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Kampf um die neue Republik

Kampf um die neue Republik

Titel: Kampf um die neue Republik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter & Carey Schweighofer
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Reihe schwarzer Türen zu seiner Rechten. Die Wachen hatten Jai durch die Tür mit dem großen weißen imperialen Siegel geführt. Er hätte jedoch schwören können, dass man ihn auf dem Weg zu seinem Verhör durch zwei rot markierte Türen gestoßen hatte. Außerdem stellte er nun fest, dass diese weiß markierte Tür die Aufschrift »Kommandozentrum« trug.
    Während Platt damit beschäftigt war, einen Kodezylinder in den Schlitz zu dirigieren, blickte Harkness auf ein Spiegelbild in der Metallfläche der Tür. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ihm bewusst wurde, dass es sein eigenes Spiegelbild war. Es blinzelte, wenn er blinzelte, und bewegte den Kopf, wenn er seinen bewegte. Aber das Gesicht war bleich, ein ungepflegter hellbrauner Bart wuchs auf den hohlen Wangen, und die weiße Augenklappe war nun schmutzig grau.
    Platt drehte sich mit gerunzelter Stirn herum. »Ich habe die anderen Kodezylinder mit der Jacke verloren. Aber ich kann mir sowieso nicht vorstellen, dass Radiin so hohe Befugnisse hatte.«
    »Du hast doch gesagt, du hättest einen Plan!«, sagte Trueb.
    »Ja, aber die Sache hat einen Haken«, erwiderte Platt.
    »Was solls?«, sagte Harkness. »Seien Sie ganz offen.«
    »Okay. Ich trete als Gefängniswächterin auf und erzähle, dass ich Trueb als neuen Häftling einliefere. Dann kriegen wir uns vor den Imperialen in die Haare, so dass sie eine halbe Sekunde lang völlig verwirrt sind. Das gibt uns die Zeit, sie alle zu betäuben, dann gehen wir in den Zellenblock und befreien Dirk.«
    Dirk und Trueb sahen sich verblüfft an, dann wandten sie sich wieder Platt zu.
    »Ich würde sagen, dieses Problem hat sich inzwischen erledigt«, bemerkte Trueb.
    »Genau. Das ist der Haken.«
    Harkness lehnte sich mit dem Kopf gegen die Tür. Von drinnen hörte er kein Geräusch, was ihm ein ungutes Gefühl vermittelte. Er hätte wissen müssen, dass etwas Derartiges geschehen würde. Es war anders als mit Golthans Leuten -sich einen Gefangenen schnappen, ihm Respekt einflößen, und damit war die Sache erledigt. Deshalb ließ sich Harkness verlorenes Auge nicht ersetzen, weil die nachfolgende Infektion die Sehnerven zerstört hatte. Es war gar nicht die körperliche Folter, die am meisten schmerzte, es war das Gefühl, nichts und niemand zu sein. Man hatte sich kurz mit ihm amüsiert, dann wurde er wie ein Stück Abfall in eine Zelle geworfen und drei Monate lang vergessen. Er war nicht in Einzelhaft gewesen, aber seine damaligen Zellengenossen waren Möchtegern-Rebellen gewesen und hatten nicht seinem Team angehört. Sie wollten ihm nicht einmal bei einem Fluchtversuch helfen.
    Truebs Stimme riss ihn in die Gegenwart zurück.
    »Oh nein! Sie sind da!«
    Die vier Turbolifte auf der gegenüberliegenden Seite des Zwischengeschosses trafen fast gleichzeitig ein. Die Türen öffneten sich, und imperiale Truppen und Offiziere strömten heraus - alle waren bewaffnet, alle rannten, und alle schrien. Dirk, Platt und Trueb waren innerhalb weniger Sekunden umzingelt.
    »Waffen fallen lassen! Sofort!«
    Sie gehorchten.
    Harkness spürte ein Pulsieren im Kopf. Das konnte nicht sein, nicht nach allem, was geschehen war, nicht, nachdem er endlich einen Entschluss gefasst hatte.
    »Keine Bewegung!«, rief jemand.
    Eine neue Stimme. Alle erstarrten. Zwei Gestalten standen im Eingang zum Kommandozentrum.
    Harkness blinzelte mehrere Male. Er sah einen weiblichen Major des Imperiums mit rotfleckiger Uniform. Er hatte ihr Gesicht während seines Verhörs ein paar mal flüchtig wahrgenommen, aber erst jetzt erkannte er es wieder. Und dann sah er sie.
    Jai war genauso blutüberströmt wie er. Ihre Augen blinzelten im hellen Licht - oder als Folge der Kopfschmerzen, die nach dem Verhör eingesetzt hatten. Über ihre blutende Nase verlief ein dicker roter Streifen. Sie hatte einen Arm um den Kopf des fast bewusstlosen Majors gelegt und zielte mit einem schweren Blaster der Imperialen auf die Schläfe der Frau.
    »Keine Bewegung!«, wiederholte Jai. »Ich möchte Ihnen ein Angebot machen.«
    Ein junger magerer Lieutenant meldete sich zu Wort. »Lassen Sie sie frei, Rebellin«, sagte er. »Werfen Sie den Blaster weg und legen Sie die Hände hinter den Kopf.«
    »Sie sollten Ihre kostbare Zeit nicht damit verschwenden, uns zu irgendetwas überreden zu wollen«, erwiderte Jai.
    »Und warum nicht?«
    »Weil der Major und ich vorhin ein Gespräch mit der Regierung dieses Planeten geführt haben.«
    Der Lieutenant erbleichte. Ein leises Raunen

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