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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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nach vorn, wo gerade Captain Nolan im Begriff stand, sich an ihrem Platz einzufinden. »Wir reden an Bord meines Schiffes weiter, Calhern. Die Vorstellung beginnt.«
    Captain Nolan kam in Begleitung des Hauptsteuermanns der Sternenfestung, Lieutenant LeDuc. Während Lance sich noch wunderte, warum niemand der Anwesenden beim Erscheinen der Oberkommandierenden aufstand, hatten die Flaggoffiziere ihre vorbestimmten Plätze am Kopf des Ovals eingenommen.
    Es wurde schlagartig still im Konferenzsaal, nachdem Captain Maxine Nolan sich gesetzt hatte. Lance glaubte, den Herzschlag eines jeden im Raum hören zu können. Alle richteten ihre Blicke erwartungsvoll auf den Captain der Gaia . Anscheinend wusste jeder der Anwesenden von dem bevorstehenden Einsatz, doch keiner hatte eine Ahnung, worum es dabei überhaupt ging.
    Lance vermutete, dass es galt, irgendeine Revolution auf den Randwelten niederzuschlagen oder eine Geiselnahme zu beenden. Für diese Art von Aufgaben setzte man Spezialisten wie PRIME oftmals ein.
    Nolan erhob sich abrupt, sortierte noch im Stehen einige Datenfolien. Dann nickte sie ihrem Adjutanten zu. Augenblicklich regulierte ein Dimmer die Lichtverhältnisse im Saal. Es wurde merklich dunkler, sodass Lance die anderen nur noch als schattenhafte Silhouetten ohne Gesichter ausmachen konnte. Der Raum war in einen bläulichen Schimmer getaucht. Ein Holoprojektor ließ mitten über dem ovalen Tisch eine Sternenkarte entstehen. Hinter Captain Nolan flammte ein überdimensionaler Bildschirm auf, auf dem ein Planet zu sehen war. Nicht weit davon entfernt schimmerte ein blauer Stern. Nolan räusperte sich. Das Licht des Hologramms spiegelte sich blau auf ihrem Gesicht wider, und Lance hatte den Eindruck, als wäre sie um Jahre gealtert. Dort, wo am Vortag noch keine gewesen waren, entdeckte er Sorgenfalten.
    »Ladys und Gentlemen, halten wir uns nicht lange mit Floskeln auf. Trotzdem wünsche ich Ihnen zunächst einmal einen guten Morgen.« Ihr Blick machte die Runde. »Vor zwei Wochen erreichte ein Notrufsignal unseren Außenposten auf Algol III. Es handelte sich dabei um einen lichtschnellen, elektromagnetischen Impuls in einer uns unbekannten Sprachcodierung. Nachdem die Techniker von Algol III in der Lage waren, den Code zu entschlüsseln und den Ausgangsort des Signals zu lokalisieren, informierte man die Basis der Raumstreitkräfte auf Algol III. Die Nachricht war knapp und lautete übersetzt in etwa …«
    Nolan blickte auf eine Datenfolie und las den Text ab. »Wer immer das empfängt, bitte helft uns. Wir werden angegriffen!«
    Der Captain machte eine Pause. Ein Raunen ging durch die Menge, und jeder dachte wohl im Moment an das Gleiche, was auch Lance durch den Kopf ging: Extraterrestrier. Aliens!
    Im Laufe der menschlichen Raumfahrt war es bisher noch keinem Prospektorenschiff gelungen, außerirdisches Leben zu entdecken. Zwar hatte man die vermessene Idee, allein im Universum zu sein, trotz allem aufgegeben, doch es hatte niemals Kontakte oder Spuren zu Außenweltlern gegeben. Daher nahm sich der Sternenverband das Recht heraus, jeden geeigneten Planeten zu annektieren und zu kolonialisieren. Die Vorstellung, dass es da draußen doch noch anderes intelligentes Leben gab, das Hilfe brauchte, war faszinierend. Nicht nur für Lance Calhern. Die Aufgabe bei PRIME schien interessanter zu werden, als er sich ausgemalt hatte.
    Captain Nolan fuhr fort. »Der auf Algol III stationierte Zerstörer Sword brach zu einer Rettungsmission auf, für den Fall, dass es noch etwas zu retten gab, denn nach Berechnungen der Navigatoren kam das Notrufsignal von einem Stern, der in unseren Karten nur eine belanglose Ziffernkombination als Namen hat. Dieser Stern ist fünfhundert Lichtjahre von Algol entfernt, mit anderen Worten, das Notrufsignal hat fünfhundert Jahre gebraucht, um von uns aufgefangen zu werden. Eine lange Zeitspanne für eine Rettungsmission. In der festen Überzeugung, zu einer sinnlosen Aktion aufgebrochen zu sein, erreichte die Sword das unerforschte Sonnensystem und stellte von dort aus neue Berechnungen über den Ursprung des Signals an. Es kam vom fünften Planeten, einer erdähnlichen Welt mit dem fünffachen Durchmesser von Terra. Der Captain der Sword ließ sein Schiff in einen Orbit um den Planeten schwenken. Seine letzte Amtshandlung, wie sich nur kurze Zeit darauf zeigte.
    Der Hyperfunkkontakt zur Sword brach abrupt ab. Die letzten Worte des Steuermanns sprachen von einem

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