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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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uns beinahe die Trommelfelle gekostet hätte.«
    Lance nagte an seiner Unterlippe und legte die Handflächen in Kinnhöhe gegeneinander. Wenn sie nicht mit diesen Schiffen umgehen konnten, was sollten sie dann tun? Hier sitzen und abwarten, bis sie vor Hunger und Durst starben oder von Patrouillen der Morener aufgespürt wurden? Oder das Schiff verlassen und sich zu Fuß durch den Wald schlagen, um vielleicht innerhalb einer oder zwei Wochen die Basis zu erreichen?
    Verzwickte Lage.
    »Ich glaube, unsere Freunde da werden uns die Entscheidung abnehmen«, murmelte Lynn mit einer Spur Unruhe in der Stimme.
    Alarmiert sah Lance auf und schaute durch das Cockpitfenster. Draußen vor dem zweiten Schiff hatten sich sechs der blau-rot uniformierten Archalaya versammelt. Automatisch legte Lance eine Hand an den Griff der Firestorm.
    »Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun!«, mahnte eine tiefe Stimme.
    Lance fuhr herum und entdeckte zwei weitere Archalaya im Durchgang zum Cockpit, die ihre Waffen auf Lynn und ihn gerichtet hatten. Sie trugen allerdings keine Gewehre, sondern Pistolen, die über ein Kabel mit einem kleinen Kästchen an ihrem Gürtel verbunden waren. Lynn ließ zuerst ihre Waffe fallen.
    »Gut«, sagte einer der beiden Archalaya. »Jetzt Sie!«
    Lance zögerte.
    Plötzlich drückte der andere ab, und ein grüner Energiestoß entlud sich aus seiner Pistole und fraß sich in Lynns Brust. Sie schrie mehr vor Schreck denn vor Schmerz auf, wurde von der Wucht des Energieaufpralls zurückgeschleudert und prallte hart gegen eine kristalline Konsole. Entsetzt starrte Lance auf das faustgroße, geschwärzte Loch in Lynns Brust. Ihre Augen waren leer. Sie war tot.
    Lance wirbelte herum und brachte die Firestorm in Anschlag. Eine schnelle Folge von blauen Blitzen erfüllte die Kabine des Prismas, aber alle wurden von einem unsichtbaren Schutzschild reflektiert und schlugen in die Innenwände des Raumers ein, wo sie kleine Funkenregen, Implosionen und Erschütterungen hervorriefen. Das Schiff bebte, Rauch zischte aus einem getroffenen Kristallkanal.
    Einer der Fremden trat durch den Nebel auf Lance zu und fegte ihm mit einem kreisförmigen Tritt die Waffe aus der Hand. Lance wich einen halben Schritt zurück und stieß mit dem Rücken gegen den Sessel. Von nackter Wut getrieben, griff er den Gegner an. Er hatte Glück, dass dieser nicht einen Materieschirm aktiviert hatte. Lance deckte ihn mit einer Schlagkombination ein und stieß ihm dann die Stiefelspitze in den Schritt. Auch bei dem Archalaya verfehlte der Angriff nicht seine Wirkung. Der Mann krümmte sich, taumelte zurück, verdrehte die Augen und sackte in sich zusammen.
    Der andere richtete seine Pistole auf Lance. »Ich warne dich! Bleib dort stehen oder ich schieße!«
    Sie sprechen unsere Sprache , fiel Lance auf. Ohne einen Übersetzer!
    Er machte einen Schritt auf den anderen zu, sah, wie sich dessen Finger um den Abzug der Pistole krümmte.
    Warum schießt er nicht einfach?
    Offenbar wollten sie ihn lebend. Lance ahnte, warum sie Lynn und nicht ihn erschossen hatten, obwohl er es war, der noch die Waffe in der Hand gehalten hatte.
    »Mist!«, knurrte der Archalaya und rammte die Pistole zornig ins Hüftholster. Anscheinend war er nicht bereit, Lance zu betäuben – oder ihre Strahlenwaffen waren nicht dafür ausgelegt, Lähmschüsse abzufeuern. Der Gegner nahm Kampfhaltung ein.
    Lance war verwirrt. Die seitliche Position des anderen schien nicht für einen waffenlosen Angriff geeignet zu sein.
    Er irrte sich.
    Der Archalaya rollte sich plötzlich vorwärts über den Boden, kam genau vor Lance wieder hoch und federte bereits in der Bewegung zu einem Sprung ab. Sein hochgeschwungenes Bein erwischte Lance unterm Kinn. Er spürte den Stoß. Sein Kopf flog zurück. Lance prallte gegen den Sitz, rutschte davon ab und landete mit dem Rücken auf den Kristallarmaturen. Trotz des beengten Raumes schaffte es der Gegner, im Stand eine blitzschnelle Drehung zu vollführen, und trat seitwärts in Lance’ Richtung. Der Stiefel grub sich in Lance’ Magen und brachte ihn endgültig aus dem Gleichgewicht. Noch ehe er den Schmerz richtig wahrnahm, hob ihn die Kraft des letzten Trittes von den Füßen und schleuderte ihn gegen die Cockpitscheibe. Das transparente Material barst. Lance rutschte durch die Öffnung und fiel haltlos in die Tiefe. Er schlitterte über den kurzen Bug des Prismas und schlug dann draußen hart auf dem Boden auf. Die Luft wich aus seinen Lungen,

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