Kampf um Thardos (German Edition)
Richtung Drillingsturm abbogen, wurden sie plötzlich ins Kreuzfeuer genommen. Völlig unerwartet peitschten grelle Lichtsalven aus einer Häuserreihe auf und verwandelten das Straßenpflaster in einen Glutofen aus solarer Energie. Sheree ging in die Hocke und erwiderte das Feuer mit dem Plasmastrahl.
Im nächsten Augenblick wurde die Nacht zum Tag, als Dutzende von Strahlenlanzen über die Straße flitzten und in Asphalt und Hausmauern eindrangen, alles schmolzen und auseinanderfetzten.
Das farbige Blitzgewitter schien überall zu sein. Lance fragte sich, warum er von den Strahlen noch nicht durchsiebt worden war. Er zog den Abzug durch und bestrich das Vorfeld mit vernichtender Plasmaenergie. Ein komplettes Stockwerk, von dem feindlicher Beschuss ausging, verging unter dem Ansturm siedender Energien, und automatisch rückten die oberen Etagen nach und ließen einen ganzen Häuserblock in sich zusammenstürzen.
Lance ließ das Magazin aus dem Schaft schnellen und rammte ein neues hinein. Sie befanden sich immer noch an der Hauswand, und ihre einzige Deckung war die Tarnung ihrer Anzüge. Lance schaute zur anderen Straßenseite hinüber, wo sich Shaw mit den anderen beiden befand. Der Colonel deutete nach vorne, und gleichzeitig kam seine Stimme durch den Kopfhörer bei Lance an.
»Drocus Kamai!«
Lance sah in die angegebene Richtung. Gut ein Dutzend der Pflanzenwesen rannte in uniformierter Menschengestalt in etwa fünfzig Metern Entfernung über die Straße. Einige nutzten die Deckung der Häuser aus und arbeiteten sich in beängstigendem Tempo auf die PRIME -Agenten zu.
»Da sind sie«, sagte Lance.
»Ich sehe sie«, bestätigte Sheree. »Mehr Energie auf die Waffen, sonst werden unsere Schüsse absorbiert.«
»Ich habe eine bessere Idee.« Lance senkte den Lauf des Sturmgewehrs. »Nehmen wir die Granaten.«
»Verdammt!«, keuchte Sheree. Schließlich nickte sie und gab die Mitteilung an Shaw weiter.
In diesem Augenblick ertönte ein Rauschen, das ihnen auf unheimliche Weise bekannt vorkam. Nur wenige Augenblicke später jagte ein Paraboljäger durch die Straßenschlucht und donnerte mit fauchenden Triebwerken über die Köpfe der PRIME -Soldaten hinweg.
»Die haben Luftunterschützung!«, rief Jackson.
»Der wird wieder zurückkommen.« Lance’ Befürchtung bewahrheitete sich umgehend. Der Jäger gewann rasch an Höhe, zog eine Schleife und setzte im Sturzflug auf die Straße an.
»Um den kümmern wir uns!«, sagte Shaw.
Lance legte das Shark auf dem Boden ab und griff in die Gürtelschnallen. Er wog die beiden diamantförmigen, apfelgroßen Kristallgranaten in den Händen und nickte grimmig. »Gebt mir Feuerschutz!«
Sheree und Jackson hoben gleichzeitig ihre Waffen und jagten eine todbringende Salve in die heranrückenden Drocus Kamai. Die Strahlen fanden ihre Ziele und töteten, was sich ihnen in den Weg stellte. Lance rollte über die Schulter, kam auf der Straßenmitte hoch und schärfte die Granaten mit einem Daumenschnippen. Die kristallinen Strukturen glommen schwach rötlich auf.
Gerade als Lance werfen wollte, eröffneten die Drocus Kamai das Feuer. Solares Feuer fegte auf ihn zu und zwang ihn zurückzuweichen. Dank seiner Anzugtarnung war es den Pflanzenwesen anscheinend nicht möglich, ihn genau zu lokalisieren, sodass ihre Schüsse ungezielt an ihm vorbeirauschten. Einen Augenblick darauf hämmerten die Bordkanonen des Jägers von hinten auf ihn ein. Lance warf sich nach vorn auf den Boden, noch immer die Granaten in beiden Händen haltend. Die Strahlensalve peitschte links und rechts neben ihm vorbei und verwandelte den Asphalt in kochenden, flüssigen Teer. Lance rollte sich auf den Rücken und sah den Jäger über sich hinwegsausen.
Shaw, Swan und Clayton hatten auf das Schiff angelegt und schossen gleichzeitig. Drei Plasmastöße flitzten zum Himmel hinauf und schlugen zur selben Zeit in einem Punkt im Heck der Maschine ein. Nur einen Lidschlag später stand ein Feuerball am Himmel, der in einem pulsierenden Funkenregen auseinanderstob und seine Einzelteile über den Stadtbezirk verteilte.
Lance rollte rückwärts über die Schulter, wirbelte herum und schleuderte die Granaten auf die gefährlich nahe gekommenen Drocus Kamai. Erneut warf er sich zu Boden und presste sich ganz dicht auf den Asphalt.
Noch in der Luft zündeten die Granaten. Mit einem dumpfen Knall zerstrahlten sie und sandten gleißende Ringe blutroten Lichts aus. In konzentrischen Kreisen pflanzten sich die
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