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Kampf um die neue Republik

Kampf um die neue Republik

Titel: Kampf um die neue Republik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter & Carey Schweighofer
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sterben. Er musste nur wollen, dass er wieder gesund wurde, dass er weiterlebte. Dann würde er einen Weg finden, sich vor dem zu bewahren, was die Imperialen für ihn vorgesehen hatten.
    Doch was Jais Rettung betraf, so fürchtete er, dass es nichts gab, was er für sie tun konnte.
    »Radiin?«, sagte der größere der zwei Wachmänner, wischte sorgfaltig ein letztes Mal über den E-Web und steckte das Tuch wieder in die Hosentasche. Seine Stimme wurde als Echo von den Bergwänden zurückgeworfen. »Radiin, mir ist langweilig.«
    »Das glaube ich«, sagte Radiin. Er saß immer noch da und wippte mit dem Fuß.
    »Ich meine, wirklich langweilig. Richtig langweilig. Warum sind wir überhaupt noch hier? Hier sind keine Rebellen mehr!«
    »Das ist Routine«, sagte Radiin. »Routine ist das, was man macht, wenn man Befehle ausführt, um irgendwann mit der Beförderung belohnt zu werden, von der wir vorher gesprochen haben.«
    »Ich meine ja nur, dass wir uns etwas ausdenken sollten. Was wir tun könnten.«
    »Du bist nur nervös, weil dieser Söldner aufgetaucht ist und nach den Rebellen gesucht hat.«
    »Du hast dich aufgeregt, weil nicht wir ihn gefangen genommen haben. Wie wärs, wenn wir irgendetwas jagen? Zum Beispiel die Rebellen, die zu Wandelnden Toten geworden sind?«
    Trueb, der in der Nähe hinter einem Baum stand, hielt den Atem an, als sie die Wandelnden Toten erwähnten. Aber jetzt war es zu spät. Als wäre es ihr Stichwort gewesen, kam Platt über den Hügel auf die Wachen zugewankt. Sie versuchte den ruckenden Gang des Sullustaners und seinen glasigen Blick nachzuahmen, aber ihre Schritte wirkten zu gekünstelt, und sie übertrieb es, wenn sie die Zunge aus dem Mund hängen ließ. Trueb schlug sich eine Hand vors Gesicht und schüttelte den Kopf.
    Trotzdem sprang Radiin auf, warf dabei seinen Stuhl um und wich erschrocken zurück. Als der größere Wachmann sich umdrehte und Platt sah, spannte er sich an, aber er stieß ein knappes, anzügliches Lachen aus. »Radiin, willst du sie haben?«
    Platt blieb stehen, als sie ungefähr auf einer Höhe mit den Wachen war. »Entschuldigung, meine Herren«, sagte sie und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. »Geht es hier zu den Gewürzminen von Kessel?«
    Radiin schrie kreischend und eröffnete das Feuer.
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung, Platt«, sagte Trueb, als Platt die Tarnjacke von Radiin anzog, »wie du es geschafft hast, mich zu dieser Aktion zu überreden. Du weißt, dass es nichts Gefährlicheres gibt als jemanden, der panische Angst hat und einen Blaster in der Hand hält.«
    »Ja, aber es macht immer noch am meisten Spaß mit jemandem, der panische Angst hat.« Platt sah sich um.
    »Glaubst du, dass sich weitere Patrouillen in der Nähe aufhalten?«
    »Ja. Also sollten wir uns beeilen.«
    Der Unterstand war vor einem tiefen, künstlich geschaffenen Tunnel errichtet worden, der quer durch die Klippe und auf der anderen Seite ins Freie führte. Trueb und Platt hatten zufrieden festgestellt, dass sie auf diese Weise relativ einfach in einen flacheren Teil des Waldes hatten gelangen können.
    Bereits seit zwanzig Minuten suchten sie sich nun einen Weg über umgestürzte Baumstämme, durch Gestrüpp und um große Felsblöcke herum. Platt wurde immer nervöser. In diesem Teil von Zelos schien es keine Dämmerung zu geben. Am Abend war die Sonne irgendwann einfach weg. Außerdem war der Nebel so dicht, dass sie kaum weiter als zwei Meter sehen konnten.
    »Was machen wir«, sagte sie, während sie ein Stück vor Trueb herlief, »wenn wir die Garnison nicht finden, bevor es dunkel wird? Ich glaube kaum, dass diese billige Notunterkunft noch eine Nacht.«
    Trueb blieb stehen. »Moment!«, sagte er. »Hast du das gehört?«
    »Nein. Was?«
    »Das rumpelnde Geräusch.«
    »Ich habe nichts.«, sagte Platt. Dann löste sich plötzlich der Boden unter ihren Füßen auf.
    Sie spürte, wie sie fiel, und wollte schreien, obwohl ihr Mund ausgetrocknet und ihre Lungen verkrampft waren. Eine glühende Panikwelle schoss durch ihren gesamten Körper - dann folgte ein heftiger Ruck im rechten Arm. Nun hing sie in der Luft. Trueb hatte sie am Handgelenk aufgefangen.
    »Was. was war. was ist passiert?«, stammelte sie, als Trueb sie nach oben zog, bis sie wieder festen Boden unter den Knien hatte. »Bin ich gerade abgestürzt.? Wieso habe ich nichts bemerkt.? Trueb, was ist passiert?«
    Trueb antwortete nicht, sondern starrte mit ehrfürchtigem Blick an ihr vorbei.

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