Kampf um Thardos (German Edition)
Energieausstrahlung zu sehen. Nur einen Moment darauf ging ein Beben durch die Intruder , und der Hauptschirm nahm wieder seine Tätigkeit auf. Coventry drehte den Kopf. Überall auf dem Schirm waren tanzende Fackeln und Lichtpunkte zu sehen, die wie kleine Sterne um die unzähligen Trümmerstücke des feindlichen Schlachtschiffes tanzten. Die Explosion hing noch im All, und die Restenergie und -strahlung würde noch einige Stunden bestehen bleiben. Nur die Trümmer stoben in Sekundenschnelle auseinander und verteilten sich auf die Umlaufbahnen um die Sonne dieses Systems.
Joiner hämmerte mit einer Faust auf das Instrumentenpult. »Verdammt, Captain, das war das irrste Angriffsmanöver, das ich je erlebt habe. Ich werde Sie für einen Eintrag an der Akademie vorschlagen, ganz gleich, wie das hier ausgeht!«
Marina Coventry atmete tief durch und schloss für einen winzigen Augenblick die Lider. Doch die Gefahr war längst noch nicht gebannt. »Wenn Sie wieder auf dem Teppich sind, Mr. Joiner, leiten sie ein Wendemanöver ein und bringen uns auf Orbitalkurs zurück nach Asmodis.«
Noch während Joiner die Maschinen stoppte und das Raumschiff auf den neuen Kurs brachte, geschah das, was sie alle befürchtet hatten. Als hätten sie es geahnt, dass die Besatzung in diesem Moment eine kleine Verschnaufpause gebrauchen konnte, starteten die Archalaya ihr Vorgehen mit perfektem Timing. Ohne Vorwarnung materialisierte sich eine Handvoll der gegnerischen Krieger an verschiedenen Punkten auf der Brücke. Sie waren zu sechst, doch bevor einer von ihnen auch nur das Feuer eröffnen oder jemanden mit der Waffe bedrohen konnte, reagierten die vier Sicherheitsoffiziere, die in stummer Konzentration nur auf diesen einen Augenblick gewartet hatten. Violette Plasmaströme jagten über die Brücke und zerstrahlten die Eindringlinge auf der Stelle. Nicht einmal die Schutzschirme halfen ihnen gegen die gebündelten Energien.
Coventry fuhr erschrocken herum und zog die Laserpistole aus dem Holster. Die Plasmalanzen hatten nur noch sechs Häufchen Asche übrig gelassen.
»Gute Arbeit, meine Herren!« Sie nickte den Sicherheitsleuten zu. »Lieutenant Gore, ich brauche Schadensberichte von sämtlichen Abteilungen und Zustandsmeldungen hinsichtlich der Eindringlinge.«
Gore rückte sich in ihrem Stuhl zurecht und rief die gewünschten Daten über die Steuertastatur ab. Die Realität holte die Brückencrew ein, denn es stand nicht besonders gut um die Intruder . Sämtliche Schutzschirme waren ausgefallen und konnten nicht mehr generiert werden. Das Schiff hatte bei der Explosion des zweiten Schlachtraumers der Drocus Kamai leichte Schäden an der Außenhülle davongetragen. Zudem war eines der Haupttriebwerke defekt, und die Energiesysteme der Ionenkanonen sowie der Energiewerfer waren durch den Dauerbeschuss restlos erschöpft. Die Archalaya hielten sämtliche Hangardecks besetzt und unter Kontrolle. Es war ihnen zwar nicht gelungen, das Maschinendeck oder die Waffenkammern einzunehmen, doch diese Decks waren an Bord heftig umkämpft. Durch die Energiegefechte innerhalb des Schiffes waren überdies wichtige Einheiten, wie das Lebenserhaltungssystem und die Energieversorgung, in Gefahr. Explosionen auf allen Decks, ausgelöst durch Laser- und Strahlenbeschuss, zerstörten die Innenräume der Intruder . Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis alle Systeme zusammenbrachen oder die ersten Schäden von innen die Außenhaut des Schiffes auseinanderrissen und damit das Vakuum des Raumes einluden, an Bord zu kommen.
»Zwei weitere Einheiten Archalaya sind an Bord materialisiert«, berichtete Lieutenant Gore. »Wir sind ihnen zwar zahlenmäßig überlegen, aber ihre Kampfstrategie stützt sich ausschließlich auf ihr Teleportsystem. Anscheinend lassen sie sich erst gar nicht in lange Gefechte verwickeln, sondern teleportieren hin und her, um unsere Leute damit auf Trab zu halten.«
Coventry fluchte.
Sie senkte den Lauf der Pistole und ließ ihre Schultern hängen. Das also war das Ende. Doch sie würde sich nicht kampflos ergeben. Es wurde Zeit, die Selbstvernichtungssequenz einzuleiten. Das Schiff durfte auf keinen Fall in feindliche Hand fallen.
* * *
Kaum dass er an Bord materialisiert war, zog Lance die Strahlenpistole und wandte sich rasch in die beiden möglichen Richtungen auf dem Korridor um. Der Gang war leer. Ungewöhnlich! Er hatte absichtlich andere Koordinaten gewählt, als Laren und ihre Leute. Nach dem Gespräch war er
Weitere Kostenlose Bücher