andere Beweise gefunden, mit deren Hilfe ich den Rebellenagenten identifizieren konnte, der die Daten in Empfang nehmen sollte. Es war Garm Bail Iblis.«
Armands Eingeweide verkrampften sich plötzlich. »Bail Iblis? Unmöglich. Er wurde getötet. Die Bombe hat seine gesamte Familie ausgelöscht.«
»Du bist ein guter Schauspieler, Vater, aber wir beide wissen, dass das nicht wahr ist.« Sie lachte gelassen. »Du hast dafür gesorgt, dass Bail Iblis weit genug vom Explosionsherd entfernt war. Du hattest die Bombe ohnehin nicht für ihn bestimmt, weil du seine Frau Arrianya töten wolltest. Sie war seine letzte Verbindung zum Imperium. Sie verehrte den Imperator, also hast du sie im Auftrag der Rebellenführer töten lassen, damit Bail Iblis gezwungen wird, sich voll und ganz der Rebellion anzuschließen.«
»Das ist absurd! Völlig aus der Luft gegriffen und absurd.« Armand bemühte sich, normal zu atmen. »Dafür hast du nicht den geringsten Beweis.«
»Du hast die Aktion genehmigt, die das Attentat auf Bail Iblis zum Ziel hatte. Also wusstest du genau, wie du ihn aus der Schusslinie bringen konntest. Und du hast mich auf eine Mission geschickt, von der du wusstest, dass sie fehlschlagen und meinen Tod zur Folge haben würde. Und wenn ich auf Befehl des Imperators getötet worden wäre, wolltest du dies als Vorwand benutzen, um dich glaubhaft der Rebellion anschließen zu können. Du wolltest den Rebellen Geheimnisse des Imperiums verraten - wofür die Todesstern-Daten ein schlagender Beweis gewesen wären -, und sie hätten dich freudig aufgenommen. Du wolltest den Imperator stürzen, dann deine Rebellenkameraden verraten und selbst den Thron besteigen. Ein brillanter Plan, Vater, einfach und trotzdem viel versprechend.«
Armand sprang auf und zeigte auf die Wachen. »Verhaften Sie sie. Ganz offensichtlich ist sie zur Rebellion übergelaufen und hat sich diese Geschichte ausgedacht, um mich aus dem Weg zu schaffen, einen der erfolgreichsten Kämpfer gegen die Rebellen.«
Keiner der Wachen in den roten Rüstungen rührte sich von der Stelle.
Ysanne Isard stand auf und glättete ihr Gewand. »Sie sind gekommen, um dich zum Imperator zu führen, Vater. Ich glaube, er möchte mit dir besprechen, wie der Rest deines Lebens verlaufen soll. Es dürfte ein recht kurzes Gespräch werden.«
Armand Isard starrte seine Tochter mit offenem Mund an, dann seufzte er. »Ich hatte damit gerechnet, dass dies eines Tages geschieht, Ysanne.«
»Natürlich. Schließlich bin ich deine Tochter!« Sie trat neben seinen Schreibtisch und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Für dich ist es nun vorbei, Vater, aber du musst dir keine Sorgen machen.« Sie ging weiter und setzte sich in seinen Sessel. »Das Erbe der Isards ist in sehr guten Händen.«
Solo für Jade
von Timothy Zahn
»Entschuldigung, Leute - ich suche Talon Karrde.« Mara Jade blickte vom technischen Monitor auf und nahm nur am Rande wahr, dass Chin auf der anderen Seite der Kontrolleinheit das Gleiche tat. Die Stimme, die von der Tür zur Brücke der Wild Karrde kam, war ihr völlig unbekannt.
Genauso unbekannt wie das Gesicht, das zu der Stimme gehörte. »Captain Karrde ist im Moment nicht hier«, sagte Mara zum Fremden und musterte ihn aufmerksam. Nur weil sie sich auf einem bekannten Raumhafen befanden, hieß das nicht, dass Fremde einfach so auf ihrem Schiff herumspazieren durften. »Wie sind Sie hereingekommen?«
Der Mann deutete mit einer unbestimmten Geste nach hinten. »Ach, Dankin war an der Schleuse und hat mich hereingelassen. Karrde und ich sind alte Freunde - es ist Ewigkeiten her. Irgendeine Idee, wann er wieder auftaucht?«
»Das kann ich Ihnen wirklich nicht sagen«, erwiderte Mara und warf Chin einen Blick zu. Wer vor Ewigkeiten mit Karrde befreundet gewesen war, musste
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