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Kampf um die neue Republik

Kampf um die neue Republik

Titel: Kampf um die neue Republik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter & Carey Schweighofer
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den Unterstand getreten und putzte seelenruhig den Lauf des E-Web-Blasters. Der zweite saß an der Seite, starrte ins Leere und wippte mit einem Fuß. Gelegentlich lehnte er sich zurück und schaute in den grauen Nachmittagshimmel hinauf.
    »Sieht nicht so aus, als hätten sie etwas gehört«, sagte Platt.
    Trueb näherte sich vorsichtig dem Sullustaner. Er tastete nach einem Puls, dann schrak er zurück.
    »Komm her und schau dir das an, Platt. Das ist unglaublich!«
    Platt warf einen letzten Blick zu den Kundschaftern hinüber, bevor sie vom Ausguck zurückkehrte.
    »Was gibt es?«, fragte sie.
    »Da«, sagte er nur.
    Der Sullustaner zuckte leicht, aber er atmete nicht. Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass er sich eigentlich gar nicht bewegte. Das Zucken wurde durch die zahllosen winzigen wurmartigen Tiere erzeugt, die in der Rückenwunde wimmelten.
    Platt spürte, wie ihr Magen rebellierte. Sie wich zurück, aber so einfach wurde sie den Gestank der Leiche und das Bild der Würmer nicht los. Sie lehnte sich gegen einen Baum und übergab sich.
    Dann richtete sie sich wieder auf und hustete ein paar mal. »Vielen Dank, Trueb. Vielen Dank, dass du mich an diesem Erlebnis hast teilhaben lassen. Von nun an werde ich einen weiten Bogen um dich machen.«
    Sie wagte sich ein Stück in den Wald hinein, bis der Gestank spürbar schwächer wurde. Trueb folgte ihr. »Verstehst du nicht?«, sagte er. »Das ist der Grund für die Legende von den Wandelnden Toten. Irgendwelche Parasiten setzen Enzyme frei, die das Gehirn des toten Wirtskörpers elektrisch stimulieren. Dieser arme Kerl ist biologisch tot, aber sein Körper wird durch künstliche Signale belebt.«
    Platt drehte sich um. »Lass mich in Ruhe!«
    »Hast du eine bessere Erklärung?«
    »Würmer, die ein komplexes bioelektrisches System steuern? Du spinnst!«
    »Okay, ich gebe zu, dass es nur eine Theorie ist. Aber weißt du was?« Trueb musterte den Wurm auf der Spitze seines Zeigefingers. »Ich habe schon einmal von einem ähnlichen Zwischenfall gehört. Erinnerst du dich, wie ich im Schiff von Big Quince gearbeitet habe?«
    Platt verdrehte die Augen. »Wie könnte ich das jemals vergessen?«
    »Das war, bevor wir uns begegnet sind. Damals hatte ich natürlich kaum Zugang zu Informationen, aber ich erinnere mich an eine Geschichte, die herumerzählt wurde. Offenbar hatten irgendwelche imperialen Freunde von Big Quince einen ziemlichen Schock erlitten, nachdem sie gesehen hatten, wie eine Schwadron toter Sturmtruppler über ein Schlachtfeld wankte. Damals hatte ich gedacht, die Geschichtenerzähler hätten unter Drogen gestanden. Aber jetzt komme ich ins Grübeln.«
    Würmer in Sturmtruppen-Rüstungen. Platt spürte am ganzen Körper ein unangenehmes Kribbeln.
    »Angeblich«, fuhr Trueb fort, »lief jede Leiche eine Weile ziellos durch die Gegend und kehrte schließlich an den Ort zurück, wo sie gestorben war.«
    »Und dieser Kerl lief auf die Grünen Jungs da drüben zu.«
    »Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass er dort starb.«
    »Nein, aber irgendetwas muss da los sein«, sagte Platt. »Ich meine, schau sie dir an! Wenn der Nebel nicht wäre, hätten sie den strategisch günstigsten Aussichtspunkt des ganzen Gebirgszuges. Willst du mir erzählen, dass sie dort einfach so herumsitzen und nichts bewachen?«
    Trueb hob die Hände. »Das würde mir nicht im Traum einfallen.«
    Platt drehte sich wieder zum Sullustaner um. Im ersten Moment dachte sie, dass sie sich erneut übergeben musste. Aber dann riss sie sich zusammen, bis sich ihr Gesicht zu einem breiten Grinsen verzog.
    »Einen Moment«, sagte sie. »Ich glaube, ich habe da eine Idee!«
    Als Harkness diesmal die Augen öffnete, war es immer noch dunkel, aber sein Körper fühlte sich beinahe schwerelos an. Es war kein Schwindelgefühl oder als würde er unter Drogen stehen, sondern einfach nur die Empfindung der Leichtigkeit. Der Grund dafür war, dass er jetzt weniger Schmerzen verspürte.
    Er hatte noch nicht das Gefühl,, als könnte er sich aufsetzen, aber zumindest bereitete ihm die Vorstellung, sich zu bewegen, keine Todesangst mehr. Und das Summen hatte sich tief in seinen Hinterkopf zurückgezogen und klang nun angenehm gedämpft. Er gab sich dem Gedanken hin, dass der Ton zu einem Lied gehören könnte, das Chessa ihm vorgesungen hatte. Er hatte schon seit mehreren Stunden an sie gedacht, wie es ihm vorkam, auch wenn er sich gar nicht daran erinnern konnte, dass sie ihm jemals etwas

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