Kampf um die neue Republik
Lebewesen und erreichte die Seitentür, an der sie sich einfinden sollte, wie man ihr gesagt hatte. Der Eingang wurde von zwei Drachnam bewacht, die in den schweren Rüstungen noch wuchtiger wirkten, als man es ohnehin von Vertretern dieser Spezies gewohnt war. Jeder war mit einer Neuronenpeitsche, einem Blaster und einem langen Messer bewaffnet. »Hallo!«, rief sie ihnen gut gelaunt zu und betrachtete die Peitschen mit der üblichen Verachtung, die sie barbarischen Waffen entgegenbrachte. »Ich habe hier ein Paket für Seine Größte Hoheit Chay Praysh, ein Geschenk vom Mrahash von Kvabja. Darf ich eintreten?«
Sie hörte so etwas wie den Ansatz von Gelächter, das die Wachen jedoch ganz schnell unterdrückten. »Ist es die Möglichkeit?«, murmelte einer der beiden und stapfte auf sie zu. »Bring es her, damit wir es uns ansehen können.«
Mara stieg aus ihrem Gefährt und holte die zylindrische Verpackung aus dem hinteren Ladefach. Es war ein recht großer Gegenstand - einen guten Meter lang und einen halben Meter dick -, aber verhältnismäßig leicht, da der Inhalt hauptsächlich aus Füllmaterial bestand, das die empfindliche Schwebekugel schützen sollte, die sie sich von Bardrin ausgeborgt hatte. »Ich glaube, es ist irgendein wertvolles Kunstobjekt«, sagte sie und legte es dem Wachmann vorsichtig zu Füßen.
»Ach so, ja, klar!«, sagte der Wachmann und musterte Mara von oben bis unten. »Einen Moment, bitte.«
Er kehrte zur Tür zurück und aktivierte einen Kom-Anschluss an der Wand. Mara spürte an ihrer Seite den Hauch einer Bewegung.
[Lass es da und geh], sagte eine fremde Stimme hinter ihrem Rücken.
Mara drehte sich um. Eine Togorianerin stand neben dem Heck des Landgleiters. Ihr Fell war verfilzt und schmutzig, und offensichtlich war sie eine der vielen Obdachlosen, die sich in den Straßen herumtrieben. Aber ihre gelben Augen blickten klar und lebendig, und sie hatte ganz leicht die Zähne in Richtung der Wachen gefletscht. »Wie bitte?«, fragte Mara zurück.
[Ich sagte, lass es da und geh], wiederholte die Frau, der es schwer zu fallen schien, die Worte der Ghi-Handelssprache zu artikulieren. [Hier bist du in großer Gefahr.] »Was soll der Unsinn?«, sagte Mara und schüttelte unbesorgt den Kopf, während sie sich darüber wunderte, dass die Togorianerin den Mut aufbrachte, sich in anderer Leute Angelegenheiten einzumischen. Anscheinend wusste oder ahnte sie, was mit Menschenfrauen geschah, die sich in die Nähe von Prayshs Festung wagten. Aber der Versuch, dem Sklavenhalter ein potenzielles Opfer vor der Schnauze wegzuschnappen, grenzte an Selbstmord. »Ich liefere nur ein Geschenk für Seine Größte Hoheit ab, das ist alles.«
Die Togorianerin zischte. [Dummes Ding - du bist das Geschenk!], knurrte sie. [Flieh, solange du noch kannst.] »Alles klar«, sagte der Wachmann, nachdem er die Verbindung unterbrochen hatte und zu Mara zurückgekehrt war. Sie drehte sich wieder zu ihm um und versuchte, eine entspannte und freundliche Miene zu wahren. Wenn auch nur der Verdacht aufkam, dass die Togorianerin sie gewarnt haben könnte, führte das möglicherweise zu unangenehmen Konsequenzen. »Du kannst reingehen und es abliefern.«
»Vielen Dank«, sagte Mara und bückte sich, um den Zylinder aufzuheben.
Ein Handschuh schlug hörbar auf das Paket. »Natürlich erst, nachdem wir es ausgepackt haben.«
Mara spürte, wie sie sich anspannte. »Was soll das heißen?«, fragte sie vorsichtig und richtete sich wieder auf.
Der Wachmann hatte bereits sein Messer gezückt, eine gefährlich aussehende Waffe mit gezackter Klinge und Handschutz, der aus mehreren nach oben und unten gebogenen spitzen Dornen bestand. »Das soll heißen, dass wir es hier und jetzt auspacken werden«, sagte er und schob die Klinge unter den Deckel des Zylinders. »Man weiß ja nie, was jemand mit einem solchen Paket in die Festung zu schmuggeln versucht, nicht wahr?«
Über seine Schulter warf Mara dem zweiten Wachmann einen Blick zu, weil sie plötzlich das Gefühl hatte, dass etwas nicht stimmte. Sie war sich sicher gewesen, dass ihr Lichtschwert, das zwischen der inneren und äußeren Hülle des Zylinders versteckt war, problemlos jeder StandardAbtastung entgehen würde. Aber sie hatte nicht mit einer Überprüfung per Hand außerhalb der Festung gerechnet. »Was ist, wenn Sie etwas beschädigen?«, fragte sie besorgt.
»Keine Sorge, so etwas machen wir ständig«, versicherte der Wachmann. »Hsishi, ich dachte, ich
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