Kampf um die neue Republik
er sich zurückhielt.
»Sogar sehr gut«, murmelte der Mann. »Sie haben stets alles im Griff, sowohl sich selbst als auch Ihre Leute. Ja, Sie sind geeignet. «
Er atmete tief durch. »Zunächst ein paar einführende Bemerkungen. Mein Name ist Ja Bardrin. Vielleicht haben Sie schon einmal von mir gehört.«
Mara wahrte eine gelassene Miene, aber innerlich zuckte sie zusammen, als sie die Überraschung spürte, die der Rest der Besatzung zeigte. Natürlich hatte sie schon von diesem Industriellen gehört. Er war im halben Sektor bekannt. Aber das war kein Grund, eine solche Show der falschen Bescheidenheit und Selbstbeweihräucherung abzuziehen. »Ich glaube, Ihr Name ist mir ein- oder zweimal in einer Fußnote untergekommen«, sagte sie ruhig. »Es ging um Raumschiffe und Waffensysteme, wenn ich mich recht entsinne. Sie treiben Handel in Marktsegmenten, die noch nicht von Uoti erobert wurden.«
Sie genoss die kleine Genugtuung, dass sie ihm damit einen verärgerten Blick entlockte. Die Bardrin-Gruppe und die Uoti-Genossenschaft konkurrierten seit mittlerweile über zwei Jahrzehnten um Marktpositionen und Ansehen. Ihre Rivalität war so tief und verbittert, dass nichts auf eine baldige Entspannung der Lage hinwies.
Bedauerlicherweise ließ Bardrins kurze Wutreaktion so schnell nach, dass sie seine vorübergehend geschwächte mentale Beherrschung nicht dazu nutzen konnte, irgendwelche Erkenntnisse aus seinem Geist zu ziehen. »Genug geschwätzt«, fuhr sie fort. »Ich frage Sie noch einmal: Was wollen Sie?«
Bardrin blickte ihr in die Augen. »Meine Tochter Sansia wurde verschleppt. Ich möchte, dass sie gerettet wird.«
Mara runzelte die Stirn. »Ich glaube, Ihre Berater benötigen einen Auffrischungskurs zum Thema Informationsrecherche. Wir führen keine militärischen Operationen durch.«
»Für diese Mission benötige ich eine Frau«, sagte Bardrin. »Eine einfallsreiche, kompetente und im Kampf ausgebildete Menschenfrau.«
»Dann heuern Sie eine Mistryl an.«
Bardrin schüttelte den Kopf. »Die Zeit reicht nicht mehr, sie zu kontaktieren, selbst wenn ich wüsste, wie ich es anstellen müsste. Ich muss Sansia sofort befreien, bevor ihre Entführer erkennen, wen sie in ihrer Gewalt haben.«
»Was soll das heißen?«, meldete sich Odonnl zu Wort. »Sie sagten doch, sie wurde entführt.«
»Ich sagte, sie wurde verschleppt«, entgegnete Bardrin und brachte Odonnl mit einem knappen Blick voller Verachtung zum Schweigen. »Bitte hören Sie mir genau zu.«
Er wandte sich wieder Mara zu. »Die Soro-Suub-3000-Luxus-yacht, mit der sie unterwegs war, wurde auf dem Raumhafen von Makksre von Piraten gekapert. Sansia wurde an ein Sklavenhändler-Konsortium weitergereicht, dessen Hauptsitz sich auf Torpris befindet und das von einem Drachnam namens Praysh geführt wird.« Er hob leicht die Augenbrauen. »Ich vermute, bei Ihrer Fußnotenlektüre sind Sie auch schon auf diesen Namen gestoßen.«
»Ein- oder zweimal«, stimmte Mara zu und musste ein Grinsen unterdrücken. In den Kreisen, in denen sich die Wild Karrde bewegte, war der Name Chay Praysh sogar noch bekannter als der von Bardrin. »Wenn ich mich recht entsinne, ist der verstorbene und unbetrauerte Jabba im Vergleich zu ihm ein loyaler, unbescholtener Bürger.«
»Dann verstehen Sie sicherlich, warum ich Sansia und ihr Schiff seinem Zugriff entziehen möchte«, sagte Bardrin, dessen Stimme plötzlich viel tiefer klang und einen verzweifelten Unterton annahm. »Ich weiß, das Karrde sofort bereit gewesen wäre, mir zu helfen, aber Karrde ist nicht verfügbar. Jetzt müssen Sie die Entscheidung treffen, Jade.«
»Was ist mit den offiziellen Behörden?«, warf Dankin ein. »Die Sektorpatrouille oder meinetwegen auch die Neue Republik?«
»Und wobei sollen sie mir helfen?«, gab Bardrin zurück. »Eine Audienz bei Praysh zu erhalten? Sollen sie seine Festung angreifen, alles kaputtschießen und jeden töten, der sich darin aufhält? Außerdem hat die Geheimhaltung Riesenlöcher. Wenn Praysh erfährt, wer Sansia wirklich ist, wird er alles von mir erpressen, was ich besitze. Und sie dann trotzdem umbringen.«
Er sah Mara mit beinahe flehendem Gesichtsausdruck aus. »Sansia dürfte zur Zwangsarbeit in die Schleimgruben seiner Festung geschickt worden sein. Dorthin schickt er alle weiblichen Menschen - vermutlich irgendein tief verwurzelter Wunsch, sie zu erniedrigen. Sie müssen sich von seinen Leuten gefangen nehmen lassen, um ebenfalls.«
»Einen Moment«,
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