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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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keine Vertrautheit mehr zwischen ihnen, keine Liebe. Die Flamme war irgendwo auf der Strecke der vergangenen zwanzig Jahre erloschen.
    Ihre Lippen lösten sich voneinander, und eine Weile starrten sie sich nur nachdenklich in die Augen. Schließlich löste Lance sich aus ihrer Umarmung, und Laren trat einen Schritt zurück.
    »Es hat sich einiges verändert«, stellte Lance trocken fest.
    Laren zuckte die Achseln und senkte den Blick. »Was hast du erwartet, nach so langer Zeit?«
    Lance Calhern sog die Luft ein. Plötzlich hatte er das Gefühl, dass er hier fehl am Platz war. Unruhig sah er zu den anderen Archalaya, die ihn noch immer musterten.
    Er kannte keinen von ihnen.
    Laren klopfte ihm auf die Schulter. »Wir reden später darüber, wenn alles vorbei ist. Im Moment haben wir einen Auftrag zu erfüllen.«
    »Auftrag?« Lance zog die Brauen hoch.
    Auf ein Zeichen der Kommandantin wurde Lance ein Handstrahler mit Energiezelle übergeben. Als er die Waffe am Gürtel einhakte, stellte er fest, dass er noch immer die rote PRIME -Uniform trug. Er presste die Lippen zusammen und schob den Gedanken an Sheree Parr, der unweigerlich beim Anblick der Uniform aufkeimte, beiseite.
    »Unsere Truppen sind im Begriff, das Sternenschiff anzugreifen, auf dem du gedient hast, die Intruder« , erklärte Laren. »Wenn deine Freunde mit Jerie über einen Teleporter entkommen sind, dann liegt es im Bereich der Wahrscheinlichkeit, dass sie irgendwann auf dieses Schiff zurückkehren. Dort werden wir sie dann empfangen, um endlich das Geheimnis der Thardier zu ergründen.«
    »Thardier«, echote Lance und rieb sich die Schläfen. »Ganz recht. Nach allem, was ich von Jerie gehört habe, glaube ich, dass ihr Volk doch nicht so ganz ausgestorben ist, wie man uns die letzten fünfhundert Jahre weismachen wollte.«
    Laren gab Befehle an die umstehenden Leute. Ihre Hand näherte sich dem Auslöser des Teleporters an ihrem Gürtel.
    Sie schaute Lance auffordernd an. Für einen flüchtigen Moment holte ihn die Vergangenheit ein, und er spürte eine alte Vertrautheit in Larens Blick, etwas, das er sofort deuten konnte, ohne dass es weiterer Worte bedurfte. Doch der Augenblick ging so schnell vorüber, wie er gekommen war. Schlagartig wurde ihm klar, dass er hier Fremden gegenüberstand. Er bemerkte, wie seine Calhern-Identität die Oberhand gewann. Laren war nicht mehr die Laren, die er früher gekannt hatte. All die Archalaya in diesem Zimmer waren unbekannte Frauen und Männer, keine Leute aus seiner ehemaligen Einheit. Aber bevor er sich weitere Gedanken darüber machen konnte, nickte er Laren zu und legte ebenfalls eine Hand auf den Sensor des Teleportgerätes.
    »Unser Sieg beginnt jetzt!«, sagte Laren feierlich und berührte den Auslöser. Zusammen mit den anderen Archalaya verschwand sie spurlos.
    »Oder unser Ende«, fügte Lance leise hinzu und folgte den Leuten nur eine Sekunde später.
    * * *
     
    Das Gellen der Sirenen schnürte für mehrere Sekunden den Mitgliedern der Brückenbesatzung die Kehlen zu. Eindringlingsalarm! Ein Albtraum wurde wahr. Niemand war für etliche überlebenswichtige Sekunden in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Marina Coventry starrte ausdruckslos auf den Hauptschirm, der noch immer den sich nähernden kamaianischen Schlachtkreuzer zeigte. Doch sie nahm das Feindschiff gar nicht wahr. Sie fühlte sich leer, ausgelaugt, zu keinem Gedanken fähig. Alles, was sie hörte, waren die schrillen Alarmsirenen. Doch mit einem Mal siegten Disziplin und jahrelange Konditionierung durch die Hypnoseinduktion. Coventry war die Erste der Brückencrew, die wieder zur Besinnung kam. Ihr starrer Blick klärte sich, kehrte in die Realität zurück und nahm einen konzentrierten, berechnenden Ausdruck an. Im Geist ging sie in aller Eile die Bestimmungen des Flottenkommandos für den Sicherheitsalarm und alle ihr zur Verfügung stehenden Optionen durch. Dann traf sie ihre Entscheidungen.
    »Mr. Joiner, hart Backbord!« Im selben Moment klatschte sie ihre flache Hand auf den Armlehnensensor, um das Interkom zu aktivieren. »Achtung, Sicherheitsdienst! Sofort vier Mann auf die Brücke!«
    Joiner löste sich aus seiner Starre und kam dem Befehl nach. Die Intruder kippte nach Backbord. Die Bewegung war nur virtuell über die Sensoren bestimmbar, die Trägheitskompensatoren verhinderten, dass jemand der Besatzung etwas davon spürte.
    »Feuerleitkontrolle bereithalten!«, rief Coventry.
    »Bereit!«
    »Ionenlaser und

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