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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Himmel.
    Ein grelles Weiß stach über den Horizont. Die Kanzelfester verdunkelten sich, Lance kniff trotzdem geblendet die Augen zu. Kurz darauf traf eine immense Druckwelle seinen MSC und die Verfolger und schüttelte sie durch. Zwei der Flugscheiben wurden gegen die Bergmassive gedrückt, eine dritte drehte ab. Nur Lance’ Fluchtgeschwindigkeit verhinderte, dass er ebenfalls zum Spielball der Druckwelle wurde.
    Swan hatte weniger Glück. Er meldete den Ausfall seines Rotors und ging ebenfalls in den Raumflugmodus über.
    Die Angreifer sammelten sich wieder und nahmen die beiden letzten MSC ins Visier, doch bevor einer von ihnen dazu kam, sie unter Feuer zu nehmen, fielen grüne Energiesalven aus dem Orbit und pflückten die Flugscheiben wie Tauben vom Himmel. Lance glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als das Ortungsdisplay eine größere Masse in der Stratosphäre anzeigte.
    »Meine Güte, das ist die Intruder« , sagte Lynn vom Rücksitz mit einem Keuchen in der Stimme. »Sie sind direkt in den Orbit gesprungen. Der Blitz, die Druckwelle, das war eine gravimetrische Schockwelle, ausgelöst durch den Hypersprung.«
    Lance stieß die Luft aus. Ein waghalsiges Manöver von Captain Coventry, aber das einzige, das ihnen den Hintern retten konnte. Die Angreifer fielen wie die Fliegen. Von den zwei Dutzend Flugscheiben waren noch sechs in der Luft. Diese drehten jetzt ab und rasten mit Höchstgeschwindigkeit der Stadt am Horizont entgegen, wo vermutlich jede Sekunde die gravimetrische Schockwelle für eine Katastrophe sorgen würde.
    * * *
     
    Nach der Landung im Hangar der Intruder waren die Überlebenden direkt zur Brücke zitiert worden, um ihren Bericht abzuliefern. Anschließend kehrte der Zerstörer zum Flottenverband zurück, während die Analysten an Bord der Gaia bereits die von Glen Swan übermittelten Daten auswerteten. Die überlebenden Piloten schickte man direkt zur ärztlichen Untersuchung und anschließend in die Freizeit. Für den nächsten Tag war eine Besprechung anberaumt worden.
        
     

4. Kapitel
     
    Das Klirren der Gläser ließ ihn zusammenzucken. Fluchend drehte er sich auf dem Flur um und hielt nach jemandem Ausschau, der ihn bemerkt haben könnte. Alles war ruhig. Lance Calhern atmete erleichtert auf und schlich die letzten paar Meter zum Quartier. Was er vorhatte, wäre ihm an Bord eines Zerstörers der Raumstreitkräfte des Sternenverbandes niemals möglich gewesen, denn die Unteroffiziere besaßen dort keine eigenen Kabinen, sondern mussten sich die Schlafräume mit mehreren Kameraden teilen. Selbst den niedrigsten Offiziersgraden wurden Quartiere jeweils zu zweit zugeteilt.
    Lance grinste. Er war nicht mehr bei den Raumstreitkräften, sondern bei PRIME . Hier lief alles etwas anders. Dennoch schalt er sich für sein Vorhaben einen Narren. Er wäre besser in seinem Quartier geblieben, um sich zu erholen. Stattdessen blieb vor der Tür einer anderen Kabine stehen und vergewisserte sich mit Blick auf das Namensschild, dass er tatsächlich richtig war. Es war ihre Kabine.
    Er straffte sich, zupfte das Shirt zurecht, fuhr sich noch einmal durch die Haare und drückte dann die Ruftaste. Ein leiser, angenehmer Summton ertönte. Es dauerte eine Weile, bis er auf der anderen Seite Geräusche vernahm.
    Momentan werteten Captain Coventrys Experten die Aufnahmen der MSC aus. Sobald sie brauchbare Informationen zusammengestellt hatten, würden die Offiziere zum Briefing gerufen. Hoffentlich nicht vor morgen früh.
    Die Tür der Kabine wurde geöffnet. Lynn O’Hare zog überrascht die Brauen hoch, als sie Lance in Freizeitkleidung mit zwei Sektgläsern und einer Flasche Champagner in der Hand im Gang stehen sah.
    »Hi!« Er grinste und zwinkerte Lynn zu. »Ich habe noch ein Versprechen einzulösen.«
    »Ich wusste nicht, Lieutenant … äh, Lance, dass du das ernst meintest«, stammelte Lynn und errötete leicht.
    »Oh, na ja, du kannst mich hier noch ein bisschen länger stehen lassen oder vielleicht …« Er deutete auf ihren Wohnraum.
    Lynn schürzte die Lippen und nickte leicht. Dann trat sie einen Schritt beiseite und ließ Lance in ihr Quartier.
    Die Kabine war nur unbedeutend kleiner als seine eigene, und die Inneneinrichtung bestand aus dem gleichen Mobiliar, wenn Lynn auch hier und da ein paar individuelle Akzente setzte. Das indirekte Licht war gedimmt und verlieh dem Raum Wärme.
    Lynn schloss die Tür hinter sich, marschierte an Lance vorbei, schlug ihren kimonoähnlichen

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