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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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wahrnahm, sondern lediglich registrierte, da die Flotte mit einem Mal am oberen Rand des Bullauges erschien. Immer größer, gewaltiger wurde die Festung, und das Gefühl der eigenen Nichtigkeit machte sich stärker in ihm breit. Es war nicht die eigentliche Größe des Raumers, die ihn beunruhigte, denn schließlich war er oft genug nahe an Planeten herangekommen. Was ihn erschreckte, war die Tatsache, dass dieser Riese von Menschenhand erschaffen worden war.
    Während Lance noch in Richtung der Festung starrte, kam Bewegung in den Flottenverband. Nacheinander wurden die Haupttriebwerke der Zerstörer, Fregatten und Trägerschiffe gestartet. Die Raumer schwärmten aus, nahmen ihre Jagdmaschinen auf und formierten sich um das Flaggschiff, einem zylinderförmigen Schlachtraumer der Galant-Klasse, einem Riesen unter den Zerstörern, dennoch nur ein Zwerg im Vergleich zu der Sternenfestung.
    Lance verfolgte das Schauspiel des Sammelns von seinem Platz im Shuttle aus. Im ersten Moment sah es ganz so aus, als würden die einzelnen Schiffe wahllos in alle Richtungen davonfliegen und sich vom Verband trennen, doch bei genauerer Betrachtung erkannte man, dass sie in einer Kugelformation ein und denselben Punkt im Raum ansteuerten. Das Manöver hatte zum einen den Zweck, feindliche Verbände in die Irre zu führen, sie glauben zu machen, die Flotte würde sich zerstreuen, und zum anderen, den nur leicht geschützten Schiffen, wie Trägern und Tankern, die Möglichkeit zu geben, sich im Pulk des Verbandes neu zu formieren und sichere Positionen einzunehmen.
    Das Neusammeln dauerte eine halbe Stunde, eine erstaunlich kurze Zeitspanne in Anbetracht der Tatsache, dass die Dritte Flotte aus weit über hundert Einheiten bestand, darunter allein zwanzig Zerstörer, von denen jeder achthundert Meter in der Länge maß.
    »Wir sind bald am Ziel«, meldete sich eine Stimme aus dem in der Passagierkabine angebrachten Lautsprecher. Lance schrak bei dem Klang der Worte zusammen. Er sah zur Sternenfestung hinüber und registrierte, dass der Shuttle bereits ein beträchtliches Stück näher gekommen war. Nur Sekunden darauf füllten die Umrisse der fliegenden Kleinstadt den gesamten Sichtbereich des Fensters aus, sodass Lance den Sprung der Flotte nicht mehr mitbekam.
    Der Shuttle flog wenige Hundert Meter über die Oberfläche des Riesen hinweg, vorbei an aufmontierten Türmen und Gebäuden, Kuppeln und Domen.
    Sie wirkt wirklich wie eine Stadt , dachte Lance.
    In diesem Moment stoppte die Bewegung draußen am Fenster. Irritiert sah er hinaus und bemerkte, dass die Fähre dicht neben einem Docktunnel haltgemacht hatte.
    Lance’ Verwunderung stieg, als der Tunnelschacht ausgefahren wurde.
    Er befreite sich von den Gurten und wuchtete sich aus dem Sessel hoch. Nach wenigen Schritten erreichte er das Schott zum Cockpit und öffnete es ohne Aufforderung. Der Pilot drehte sich gelassen herum und legte einen Hauch von Vorwurf in seinen Blick.
    »Was ist mit dem Docktunnel?«, fragte Lance.
    »Wir werden dort anlegen«, erklärte der Kopilot mit einem Grinsen auf den Lippen.
    »Bitte? Wir landen nicht im Hangar?«
    Der Pilot schüttelte so heftig den Kopf, dass dabei sein Helm ein wenig verrückte. »Negativ, Lieutenant. Wir haben Order, an diesem Docktunnel zu ankern. Tja, schätze, Sie werden sich bei PRIME auf ein paar Überraschungen gefasst machen müssen.«
    »Ja, sieht ganz so aus«, murmelte Lance.
    Ein Ruck ging durch das Fährschiff, als der Docktunnel mit der Shuttleschleuse verbunden wurde. Der Pilot deutete auf eine grünlich leuchtende Kontrolllampe, die anzeigte, dass die Schleuse geflutet und alles bereit für den Umstieg war.
    »Das war’s für Sie«, sagte er. »Ich hoffe, Sie hatten einen angenehmen Flug.«
    »Ja, danke«, erwiderte Lance. Achselzuckend verabschiedete er sich von den beiden Männern, marschierte zurück in die Passagierkabine und klaubte dort seine Sachen auf, einen prall gefüllten Raumsack sowie zwei Reisetaschen. Danach betrat er die Schleuse. Flüchtig erinnerte er sich an den Vorfall im arkturianischen Sektor, der es ihm überhaupt ermöglicht hatte, auf die Sternenfestung von PRIME versetzt zu werden. Bis zu diesem Ereignis schob er normalen Dienst im terranischen Flottenverband. Wie des Öfteren zuvor hatte es Unruhen von Rebellen auf Arktur IV gegeben. Eine Einheit der Raumstreitkräfte war in einen Hinterhalt geraten und vom Feindbeschuss eingekesselt gewesen, bis Lance Calhern mit dreien seiner

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