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Kampf um die neue Republik

Kampf um die neue Republik

Titel: Kampf um die neue Republik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter & Carey Schweighofer
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was lediglich Verdrehungen der Wahrheit waren. Sie wusste nur, dass Ghitsa versuchte, die junge Mistryl zu reizen, bis sie den Siedepunkt erreichte. Und dass es ihr vielleicht sogar gelingen würde.
    »Trotz Ihrer überschwänglichen Beteuerungen, dass Sie nur Ihr verzweifeltes Volk retten wollen«, fuhr Ghitsa fort, »liefern Sie die Twileks der Unterdrückung und dem Tod aus, genauso unbeirrbar wie die Karazak-Sklavenhändler.«
    Betont langsam erhob sich Dune von ihrem Stuhl und ging zum Tisch hinüber, während ihr Gesicht völlig ruhig blieb. Fen legte die Hand an den Griff des Blasters, doch Dune unternahm nichts gegen ihre Partnerin. Sie stand lediglich wie eine drohende Gewitterwolke über ihr.
    »Im Vertrag heißt es, dass sie bezahlt werden«, stieß Dune hervor. »Sie sagten, es seien keine Sklaven. Sie haben die Mistryl belogen.«
    Ghitsa blickte zu Dune auf. »Ich habe nicht gelogen. Die Tänzerinnen bekommen ihr Honorar. Und dann müssen sie bezahlen - für Kostüme, Kost und Logis, für alle Ausgaben. Irgendwann haben sie vielleicht genügend angespart, um sich aus ihrem Vertrag freizukaufen. Doch da die Sterblichkeitsrate der Twileks bei ungefähr siebzig Prozent liegt, hält Durga inzwischen eine zusätzliche Summe zurück, um die Kosten für ein Bestattungsgewand zu decken.«
    »Shada hat mit Brinshak gesprochen«, zischte Dune. »Sie hat alle Twileks gefragt, ob sie freiwillig dabei sind.«
    Ghitsa streckte beide Hände aus, um ihre Arbeit zu bewundern. »Auf gewisse Weise gehen die Tänzerinnen wirklich aus freien Stücken. Sie wissen, dass zwangsläufig einige Twileks in Thronsälen der Hutts enden werden. Das ist der Preis, den sie für ihren Mangel an Macht bezahlen. Ein Handelsagent der Hutts sorgt dafür, dass der Twilek-Clan entschädigt wird. Die Alternative wäre, dass die Karazaks wahllos ihre Enklaven überfallen und sich Sklaven beschaffen.«
    Dune verzog die Lippen. »Ich habe davon gehört, dass die Twileks ein paar ihrer Artgenossen verkaufen, um den Frieden für die Gemeinschaft zu sichern«, räumte sie widerstrebend ein. »Aber Sie stellen es so dar, dass Ihr selbstloser Einsatz die Karazaks davon abhält, Ryloth zu plündern.«
    »Unser selbstloser Einsatz, Dune. Vergessen Sie nicht, dass wir diese Aktion gemeinsam durchführen.« Ghitsa pustete auf ihre tadellos lackierten Nägel. »Ich habe Durga geraten, diese Route zu nehmen, weil sie kostengünstiger ist als ein Vertrag, mit den Karazaks. Die Sklavenhändlergilde ist teuer, und ihre Sklaven sind meist von schlechter Qualität.« Sie schraubte das Fläschchen mit dem Nagellack zu. »Ich sehe es so, dass die Hutts die Moral der Mistryl für zweiunddreißigtausend gekauft haben. Die Karazaks hätten mindestens fünfundvierzig verlangt. Aber sie sind auch nicht so verzweifelt wie die Mistryl.«
    Fen zuckte bei dieser Attacke zusammen. Ghitsa verstand sich perfekt auf die Sprache des Kommerzes und verkörperte die humanoide Variante der abstoßenden Hutt-Exzesse.
    Und ihr Plan war aufgegangen - fast zu reibungslos. Dune stand über ihr, mit gerötetem Gesicht, während die erduldeten Sticheleien und Beleidigungen in ihr hochkochten und jeden Moment zu explodieren drohten. Sie rührte sich - vielleicht, um nach einer Waffe zu greifen oder um Ghitsa zu packen und sie quer durch die Kabine zu schleudern.
    »Dune, in diente«, kam ein leiser Befehl von der Tür.
    Fen schrak zusammen. Ghitsa zuckte nicht einmal. »Hallo, Shada«, zirpte die Betrügerin mit Unschuldsmiene. »Wie lange stehen Sie schon da?«
    »Lange genug«, sagte Shada, ohne Dune aus den Augen zu lassen. »In diente.«
    Dune atmete vorsichtig ein. Dann wandte sie sich wortlos von Ghitsa ab und verließ die Kabine.
    Shada musterte Fen und Ghitsa mit ausdruckslosem Gesicht. »Morgen um ein Uhr verlassen wir den Hyperraum«, sagte sie und folgte Dune nach draußen in den Korridor.
    Ghitsa brach das anschließende lange Schweigen. Mit untypischem Selbstzweifel fragte sie: »Meinst du, dass ich zu weit gegangen bin?«
    »Schwer zu sagen«, antwortete Fen, deren Mund plötzlich ausgetrocknet war. »Wenn wir diese Sache überleben, nein. Wenn sie uns im Schlaf die Kehlen aufschlitzen, würde ich sagen, ja, es sieht ganz danach aus.« Sie zögerte und überlegte sich genau, was sie als Nächstes sagte. »Du hast ein paar sehr verwerfliche Ansichten geäußert. Wie viel davon ist wahr?«
    Sie verzog das Gesicht. »Einiges. Zu viel.«
    Fen beobachtete, wie die kleine Gaunerin

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