Kampf um die neue Republik
zwischen den Sternen endgültig den Verstand verloren hatte?
Auf all diese Fragen gab es nur eine Antwort - Ghitsa Dogder, ihre gegenwärtige Partnerin. Sie spürte, wie sich eine weitere Schweißperle einen Weg zwischen ihrem abgenutzten Raumfahreroverall und ihrem verschwitzten Rücken hindurch suchte. Sie wünschte sich zum millionsten Mal, sie hätte sich auf ihren Instinkt verlassen und die kleine Betrügerin einfach aus ihren höchst unpraktischen hochhackigen Schuhen geblastert. Damit hätte sie der Galaxis einen Gefallen erwiesen, der mit der Zerstörung der beiden Todessterne gleichzusetzen gewesen wäre.
Endlich entdeckte Fen einen Lichtpunkt, der sich sehr schnell bewegte. Er nahm die Gestalt des mittelgroßen, schwer bewaffneten Frachters an, den Ghitsa und sie für den Flug nach Nal Hutta gechartert hatten. Das Schiff raste über sie hinweg und kreuzte über den Klippen, in denen die Clan-Labyrinthe der Twileks von LebReen untergebracht waren.
Als häufige Opfer von Piraten und Plünderern machten die zurückgezogen lebenden Twileks selbst genehmigte Landungen zu komplizierten Angelegenheiten. Für den Anflug auf LebReen musste ein Pilot sein Schiff durch einen engen Felsspalt im Plateau steuern, um die fünfhundert Meter tiefer gelegene Landehöhle zu erreichen. Tiefe Scharten in den erbarmungslosen Felswänden zeigten, wo sich Piloten Unachtsamkeiten erlaubt hatten. Fen bezweifelte, dass die Mistryl, die das eintreffende Schiff steuerte, einen solchen Fehler begehen würde.
Die Mistryl. Diese geheimnisvollen Kriegerinnen waren zu verzweifelten Taten bereit, um ihrem verarmten Volk zu helfen. Eines war in diesem Universum der Unsicherheiten gewiss: Wer sich einer Mistryl von der falschen Seite näherte, hatte ein unvermeidlich tödliches Ende zu erwarten.
»Es wäre eine Schande, wenn sie das Schiff beschädigen würden«, sagte eine Stimme mit kultiviertem Coruscant-Akzent.
Fen machte sich nicht die Mühe, auf ihre kleinwüchsige Partnerin herabzuschauen. »Das werden sie nicht. Shada Dukal ist eine gute Pilotin.«
»Ein solches Lob von dir, Fen?«
»Eine simple Tatsachenfeststellung. Ich habe nicht gesagt, dass sie eine großartige Pilotin ist.«
»Oder so gut wie du selbst - zumindest deiner Einschätzung nach«, spottete Ghitsa leise.
Fen war viel zu angespannt, um sich auf einen Streit einzulassen. »Ich habe dir schon einmal gesagt, dass es keine gute Idee ist, einen Hutt hereinlegen zu wollen. Und es mithilfe einer Mistryl tun zu wollen, ist erst recht keine gute Idee.«
»Eine äußerst untypische Untertreibung aus dem Mund einer Corellianerin.« Ghitsa seufzte und schob eine Strähne ihres borstigen blonden Haars zurück, die es gewagt hatte, an eine unpassende Stelle zu rutschen. »Das haben wir schon mehrfach durchdiskutiert. Die Mistryl besitzen einen eigentümlich blinden Edelmut. Und« - sie verzog konzentriert das perfekt geschminkte Gesicht - »sie können sich höchstwahrscheinlich gut mit der mutmaßlichen Zwangslage unserer Fracht identifizieren. In dieser Situation gäbe es kaum jemanden, der sich ähnlich vorhersagbar verhalten würde.«
»Außerdem tragen sie schwere Waffen, wissen damit umzugehen und brauchen keinen Blaster, um einem Widersacher dauerhafte Schäden zuzufügen.«
»Ein Hutt ist für einen Blaster eine große Zielscheibe, aber für einen Betrüger eine sehr kleine«, erwiderte Ghitsa gleichmütig.
Sie wandten sich vom Fenster ab, als das Summen der Repulsoren durch die Landehöhle hinter ihnen hallte. Fauchend stieß das Schiff durch das klaffende Loch in der Decke über dem LebReen-Landeplatz. Fen verfolgte den Anflug mit aufmerksamem professionellem Blick. Achte auf die Luftbewegungen in einer engen Umgebung, warnte sie in Gedanken die Pilotin, als das Schiff mit einem letzten unsicheren Hüpfer aufsetzte.
Ghitsas Stimme riss Fen aus ihren Gedanken. »Ich werde jetzt mit dem Shak-Clan die letzten Einzelheiten klären.« Sie rückte die Schulterstücke ihres maßgeschneiderten Kostüms zurecht und warf einen Blick auf Fens zerlumpten Overall und ihr zerrauftes nussbraunes Haar, das sie nachlässig zu einem Zopf zusammengebunden hatte. »Musst du immer so herumlaufen, als würdest du gerade vom Müllplatz kommen?«
Fen schlug sich in gespieltem Entsetzen die Hände vors Gesicht. »Gut, dass du mich daran erinnerst! Ich wollte unbedingt noch einen Termin bei deinem Schneider machen!«
Ghitsa verdrehte angewidert und zugleich amüsiert die Augen und
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