Kampf um Thardos (German Edition)
Fremden steuern können. Wir sollten in der Lage sein, mit ihnen zu kommunizieren … wenn auch vielleicht nicht fließend.«
»Na, das sind ja schon mal erfreuliche Aussichten, Commander«, sagte Calhern. »Was ist mit den Kristallen, die wir gefunden haben?«
»Das sind Informationsspeicher, die auf der Schwingungsebene der Kristallstrukturen arbeiten«, antwortete Captain Nolan an Kavanaghs Stelle. »Dank ihrer Decodierung war es uns überhaupt erst möglich, ihre Sprache zu analysieren.«
Sheree Parr drehte sich zu den beiden Fremden in den Zellen um. »Haben Sie schon mit ihnen gesprochen?«
»Nein.« Nolan schüttelte den Kopf. »Wir werden gleich das erste Verhör beginnen. Hoffen wir, dass sie zur Kooperation bereit sind und wir endlich erfahren, was hier überhaupt gespielt wird.«
Nolan stand auf und ging um den Tisch herum, direkt auf die Zelle zu. Lance, Parr und Kavanagh folgten ihr. In den Gesichtern der Fremden war nicht das geringste Anzeichen von Furcht zu erkennen.
Commander Kavanagh schnippte mit den Fingern, und einer der beiden anwesenden Wächter brachte eine kleine Schachtel, die chipförmige Mikrofone enthielt, die an einem Bügel aufgehängt waren. Der Commander zeigte ihnen, wie sie die Bügel um ihren Hals hängen sollten, und wies dann auf die beiden Fremden in der Zelle. Lance erkannte, dass auch sie bereits diese Mikrofone trugen, und er fragte sich, warum sie sie nicht einfach abgenommen und weggeschleudert hatten. Oder waren sie zu einer Kontaktaufnahme bereit? Das glaubte er kaum, denn ihre Blicke waren noch immer feindselig.
Nolan trat so dicht an die unsichtbare Barriere heran, wie es nur möglich war, und sah von dem weiblichen Alien zu dem Männchen.
»Ich bin Captain Maxine Nolan, Kommandantin der Sternenfestung Gaia des terranischen PRIME -Kommandos.« Sie deutete auf ihre Offiziere und stellte sie der Reihe nach den Fremden vor, und als sie bei Lance angelangte, knurrte der Katzenmann drohend auf.
»Wir würden uns gern ein wenig mit Ihnen unterhalten«, sagte Nolan.
Keine Reaktion.
Kavanagh räusperte sich. »Es widerstrebt uns, weitere Gewalt anwenden zu müssen. Es hat bereits genug Blutvergießen gegeben. Aber Sie können uns wichtige Informationen geben, und wenn Sie nicht zu einer friedlichen Kooperation bereit sind, dann lassen Sie uns keine andere Wahl.«
Noch immer nichts.
Lance presste die Lippen aufeinander, starrte abwechselnd von Kavanagh zu den beiden Fremden und wartete darauf, dass der Commander seine Drohung wahr machte.
»Ich weiß, dass Sie mich verstehen können«, fuhr Kavanagh fort. »Muss ich noch deutlicher werden?«
Ja, Herrgott, werd endlich deutlicher! Lance war innerlich aufgewühlt. Er selbst spürte eine unbändige Wut auf die Fremden, und wie schon zuvor auf der Oberfläche von Thardos hatte er nicht übel Lust, die beiden Aliens zu töten.
Die Katzenmenschen reagierten nicht.
Kurz entschlossen trat Lance vor, zog die Firestorm aus dem Holster und legte auf die weibliche Fremde an. Ehe ihn jemand daran hindern konnte, gab er zwei schnelle Schüsse ab. Die Blitze gleißten durch die Zelle und fraßen sich in die Pritsche. Das Möbelstück sprang auseinander. Die Katzenfrau fuhr erschrocken zusammen und warf sich zur Seite. Schwelender Rauch stieg auf, und in dem Moment war Sheree Parr bei Calhern und entwendete ihm mit einer schnellen Hebeltechnik die Waffe. Sie riss seinen Arm herum und verdrehte ihn auf den Rücken, sodass er vor Schmerzen aufstöhnte.
»Lieutenant Calhern!«, fauchte Commander Kavanagh und warf ihm einen zornigen Blick zu.
»Verdammt, Calhern, was ist in Sie gefahren?«, zischte Parr.
Lance hielt die Luft an und schloss für einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete, starrte er in die ernsten Gesichter seiner Vorgesetzten.
»Ich … es tut mir leid, hab wohl die Kontrolle verloren!«, stammelte er. »Aber vielleicht helfen uns ein paar Einschüchterungsversuche weiter als die leeren Drohungen des Commanders.«
Kavanagh machte einen energischen Schritt auf Lance zu, als er die Anspielung hörte, eine rasche Geste von Captain Nolan ließ ihn jedoch auf der Stelle anhalten. Die Kommandantin nickte. Der Hauch eines feinen Lächelns umspielte für einen Augenblick ihre Lippen, als sie Lance anschaute, doch es verschwand ebenso schnell wieder, wie es aufgetaucht war.
»Vielleicht haben Sie recht, Calhern«, sagte sie. »Parr, lassen Sie ihn endlich los! Kavanagh, erschießen Sie die beiden Aliens, wir
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