Kampf um die neue Republik
knappen Blick zu, die den Hinweis offensichtlich verstanden und stehen blieben.
Ghitsa streckte ihre Hand aus, und Fen gab ihr wortlos den Datenblock. »Sie sind Shada Dukal, nicht wahr? Gemäß unserer Vereinbarung haben sich die Mistryl verpflichtet, uns von LebReen nach Nal Hutta zu bringen, das heißt konkret: mich, meine Kollegin und unsere Fracht.« Ihre kunstvoll gearbeiteten Armbänder schlugen klirrend gegen den Datenblock. »Für eine Gesamtsumme von zwanzigtausend, darin enthalten ein Vorschuss von fünftausend. Der Vertrag ist nichtig, wenn in irgendeiner Weise das ehemalige Imperium davon profitiert.«
»Die Mistryl verschleppen niemanden in die Sklaverei«, stieß Dune hervor.
Ghitsa warf Dune einen verächtlichen Blick zu, bevor sie sich wieder Shada zuwandte. »Natürlich machen Sie sich nicht des Sklavenhandels schuldig. Die Sklaverei ist laut Senatsbeschluss 54.325 der Neuen Republik illegal.« Sie hantierte geschickt mit dem Datenblock. »Das ist mein Vertrag mit Brinshak, dem Künstleragenten der Twileks. Er vermittelt Durga dem Hutt die Dienste einer Twilek-Tanzgruppe. Durga wird den Tänzerinnen ein Honorar zahlen.«
Shada musterte Ghitsa von Kopf bis Fuß. Nicht dass eine gründliche Musterung der kleinwüchsigen Betrügerin etwas wesentlich Neues zu Tage gefördert hätte. »Das wird er ganz sicher tun«, sagte die Mistryl, doch ihr Tonfall verriet unmissverständlich, dass sie nicht daran glaubte.
Ghitsa reichte ihr den Datenblock. »Das Honorar ist sogar ausgesprochen großzügig. Datenseite acht, Absatz zwölf.«
Shada nahm den Datenblock entgegen und las den Passus des Vertrages. Missmutig ging sie das Dokument von Anfang bis Ende durch. Dune verhielt sich ihrer Ausbildung angemessen und verfolgte das Geschehen schweigend und aufmerksam.
Die nächsten Sekunden schienen sich zu einer Ewigkeit zu strecken, bis Shada wieder aufblickte. »Hier steht, dass achtzig Prozent des Honorars der Tänzerinnen an den Shak-Clan zurückfließen.«
»Wie die Twileks ihre internen Entschädigungszahlungen handhaben, soll nicht unsere Sorge sein, Shada«, sagte Ghitsa überheblich. »Und wenn Sie jetzt einen Rückzieher machen, verwirken Sie den Vorschuss, verlieren den Vertrag und müssen eine Strafgebühr von zehntausend entrichten.«
Fen zuckte innerlich zusammen. Das war genau der richtige Ansatz, um die verarmten Mistryl zum Einlenken zu zwingen. Und Ghitsa hatte sich wieder einmal selbst übertroffen, die Vereinbarungen entsprechend auszuhandeln.
Shada reagierte nicht, zumindest nicht erkennbar. Ihre jüngere Partnerin hatte sich jedoch nicht so gut in der Gewalt. »Shada, an so etwas dürfen wir uns nicht beteiligen«, drängte Dune leise. »Nicht mit gutem Gewissen.«
»Gewissen?«, fragte Ghitsa.
Diese Gelegenheit konnte Fen nicht ungenutzt verstreichen lassen. »Du kannst diesen Begriff im Wörterbuch des Datenblocks nachschlagen, Ghitsa.«
Sie machte eine wegwerfende Bewegung mit der schmuckbeladenen Hand. »Das ist nicht nötig, Fen. Ich bin flüchtig mit dem kostspieligen Phänomen namens Gewissen vertraut. Bevor dieses Gespräch in die Gefilde der Ethik abgleitet, möchte ich darauf hinweisen, dass unsere Untergebenen nicht versuchen sollten, eine Vereinbarung neu zu verhandeln, die von ihren Vorgesetzten getroffen wurde.«
»Der Vertrag scheint in jeder Hinsicht legal zu sein.« Shada gab Ghitsa den Datenblock zurück. »Aber natürlich ist uns allen bewusst, dass der Schein trügen kann. Also werde ich mich zunächst mit Brinshak und den angeblichen Tänzerinnen unterhalten. Falls ich irgendein Anzeichen von Nötigung entdecke, ist das Geschäft geplatzt. Punkt.«
Shada bedachte Ghitsa mit einem Lächeln, von dem ihre Augen völlig unberührt blieben. »Ich denke, ich könnte auch damit drohen, Ihre Aktivitäten jeder Polizeibehörde zu melden, die Sie kennen - und ein paar weiteren, von denen Sie noch nie gehört haben. Aber damit will ich mich nicht aufhalten. Ich erwähne das nur, damit Ihnen bewusst ist, dass wir Sie in Schwierigkeiten bringen können. In ernsthafte Schwierigkeiten.«
Sie blickte beide Frauen der Reihe nach an, als wollte sie sehen, ob sie es wagten, Einwände zu erheben. »Und wenn die Angelegenheit sauber ist, zahlen Sie nicht zwanzigtausend, sondern zweiunddreißigtausend«, fügte sie hinzu. »Oder Sie ziehen sich sofort aus dem Geschäft zurück, und wir annullieren den Vertrag. Die Entscheidung überlasse ich Ihnen.«
»Kein Problem«, sagte Ghitsa
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