Kampf um die neue Republik
seinem Namen alle Ehre, als er sich in einen kurzen und grellen Regen aus weißen, gelben und roten Funken auflöste.
Einen Moment lang saßen alle schweigend da. »Nun«, sagte Shada schließlich mit gewohnt ruhiger Stimme. »Das scheint es gewesen zu sein. Gut gemacht, alle beide.«
»Aber die Flugmanöver waren auch nicht ohne«, räumte Fen ein und schnappte nach Luft. Sie fragte sich, was sie so sehr außer Atem gebracht hatte. »Obwohl ich es natürlich genauso geschafft hätte, und zwar ohne den Heckschild einzubüßen.«
Zu Fens Überraschung lachte Shada. »Fen, du bist mit Abstand die arroganteste Pilotin der ganzen Galaxis. Schaust du mal nach, ob der Computer das Schiff identifizieren konnte, bevor wir es ins Jenseits katapultiert haben?«
»Einen Moment«, sagte Fen und konsultierte den Computer. Ein Name erschien auf dem Bildschirm. »Überraschung!«, verkündete sie mit widerwilligem Unterton. »Es war die Indenture.«
»Die Mistryl bewegen sich nicht in den erlauchten Kreisen, mit denen wir so gut vertraut sind, Fen«, tadelte Ghitsa, die allmählich ihre gewohnte Selbstsicherheit zurückgewann.
»Und Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sehr uns diese Tatsache beruhigt«, gab Shada zurück. »Fen?«
»Dieses Schiff hatte mehr Namen und ID-Kodes als ein Gamorreaner Pickel besitzt«, sagte sie. »Nach meinem letzten Informationsstand war es als Salvation im Auftrag der Karazaks unterwegs.«
»Die Fi respray-Klasse wird hauptsächlich von Polizeieinheiten benutzt«, fügte Ghitsa hinzu. »Ich kann mir vorstellen, dass Krassis Trelix großen Gefallen an der Ironie fand, mit diesem Schiffstyp Sklavenhandel zu betreiben.«
»Und Krassis Trelix ist wer?« Shada deutete auf die immer noch glühende Staubwolke. »Entschuldigung - war wer?«
»Der logistische Koordinator der Karazaks«, erklärte Ghitsa. »Eine sehr unangenehme Person, selbst für einen Schmuggler.«
»Dann hat es ja den Richtigen getroffen«, fügte Fen hinzu. Shada nickte verständnisvoll und vielleicht auch ein wenig befriedigt, dachte Fen.
»Dune, ruf die neuen Koordinaten auf«, sagte Shada. »Unser nächstes Ziel: Nal Hutta.«
Fen spülte sich die Anspannung des Kampfes vom Körper. Das Wasser war nach dem Recycling abgestanden, und die sparsame Dusche war eher eine rituelle Waschung. Sie lehnte sich mit dem Kopf gegen die Wand und atmete tief durch.
Die Konfrontation mit der Karazak-Sklavenhändlergilde war nicht völlig unerwartet gekommen. Sie hatten Glück gehabt, aber in anderer Hinsicht war es eine Katastrophe gewesen. Fen konnte sich nichts vorwerfen; sie hatte ihr Bestes gegeben. Jetzt lag es an Ghitsa, sie aus der drohenden Klemme herauszubringen.
Sie schlüpfte in einen anderen zerlumpten Overall und zog einen Kamm durch ihr nasses Haar. Sie striegelte es nach hinten, bis ihr Kopf Ähnlichkeit mit dem einer ersäuften Wompratte hatte, wie Jett es immer formuliert hatte. Nachdem sie bereits mit fünfzehn Jahren Mos Eisley mehrere Besuche abgestattet hatte, war ihr bewusst, dass Wasser ein knapper Grundstoff sein konnte. Ihr Adoptivvater hatte schallend gelacht, bis ihm die Tränen über das rote Gesicht liefen, als sie ihm erklärt hatte, dass in den Wüsten von Tatooine Wasser viel zu kostbar war, um darin irgendwelche Nagetiere zu ertränken. Erst viel später hatte sie begriffen, dass er genau darauf angespielt hatte. Schnell unterdrückte sie das Grinsen, das ihre Lippen auseinander ziehen wollte.
Am Eingang zur Kabine blieb sie kurz stehen und verschaffte sich einen Überblick. Dune saß rittlings auf einem Stuhl und sah Ghitsa zu, die etwas weiter hinten Platz genommen hatte und penibel eine neue Schicht Nagellack auftrug. Der allgegenwärtige Holobildschirm summte leise im Hintergrund.
Fen ging zum Computerterminal hinüber. Während Dune abgelenkt war und Shada sich um die Schilde kümmerte, ergab sich nun die günstige Gelegenheit, eine bestimmte Aufgabe zu erledigen, die noch auf Fens Liste stand.
Bei den ersten achtzehn Versuchen hatte Shada sie jedes Mal erwischt, obwohl Fen dem Anschein nach mit Kampfsimulationen beschäftigt gewesen war. Shada hatte möglicherweise einen Verdacht, aber wie jede Frau in diesem Schiff wusste, war es ein galaxisweiter Unterschied, ob man etwas tat oder ob man dabei ertappt wurde.
Ghitsa trug sorgfältig einen knallroten Streifen auf, der das bisherige Rosa ihrer Fingernägel ersetzen sollte. Dune sah ihr mit einer Mischung aus Faszination und Misstrauen zu.
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