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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Wellen fort und rissen alles mit sich, was sie berührten. Die Drocus Kamai blieben von dem Effekt nicht verschont. Schreiend verwandelten sie sich in lebende Flammensäulen, sobald sie vom Licht erfasst wurden. Und als die Wellen von Hauswänden reflektiert wurden und mit nachfolgenden Kreisen zusammenstießen, explodierten sie und alles, was sie vorher berührt hatten.
    Der ohrenbetäubende Knall der Detonationen zerrte an den Trommelfellen. Ein Hitzeschwall fegte über die Straße hinweg und sengte über Lance’ Rücken. Er spürte förmlich, wie ihm ein Teil der Uniform weggerissen wurde, und in diesem Moment wünschte er sich, noch seinen Schirmfeldgenerator bei sich zu haben. Der Höllenglut folgte eine Druckwelle, die den Boden erschütterte und stellenweise tiefe Klüfte in die Straßendecke riss.
    Lance merkte, wie der Boden neben ihm nachgab. Er wollte sich zur anderen Seite wegrollen und stürzte in die Tiefe.
        
     

19. Kapitel
     
    Nur wenige Augenblicke nach dem Eintreffen der drei Zerstörer machte das Bild des schillernden Planeten Thardos dem Gesicht von Konteradmiral Dillinger Platz.
    Captain Coventry seufzte. Gemäß ihrem letzten Befehl war sie mit den drei verbleibenden PRIME -Schiffen in den Orbit der fremden Welt gesprungen, um hier die Ankunft der Zweiten Flotte abzuwarten. Sie hatte nicht so schnell mit ihrem Erscheinen gerechnet, doch auf der anderen Seite war sie auch froh darüber. Mit ihrem Eintreffen im Orbit waren sie sofort von feindlichen Scannern erfasst worden. Nur drei Zerstörer wären ein gefundenes Fressen für einen Flottenverband der Morener gewesen.
    Dillingers Gesicht bereitete Coventry jedoch auch Sorgen. Sein Eintreffen im Thardos-System bedeutete das Ende aller Aktionen für PRIME . Eine Tatsache, mit der sie sich nicht anfreunden konnte. Abgesehen davon, dass noch immer ihre Leute auf dem Planeten waren, hatte PRIME sämtliche Vorarbeit geleistet und einen hohen Preis für ihre Fortschritte gezahlt. Sie hatten einfach ein Recht darauf, bis zum bitteren Ende dabeizubleiben.
    »Captain Coventry«, sagte Dillinger in mürrischem Tonfall, »um null-siebenhundert Standardzeit übernehme ich das Kommando über den Einsatzort Thardos. Überspielen Sie sämtliche Daten in unsere Datenbanken. Danach werden die Intruder und die beschädigte Prime Star zum PRIME -Hauptquartier zurückkehren.«
    »Wir haben kein Hauptquartier mehr, Sir«, erinnerte ihn Coventry in Anspielung auf die vernichtete Sternenfestung.
    »Unterbrechen Sie mich nicht, Captain! Sie werden zur Werft zurückkehren, wo die neue Sternenfestung bereits kurz vor ihrer Fertigstellung steht. Die Renegade wird neue Einsatzkoordinaten für eine Mission im Deneb-Sektor erhalten. Damit sind Ihre Aufgaben hier beendet.«
    Marina Coventry sog scharf die Luft ein. Sie spürte Dutzende von Blicken ihrer Leute auf sich ruhen. Niemand war besonders glücklich über die neuen Befehle. Coventry glaubte, ihren Leuten etwas schuldig zu sein. So konnte, so würde es nicht enden.
    Zum Teufel mit Disziplinarmaßnahmen oder einem Kriegsgerichtsverfahren!
    Shaw und Parr waren noch dort unten auf Thardos, und dank ihres gefälschten Logbucheintrags konnte niemand für ihr weiteres Vorgehen auf dem Planeten zur Verantwortung gezogen werden. Für einen kurzen Moment verschwamm das Bild auf dem Hauptschirm und wich einem Ausschnitt der Planetenoberfläche. Doch eine Sekunde darauf war wieder Admiral Dillinger zu sehen. Im Hintergrund hielt sich eine goldene, fußballgroße Kugel auf, die frei schwebend in der Luft hing. Coventry erkannte sofort, um was es sich dabei handelte – einen Te Ador!
    Sie waren keine Menschen mehr, auch keine Roboter. Manche bezeichneten sie als Cyborgs, doch auch das mochten sie nicht mehr sein. Niemand konnte den biologisch-technologischen Eingriff nachvollziehen, dem sich in ferner Vergangenheit einige Freiwillige unterzogen hatten. Es ging dabei um ein Experiment, durch das bewiesen werden sollte, dass das menschliche Gehirn ohne den Körper weiterexistieren konnte. Hunderte fanden den Tod, und für die wenigen Überlebenden konstruierte man die goldenen Kugeln, die sich mithilfe von Prallfeldern in der Luft hielten und fortbewegten.
    Sie sahen nicht wirklich, fühlten und hörten nichts. Durch die Trennung ihres Körpers verloren sie auch sämtliche menschliche Sinne. Doch im Laufe der Zeit entwickelten sie übernatürliche Fähigkeiten. Sie erkannten und erfuhren ihre Umwelt durch ihre Gedanken; sie

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