Kampf um Thardos (German Edition)
fiepte. Er meldete sich.
»Lieutenant Calhern«, ertönte eine ihm unbekannte Stimme. »Melden Sie sich bei der Waffenausgabe in Deck sieben. Anschließend begeben Sie sich mit Ihrem Zug zum Hangardeck drei.«
»Verstanden«, bestätigte Lance.
Er trat aus der Kabine und traf draußen auf dem Korridor mit den Leuten seines Zuges zusammen. Alle befanden sich in voller Kampfmontur, teilweise mit bereits aufgesetzten Helmen. Chief Glen Swan gesellte sich zu Lance.
»Nun geht es los, nicht wahr?«, fragte der Farbige.
»So kann man es sehen, Swan.« Lance sah den anderen an. »Wo ist Lynn?«
»Hat sich krankgemeldet, Sir!«, erwiderte Finn.
Lance runzelte verwirrt die Stirn.
»Krank? Ich verstehe nicht …«
Swan machte eine beschwichtigende Geste. »Keine Sorge, Lieutenant, sie ist nicht der Typ, der sich verpisst, wenn es brenzlig wird. Wenn sie sich krankmeldet, muss es schon etwas Ernstes sein.«
Lance nahm die Erklärung so hin, dachte jedoch sofort an die mit Lynn verbrachte Liebesnacht zurück. Verdammt, es war einfach über ihn gekommen. Er hatte sich nicht beherrschen können, hatte sie einfach mit Gewalt genommen, ohne sich darüber Gedanken zu machen, ob sie das Spiel genießen konnte oder nicht. Einzig und allein seine Befriedigung hatte im Vordergrund gestanden. Er war wie in einem Rausch gewesen. Alles nur wegen der imaginären, exotischen Schönheit, die er dabei ständig vor Augen gehabt hatte. Erst als er von Lynn abgelassen hatte, bereute er seine Tat und wurde sich bewusst, wer dort auf dem Bett lag.
»Sir?«
Swans Stimme rief ihn in die Wirklichkeit zurück. Er schüttelte sich, sah den Chief an und meinte: »Alles in Ordnung. Kommen Sie, wir haben einen Job zu erledigen.«
Sie marschierten zum nächstgelegenen Aufzug und fuhren von dort aus in die siebte Ebene zur Hauptwaffenkammer des Schiffes. Jeder für den Einsatz vorgesehene Soldat erhielt dort zusätzliche Waffen für den Bodenkampf, von dem Lance hoffte, dass es gar nicht erst so weit kam. Er ließ seinen Leuten den Vortritt, reihte sich in die Schlange ein und kam als Letzter an dem Wachhabenden der Ausgabestelle vorbei. Lance setzte seine Legitimation für die ausgegebenen Waffen und Munition auf ein Datenpad.
Der Offizier auf der anderen Seite der Theke reichte ihm ein Gewehr und sagte: »Sir, Sie sind noch nicht lange bei uns, und trotz der Hypnoseinduktion möchte ich ein paar kurze Worte über diese Braut hier verlieren.«
»Solange sie wirklich kurz sind, bitte«, sagte Lance und nahm das Strahlengewehr entgegen.
Der Offizier grinste breit und erklärte: »Das hier ist ein PG-Shark-Sturmgewehr, eine digital gesteuerte Plasmawaffe. Sie wird mit diesem Energiemagazin gespeist.« Er hielt einen handgroßen, rechteckigen Kasten hoch. »Das Magazin kann bei Kampfenergie zwanzig Schuss laden, aber das sind dann wirkliche Hämmer. Sie sollten es auf Minimalenergie senken.
Auf hundert Meter Entfernung können Sie dann immer noch Menschen töten, sofern die nicht sonderlich geschützt sind.«
»Wir kämpfen aber nicht gegen Menschen«, erinnerte Lance.
Der andere zuckte die Achseln und übergab ihm sechs Magazine, die Lance sich in die vorgesehenen Halterungen an seinem Kampfgürtel schob. Daneben hingen bereits drei Magazine für die Firestorm-Laserpistole.
Dann reichte ihm der Wachhabende eine Art Minitornister mit ledernem Tragegestell. Lance brachte den Mann mit einer Geste zum Schweigen, als dieser zu weiteren Erklärungen ansetzen wollte, denn er kannte die Funktion des Tornisters bereits. Es handelte sich dabei um einen Schutzfeldgenerator, der einen Energieschirm um den Körper des Trägers projizierte. Man konnte das Feld regulieren, es auf Strahlung oder Projektile einstellen oder gar auf beides gleichzeitig, was aber seinen Tribut in Form eines hohen Energieverbrauchs forderte.
Lance warf sich den Kasten auf den Rücken, zurrte die Schlaufen zusammen und hakte sie seitlich an seinem Brustharnisch ein. Dann stöpselte er ein Transferkabel in eine dafür vorgesehen Buchse am Kampfgürtel. Direkt neben der Buchse befand sich ein Druckschalter, der bei Betätigung das Energiefeld aktivierte.
»Haben Sie sonst noch was?«, fragte Lance.
Der Offizier nickte. »Sicher, das hier.« Er bot ihm eine kleine Schatulle an, die in jeder Tasche Platz fand.
Lance nahm sie an und öffnete sie. Er war verwundert, nur einen Injektor darin zu finden.
»Was ist das?«
»Ein Cocktail aus künstlichem Adrenalin, Atropin,
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